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Navigation aus Europa: Satellitensystem Galileo als zivile Alternative

Bild zum Artikel Navigation dank Satelliten

Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG

Wer heute ein Smartphone besitzt, hat quasi zu jedem Zeitpunkt kostenlosen Zugriff auf eine akkurate und detailgetreue Abbildung des gesamten Planeten. Auch wenn dieser Service für viele Menschen selbstverständlich geworden ist, sind die wissenschaftlichen und technischen Voraussetzungen nach wie vor beeindruckend. Um beispielsweise eine reibungslose und aktuelle Navigation gewährleisten zu können, kommuniziert ein Smartphone direkt mit Satelliten aus dem Weltraum. Neben dem amerikanischen GPS und dem russischen GLONASS gibt es seit einiger Zeit auch das europäische System Galileo, das unter anderem genauere Navigation ermöglichen soll.
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Von der einfachen Karte zum Livebild der gesamten Erde

Bereits vor tausenden Jahren machten sich Menschen Gedanken darüber, wie ihre unmittelbare Umgebung bildlich dargestellt werden könnte. Aus rudimentären Zeichnungen wurden so im Laufe der Jahrhunderte immer bessere Karten, welche bald einen Großteil der Erde abbilden konnten. Diese Vorgehensweise veränderte sich mit der Einführung von Computertechnik sowie der Verfügbarkeit von ersten Satellitenbildern spätestens in den 1990er-Jahren schlagartig. Gebiete, die bisher nur schwer erfasst werden konnten, waren auf einmal schnell zu überblicken. Selbst geografische Veränderungen durch Naturkatastrophen oder menschlichen Einfluss können so in kürzeren Abständen berücksichtigt und beobachtet werden. Damit dieses beeindruckende Livebild ohne Verzögerungen abrufbar ist, kartografieren und analysieren Satelliten in der erdnahen Umlaufbahn ununterbrochen den gesamten Planeten.

Damit die ungeheure Datenmenge ohne Verzögerung aus dem All zurückkommt, ist die sogenannte optische Satellitenkommunikation entscheidend. So werden beispielsweise auf hoher See Informationen in Sekundenbruchteilen abgerufen, um Gefahren aus dem Weg gehen zu können. Auch bei der Überwachung von Naturkatastrophen oder Verkehrsbewegungen ist die unmittelbare Übertragung entscheidend. Selbst die Navigation auf dem Smartphone funktioniert auf wenige Meter genau und ohne große Zeitverzögerung. Damit dieser Service reibungslos funktioniert, werden hochentwickelte Bauteile in jedem einzelnen Satelliten verbaut. Einige der Bestandteile des europäischen Galileo-Systems stammen dabei direkt aus Deutschland.

Aufwendige Technik als Basis für genaue Navigation und Berechnungen

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Wichtige Bauteile für das Galileo-Satellitensystem, entwickelt und gebaut von Tesat Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG

Das Galileo-System ist das europäische Satellitennavigationssystem, das von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) betrieben wird. Es ist das erste vollständig europäische Navigationssystem und hat das Ziel, die Genauigkeit, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Satellitennavigationsdiensten zu verbessern. Bestehend aus einem Satellitennetzwerk aus 24 einzelnen Satelliten, die vollständig von der ESA kontrolliert werden, ist das System vollständig kompatibel mit den US-amerikanischen GPS- und russischen GLONASS-Systemen und ermöglicht es Nutzern auf der ganzen Welt, ihre Position auf dem Globus zu bestimmen.

Mit fundiertem Know-how und langjähriger Erfahrung im Bereich der Satellitenkommunikation stellt TESAT hochwertige Produkte wie Plattformequipment und Transponder mit dem Ansatz fokussierter Innovation her. Für das Galileo-System erster Generation wurden unter anderem Geräte zur Vermessung, Laserteile und genaue Uhren (MASER) benötigt. TESAT hat beispielsweise Hochleistungswanderfeld-Röhrenverstärker, Filter, High-Power-Schalter sowie den TTC-Transponder – ein störsicheres, verschlüsselndes Gerät zur Steuerung der Satelliten (Telecommand) und zur Zustandsbestimmung (Telemetrie) – geliefert. Um bürokratische Hürden bei jeglichen Projekten möglichst gering zu halten, arbeitet TESAT grundsätzlich nach dem bei TESAT bewährten Verfahren One-Stop-Shop.

Die zweite Generation der Konstellation ist zurzeit in Entwicklung und soll die Genauigkeit der Navigation weiter verbessern und die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems erhöhen. Bereits in der ersten Galileo-Generation hat die spezialisierte Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG (TESAT) Geräte für die Galileo-Satelliten geliefert. Mit der zweiten Generation übernimmt TESAT deutlich mehr Verantwortung und ist nicht nur zentraler Gerätelieferant für den Satelliten Prime Airbus, sondern wird auch sämtliche Nutzlasten für die Erzeugung des Navigationssignals am Standort Backnang bauen und testen.

Von Backnang direkt ins All: Galileo-Satellitenteile aus Deutschland

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Auch beim Launch der SAT 5-6 im Rahmen des Galileo-Programmes spielten Tesat-Bauteile eine Rolle ESA / P. Carril

Unter dem Slogan "Wir liefern innovative Lösungen in der Satellitenkommunikation. Für die Menschen. Für eine bessere und sicherere Welt." hat sich die Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG im Laufe von sechs Jahrzehnten in der Herstellung von Kommunikationnutzlastausrüstungen für Satelliten der Telekommunikation, Erdbeobachtung, Navigation und wissenschaftlicher Anwendungen als klarer europäischer Marktführer etabliert. Auf dem 60.000 Quadratmeter großen Firmengelände in Backnang, Deutschland, entwickeln, montieren, integrieren und testen rund 1.100 Mitarbeiter Systeme und Geräte für die Telekommunikation via Satellit. Bis heute wurden mehr als 700 Raumfahrtprojekte abgeschlossen.

Das Produktangebot von TESAT umfasst hochzuverlässige Geräte wie beispielsweise Wanderfeldröhrenverstärker, Multiplexer, Wellenleiterschalter und Modulatoren, die zusammen mit kompletten Systemen weltweit an alle führenden Satellitenhersteller geliefert werden. Mehr als die Hälfte aller Kommunikationssatelliten im Orbit haben Geräte von TESAT an Bord.

Der festen Überzeugung, dass globale Kommunikation in Zukunft nur noch unter Einbeziehung des Weltraums möglich ist, entwickelt und liefert TESAT als weltweit erstes Unternehmen Ausrüstung für die optische Breitbandkommunikation im Weltraum. Mithilfe von Lasern können diese Terminals Daten und Bilder zwischen Satelliten und von Satelliten zur Erde übertragen. Vorteile der Laserkommunikation sind beispielsweise die hohe Übertragungsrate von 10 Gbit/s (entspricht 400.000 Informationsseiten pro Sekunde) und ihre Stabilität.

Neben dem fachlichen Know-how pflegt TESAT sein Ansehen in Backnang durch soziales Engagement und die Unterstützung öffentlicher Projekte.

Das Galileo-System bietet als europäisches Pendant zu GPS und GLONASS eine zivile Alternative. Damit die Kommunikation mit den 24 Satelliten reibungslos funktioniert, wurden auch Geräte der Tesat Spacecom GmbH aus Backnang verwendet. Die Geräte und Lösungen tragen damit zu einer reibungslosen Datenübertragung bei, die für Navigation oder Erdbeobachtung elementar ist. Interessierte Unternehmen können sich auf die Erfahrung aus mehr als 700 erfolgreichen Projekten verlassen und erhalten jederzeit eine qualifizierte Beratung.
Impressum
Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG
Frau Victoria-Louisa Kirstein
Gerberstrasse 49
71522 Backnang
Deutschland
@: victoria-louisa.kirsteintesat.de