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Wolfgang Porsche: Hüter des automobilen Erbes

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picture alliance / Neumayr Fotografie – Christian L

Wolfgang Porsche trägt den Erfindungsreichtum und die Leidenschaft seines Großvaters Ferdinand weiter.

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Wolfgang Porsche, geboren am 10. Mai 1943 in Stuttgart, ist eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschen Automobilindustrie. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Porsche AG und der Porsche Automobil Holding SE spielt er eine entscheidende Rolle in der Fortführung der traditionsreichen Porsche-Dynastie, die er durch strategisches Geschick, Weitsicht und Traditionsbewusstsein in eine erfolgreiche Zukunft geführt hat.

Schlossergeselle und Konzerneigner

Nach seiner Schulzeit in Österreich und Deutschland und einer parallelen Ausbildung zum Schlossergesellen begann Wolfgang Porsche ein Studium der Betriebswirtschaft an der Hochschule für Welthandel in Wien. 1973 wurde er zum Doktor der Handelswissenschaften promoviert. Seine berufliche Laufbahn startete er in den 1970er-Jahren in verschiedenen Unternehmen, darunter als Manager bei Daimler-Benz. 1978 trat er in den Aufsichtsrat von Porsche ein, dessen Vorsitz er 2007 übernahm. Von 1988 bis 2011 war er Geschäftsführender Gesellschafter der Porsche Holding GmbH und wurde zur zentralen Figur der Familie Porsche, die gemeinsam mit dem verwandten Clan der Piëchs mit 53,1 Prozent der Stimmrechte zugleich die bedeutendste Anteilseignerin des Volkswagen-Konzerns ist.

In den späten 1990er-Jahren, als Porsche wirtschaftlich in Schwierigkeiten geriet, spielte Wolfgang Porsche eine zentrale Rolle bei der Konsolidierung des Unternehmens. Durch die enge Verflechtung mit Volkswagen und die Unterstützung von Wendelin Wiedeking, dem damaligen CEO von Porsche, gelang es, die Marke neu zu positionieren und zukunftssicher aufzustellen. Unter Porsches Leitung wurden ikonische Modelle wie der 911er weiterentwickelt und das Portfolio auch für Plug-in-Hybride und – mit dem Taycan – rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge geöffnet, um den Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen. Bis 2030 möchte Porsche mindestens 80 Prozent seiner Sportwagen vollelektrisch ausstatten.

Vermögen und Einfluss von „WoPo“

Die Porsche-Dynastie gilt als eine der einflussreichsten Industriellenfamilien Europas. Die Familie kommt laut Manager Magazin im Jahr 2023 auf ein Privatvermögen von 23,8 Milliarden Euro und Wolfgang Porsche ist der sichtbare Vertreter dieser finanziellen Macht. Durch seine Position als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Porsche AG und der Porsche Automobil Holding SE behält der „WoPo“ genannte die Kontrolle über sämtliche strategische Entscheidungen der Unternehmen. Das verleiht ihm nicht nur in der Automobilbranche, sondern auch in der internationalen Wirtschaft erheblichen Einfluss – etwa durch sein Engagement für Elektromobilität und neue Technologien wie synthetische Kraftstoffe.

Genussmensch in vielerlei Weise

Porsche lebt in Zell am See, Österreich, auf dem jahrhundertealten Anwesen Schüttgut (es heißt wirklich so), das seit 1941 als Stammsitz der Familie dient und gleichzeitig als alpenländischer Bio-Bauernhof rund 200 Rindern Heimat bietet. Dort fährt er schon mal einen seiner 40 Wagen zur frühmorgendlichen Spritztour aus. Ein Erlebnis voller Erinnerungen: „Ich durfte mit meinem Vater die ersten Fahrten über die Großglockner-Hochalpenstraße machen. Dieses Gefühl in einem 911 genieße ich immer noch wie damals.“

Porsche war dreimal verheiratet und hat vier Kinder. Aus seiner ersten Ehe (1970 bis 1987) mit Karin Händler stammen Sohn Christian (geboren 1974) und Tochter Stephanie (geboren 1978), aus seiner zweiten Ehe (1988 bis 2008) mit Susanne Bresser die Söhne Ferdinand Rudolf Wolfgang Porsche (geboren 1993) und Felix Alexander Porsche (geboren 1996). Ab 2019 war er mit Claudia Hübner, ehemalige Staatsrätin und Professorin für Zivil- und Strafrecht, verheiratet, mit der er seit 2007 öffentlich auftrat. Seit 2022 ist er mit Gabriele Prinzessin zu Leiningen liiert, einst als Begum Aga Khan bekannt.

Insbesondere die Söhne Ferdinand und Felix teilen Wolfgang Porsches Leidenschaft für den Motorsport und historische Automobile und begleiten ihn zu Oldtimer-Rennen und Autoshows, auf denen häufig auch die eigene Sammlung präsentiert wird. Hier stehen demnach Vertreter der nächsten Generation bereit, das Familienerbe fortzuführen.

Gesellschaftliches Engagement nicht zu vergessen

Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Marke rief der Sportwagenhersteller 2018 die Ferry-Porsche-Stiftung ins Leben und stattete sie zunächst mit zehn Millionen Euro aus. Ihr Ziel ist es, vor allem Projekte in den Bereichen Bildung und Soziales zu unterstützen sowie in der Kinder- und Jugendförderung aktiv zu sein. Wolfgang Porsche ist Ehrenvorsitzender des Kuratoriums der Stiftung.

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