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Zum Outdoor-Abenteuer in die Berge

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Der Bikepark Kals am Großglockner in Osttirol © TVB Osttirol

Ob Rafting, Gleitschirmfliegen oder Mountainbiken – in den Sommermonaten locken actionreiche Sportarten zu einem Ausflug in die Alpen.

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Frische Luft ist gesund, Sport treiben auch. Sich in der freien Natur aufzuhalten, verbessert außerdem nachweislich das Wohlbefinden. Der eine sucht die körperliche und mentale Herausforderung beim Trailrunning oder Mountainbiken. Andere wiederum bevorzugen die Ruhe der Berge, um auszureiten oder mit dem Gleitschirm die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten. Adrenalinfreaks verausgaben sich beim Klettern oder Canyoning.

Mit dem Bike bergauf und bergab

Mit ihren neun Gebirgsgruppen und ursprünglichen Seitentälern bietet die Mountainbike-Region Osttirol unzählige Routen diverser Schwierigkeitsgrade – lohnende Ausblicke auf die Bergpanoramen der umliegenden 266 Dreitausender inklusive. Das Singletrail-Streckennetz umfasst 120 unterschiedliche, markierte Abschnitte zwischen den Lienzer Dolomiten, dem Nationalpark Hohe Tauern und den Karnischen Alpen. Für E-Biker steht eine flächendeckende Auswahl an Ladestationen zur Verfügung. Besonders beliebt sind Touren in Seitentäler wie das Debanttal oder Timmeltal, die zwar einiges an Kondition erfordern, aber mit unberührter Natur entschädigen. Auf dem Weg zur Würfelehütte erkunden Ruhesuchende zum Beispiel das naturbelassene Virgental in der Venedigergruppe, eine kurze Runde über knapp 2,5 Kilometer und 400 Höhenmeter. Eine Extraportion Adrenalin versprechen die Bikeparks Lienz am Hausberg Hochstein und Kals im Großglockner Resort, beide bequem per Bergbahn erreichbar. Einige der angelegten Single Trails eignen sich als Übungsterrain für Anfänger und Familien, die rot und schwarz eingestuften Strecken dagegen nur für Profis.

St. Anton am Arlberg steht für authentische Bergsporterlebnisse © TVB St. Anton am Arlberg/Fotograf Patrick Bätz

Immer beliebter werden kombinierte Touren aus Rad- und Wandersport. Die Region um St. Anton am Arlberg bietet Varianten für Einsteiger sowie erprobte Alpinisten. Als moderat gilt etwa der Ausflug zum Sattelkopf, dem Hausberg von St. Anton. Zu bewältigen sind auf 17 km insgesamt 739 Höhenmeter, davon 409 per Bike und 330 zu Fuß. Zusätzliches Gipfelglück verspricht die Verbindung von „Bike & Summit“: Erfahrenere Bergsportler können zum Beispiel den Zwölferkopf (2.556 Meter) erklimmen, was deutlich mehr Kondition und Trittsicherheit erfordert, aber mit einem einzigartigen Gipfelmoment belohnt wird. Übersichtlich zusammengefasst ist die gesamte Tourenvielfalt in der interaktiven Karte von St. Anton am Arlberg. Tipp: Wer klimaneutral per Bahn anreist, steigt direkt im St. Antoner Dorfzentrum aus dem Zug. Seit Kurzem beherbergt die Gemeinde nicht nur den höchstgelegenen ICE-Bahnhof Österreichs, sondern sogar weltweit.

Kletterparadiese mit Biss

Mit über 80 erschlossenen Klettergebieten und einem besonders günstigen Klima am Fels gilt das Tessin als Mekka für alle, die sich an den Granit-, Gneis- oder Dolomitwänden selbst auf die Probe stellen wollen. Die Auswahl reicht vom Maggia- über das Onsernone-, Blenio-, Bedretto- und Verzascatal über die Region Riviera bis hin zur Leventina. Das bedeutendste Areal ist das im Sottoceneri gelegene Felsmassiv Denti della Vecchia. Die eindrucksvolle Graterhebung erstreckt sich oberhalb von Lugano an der Grenze zu Italien.

Klettern im Tessin © Luca Crivelli
Klettern im Tessin © Luca Crivelli

Schon zu Beginn der 1930er-Jahre nutzten berühmte Bergsteiger die „Zähne der Alten“ zum Training. Heute sind die „kleinen Tessiner Dolomiten“ in 31 Sektoren mit fast 300 Routen unterteilt, die Schwierigkeitsgrade variieren von 3a bis 8a. Das Gebiet eignet sich vor allem für erfahrene Sportler, da die Routen nur selten mit Toprope-Sicherung begangen werden. Den besonderen Adrenalinkick finden sie bei der Staumauer am Lago di Luzzone. An der mit 160 Metern Höhe längsten künstlichen Kletterroute der Welt sind über fünf Seillängen rund 650 Klettergriffe und Haken angebracht. Die Schwierigkeit an der senkrechten Mauer steigert sich kontinuierlich, wobei der letzte Teil leicht überhängt.

Ab ins kühle Nass

Raften statt Laufen? Entlang der Weitwanderstrecke „Lechweg – von der Quelle bis zum Fall“ können Wasserratten eine der Etappen auch im Kajak auf einem der letzten Wildflüsse Europas zurücklegen. Die Fernwanderstrecke führt von dessen Quelle im österreichischen Lech am Arlberg über Warth/Vorarlberg, das Tiroler Lechtal und Reutte in Tirol bis zu seinem Fall im bayerischen Füssen im Allgäu. Doch was die wenigsten wissen: Wasserratten können eine Etappe der insgesamt 125 Kilometer langen Weitwanderung jeweils von Anfang Mai bis Mitte September auch per Boot zurücklegen. Professionell ausgestattet mit Neoprenanzug, speziellen Schuhen, Helm und Schwimmweste ist die Raftingtour zwar ungefährlich, aber doch actionreich – mit Wildwasserstufe zwei hält der Lech einige Stromschnellen bereit.

Rafting am Lech © Lechtal Tourismus

Es folgen aber auch immer wieder ruhige Abschnitte, bei denen man die abwechslungsreiche Landschaft des Tiroler Lechtals intensiv wahrnimmt. Ein Guide erklärt dabei die Besonderheiten von Flora und Fauna. Es gibt mehrere Anbieter, Start- und Endpunkt der Raftingtour ist die jeweilige Outdoorbasis. So ersetzen Abenteuerlustige wahlweise den sechsten, siebten oder achten Lechweg-Abschnitt. Das Gepäck wird vom Veranstalter zum Endpunkt transportiert.

Abenteuer im Ötztal

Die größte Vielfalt rund um alle denkbaren Outdoor-Abenteuer bietet die AREA 47 am Eingang des Ötztals. Auf 66.000 Quadratmetern werden Erlebnis-, Sport-, Entertainment- und Übernachtungsangebote vereint, die in dieser Kombination im Alpenraum ihresgleichen suchen. Adrenalinjunkies und Fans verschiedener Outdoorsportarten können hier klettern, springen, rutschen, durch die Luft fliegen und gekonnt baden gehen.

Canyoning bei der AREA 47 © Area47

Das Herz der AREA 47 ist der Wasserpark mit der schnellsten Wasserrutsche Europas, einer riesigen Wasserschanze und dem Cannonball, von dem man sich von einem gewaltigen Wasserstrahl in die Luft schießen lassen kann. Besonders beliebt ist auch das Blobbing, bei dem sich Mutige von einem riesigen Luftkissen in die Luft schleudern lassen. Vor den Toren des Parks geht es zum Rafting in der Imster Schlucht oder auf der Ötztaler Ache und zum Caving tief in den Berg. Wer auf der Suche nach einem echten Urlaubs-Abenteuer ist, sollte unbedingt Canyoning in der AREA 47 versuchen. Für Einsteiger ist die Canyoning Challenge die richtige Wahl. Hier werden die Teilnehmer an mehreren Abseilstellen von bis zu 18 Metern hinabgelassen, dazu warten Sprünge aus bis zu vier Metern Höhe ins Wasser und einige Wildwasserrutschen.

Über den Wolken

Jeder kann fliegen – zumindest fast. Denn wer in Schenna oberhalb von Meran mal weit über den Dingen schweben will, muss dafür weder besonders ausgebildet noch mutig oder fit sein. Die beiden ortsansässigen Fluganbieter Fly Hirzer und Tandemclub Ifinger machen den Traum von der Schwerelosigkeit möglich. Ein besonderes Highlight ist ein Sonnenaufgangsflug durch Südtirols Bergwelt inklusive gemeinsamen Frühstücks zur Stärkung. 30 bis 40 Minuten hingegen dauert das Gleiten von der Kuhleitenhütte bei Meran 2000 über das Passeiertal und bietet Schenna-Besuchern einen Adrenalinkick sowie eine einmalige Aussicht über die Gipfelkulisse.

Sonnenaufgangsfliegen Kuhleiten © Tourismusverein Schenna, Dietmar Denger

Für die Sicherheit von Equipment und Ablauf, eine professionelle Einweisung und ein paar aufmunternde Worte vor dem Start tragen die geprüften Tandempiloten ebenso Sorge wie für den Check des Bergwetters: Bei schlechten Bedingungen fällt der Flug aus, bezahlt wird nur bei Durchführung.

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