Patientinnen und Patienten in der Beatmungsmedizin
Für die Notwendigkeit einer Behandlung in der Beatmungsmedizin gibt es eine Vielzahl von möglichen Ursachen. Zu den häufigsten Gründen gehören einerseits neurologische Erkrankungen des zentralen und des peripheren Nervensystems. Andererseits führen Atemwegserkrankungen zur Notwendigkeit einer Beatmungstherapie. Typische zerebrale Erkrankungen mit Beteiligung des zentralen Atemzentrums oder Lähmung der Atemmuskulatur sind ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), Muskeldystrophie, MS (Multiple Sklerose) sowie Hirntumore oder ein Schlaganfall. An peripheren Nervenerkrankungen sind Guillain-Barré-Syndrom, Myasthenia gravis und chronisch entzündliche demyelinisierende Polyneuropathien zu nennen. Die Atemwege können auch direkt geschädigt sein infolge von COPD, Lungenentzündungen und autoimmunologischen Destruktionen aber auch durch eine Herzschwäche. In unseren Zentren behandeln wir zudem schwere thorakale-muskuloskelettale Dysfunktionen wie Kyphoskoliosen die zu einer direkten Schädigung der Atempumpe führen.
Darüber hinaus werden Patientinnen und Patienten von ambulanten pneumologischen Praxen zur Beatmungskontrolle oder Prüfung der Beatmungsentwöhnung in das Beatmungs- und Weaningzentrum Brandenburg überwiesen.
Beatmungs- und Weaningzentrum Brandenburg (BWB)
Das Behandlungsangebot des BWB richtet sich qualitativ nach den Zertifizierungsvorgaben der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) auf einem multidisziplinären rehabilitativen Ansatz, welcher zum jetzigen Zeitpunkt so in Deutschland einzigartig ist. Oberstes Ziel ist die optimale Versorgung und Therapie ateminsuffizienter Patientinnen und Patienten mit Fokus auf eine leitliniengerechte Beatmungsentwöhnung (Weaning) von der invasiven Beatmung. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Ursachen, der operativen Indikatoren und einer möglichen Polymorbidität arbeiten im Beatmungs- und Weaningzentrum Brandenburg Pneumologen, Neurologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Atmungstherapeuten, Logopäden, Intensivmediziner, Nephrologen, Psychologen und hochspezialisierte Pflegekräfte Hand in Hand. Besonders zeichnet das BWB die Möglichkeit aus, Patienten mit einem chronischen Nierenversagen aufzunehmen und die Weaningbehandlung mit der Dialysebhehandlung abzustimmen.Dr. Olaf Lück vom BWB betont: "Wir sind deutschlandweit das erste Weaningzentrum, das fachrichtungsübergreifend pneumologische und neurologische Expertise bündelt. Im BWB halten wir zudem die Expertise unserer Spezialisten aller Fachbereiche in einem multiprofessionellen, hoch spezialisierten und motivierten Behandlungsteam vor."
Zum Thema
Beatmungsmedizin in den Kliniken Beelitz und bei Comcura Intensiv
Die Kliniken Beelitz können Personen, die noch auf eine Beatmung angewiesen sind, maßgeschneidert versorgen und in der Rehabilitation begleiten. Darüber hinaus bringen die Kliniken Beelitz ihre Kompetenz und Erfahrung in das BWB (Beatmungs- und Weaningzentrum Brandenburg) ein. Für den Fall des Weaningversagens können sie in einer Versorgungskette in der ambulanten Comcura Intensivpflege weiter behandeln, wobei hier auch die Dialysebehandlung aufgebaut wird.
Die Fachklinik für neurologische Frührehabilitation der Kliniken Beelitz bietet dabei eine umfangreiche Unterstützung zur Überleitung an die Pflegeeinrichtung für die Heimbeatmungstechnik, die erforderlichen ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen, aber auch der Einbindung der Angehörigen durch ein breites Spektrum an Schulungen. Themen sind zum Beispiel Trachealkanülen-Management, Bedienung von Beatmungsgeräten sowie Lagerungstechniken.
Entwickeln sich ambulant dann entsprechende Erfolgsaussichten, wird die Beatmungsentwöhnung in den multiprofessionellen Teams des Pflegedienstes Comcura Intensiv fortgeführt.
Pflegedienst Comcura Intensiv – Heimbeatmung & Weaning
Die Comcura Intensiv ist als Pflegedienst auf Intensivpflege und Heimbeatmung von Patientinnen und Patienten in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern spezialisiert. Der Pflegedienst ist eine Tochtergesellschaft im Verbund der Recura und gehört damit zu einem innovativen, dynamischen mittelständischen Gesundheitsunternehmen mit etwa 2.500 Mitarbeitenden. Mit dem Ziel, die Versorgungs- und Lebensqualität intensivpflichtiger Patientinnen und Patienten zu verbessern, setzt die Comcura Intensiv auf interdisziplinäre Teams und beteiligt sich an innovativen Projekten und Versorgungsformen. Der Pflegedienst ist Gründungsmitglied der "Allianz für tracheotomierte Menschen in Berlin und Brandenburg".Um eine optimale individuelle Betreuung zu gewährleisten, ermöglicht die Comcura Intensiv eine umfassende Beratung der Patientinnen und Patienten und deren Angehöriger im Hinblick auf Möglichkeiten und Hilfestellungen, die der Pflegedienst anbieten kann. Informationen zur Betreuung, Pflege und zum Pflegesicherungsgesetz sowie zur bedarfsgerechten, fachlich-medizinischen, therapeutischen und/oder pflegerischen Versorgung helfen dabei, die richtigen Pflegeentscheidungen zu treffen.
Betreuung und Pflege auf höchstem Niveau
Um die bestmögliche Betreuung zu ermöglichen, verfügt das Pflegeteam neben dem fachpflegerischen Wissen über Erfahrungen in der Intensivpflege sowie in der außerklinischen Beatmungspflege. Das Pflegepersonal erhält in diesen Bereichen regelmäßig Weiterbildungen und hat weiterhin Erfahrungen im Umgang mit ambulanter Gerätemedizin. Ein Qualitätsmanagementsystem und eine Leitlinie, die höchste Ansprüche an Professionalität, Individualität und Würde stellt, garantieren eine hohe Patientenzufriedenheit.
Geborgenheit, Sicherheit und Wohlbefinden sind Ziele, die in der täglichen Arbeit mit und für die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt stehen. Der Erhalt oder die Wiedererlangung der Unabhängigkeit wird durch aktivierende und professionelle Pflege angestrebt. Die Persönlichkeit der Menschen wird in ihrer Gesamtheit mit Respekt angenommen, weshalb die Fähigkeiten und nicht die Einschränkungen im Vordergrund stehen. Selbstbestimmung und größtmögliche Selbständigkeit der Patientinnen und Patienten unter Prüfung des erneuten Weaningprozesses bestimmen die individuelle Förderung, Assistenz, Betreuung und Pflege.
- Herr Dr. Martin Spielhagen
- Paracelsusring 6a
- 14547 Beelitz-Heilstätten
- Deutschland
- T: 0049-33204-22300