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Versteckte Kosten beim Immobilienkauf

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picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann

Beim Immobilienkauf fallen oft mehr Kosten an als gedacht – erfahre, was es für versteckte Kosten gibt und wie du dich darauf vorbereitest.

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Der Kauf einer Immobilie ist ein großer Schritt – finanziell und emotional. Viele Käufer fokussieren sich dabei nur auf den Kaufpreis und vergessen, dass zusätzliche „versteckte Kosten“ den Traum vom Eigenheim deutlich verteuern können. Diese Ausgaben, wie Notarkosten oder die Grunderwerbsteuer, können leicht mehrere Zehntausend Euro ausmachen.

Maklerprovision: Wenn ein Vermittler beteiligt ist

Hast du die Immobilie über einen Makler gefunden, fällt in den meisten Fällen eine Maklerprovision an. Diese beträgt in Deutschland oft zwischen 3,5 % und 7 % des Kaufpreises. Meist wird die Provisionshöhe zudem an die Gegend angepasst, in der sich die Immobilie befindet.

  • Wer zahlt? In der Regel teilen sich Käufer und Verkäufer die Provision, aber dein Anteil bleibt immer noch spürbar.
  • Beispiel: Bei einem Kaufpreis von 400.000 Euro könnten rund 14.000 Euro nur für die Maklerprovision anfallen.
  • Tipp: Du kannst auf private Angebote achten, bei denen keine Maklergebühren entstehen, oder versuchen, den Makleranteil zu verhandeln.

Grunderwerbsteuer: Ein großer Pflichtposten

Die Grunderwerbsteuer ist eine der größten Zusatzkosten und wird direkt nach dem Kauf fällig. Der Steuersatz variiert je nach Bundesland und liegt zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises.

  • Beispiel: In Bayern (3,5 %) zahlt man bei einer Immobilie im Wert von 300.000 Euro rund 10.500 Euro, während in Nordrhein-Westfalen (6,5 %) etwa 19.500 Euro fällig wären.
  • Tipp: Plane diese Kosten von Anfang an ein, da sie nicht umgangen werden können und eine Voraussetzung für den Grundbucheintrag sind.

Notarkosten 

Ohne einen Notar kannst du in Deutschland keine Immobilie kaufen. Er erstellt den Kaufvertrag, beglaubigt ihn und kümmert sich um die Eintragung ins Grundbuch. Die Notarkosten belaufen sich auf etwa 1,0 % bis 1,5 % des Kaufpreises.

  • Warum notwendig? Der Notar sorgt dafür, dass der Kaufvertrag rechtlich einwandfrei ist und alle Parteien abgesichert sind.
  • Beispiel: Für eine Immobilie im Wert von 400.000 Euro zahlst du zwischen 4.000 und 6.000 Euro an den Notar.

Grundbuchkosten: Eigentum schwarz auf weiß

Die Eintragung ins Grundbuch ist ein weiterer obligatorischer Schritt, um als neuer Eigentümer der Immobilie registriert zu werden. Die Kosten dafür betragen etwa 0,5 % des Kaufpreises.

  • Beispiel: Für eine Immobilie mit einem Kaufpreis von 300.000 Euro zahlst du etwa 1.500 Euro.
  • Tipp: Diese Kosten sind fix und müssen eingeplant werden.

Finanzierungskosten: Kredite kosten mehr als nur Zinsen

Falls du die Immobilie über einen Kredit finanzierst, kommen weitere Kosten hinzu:

  • Bearbeitungsgebühren: Manche Banken verlangen eine Gebühr für die Abwicklung des Kredits.
  • Bereitstellungszinsen: Wird der Kredit nicht sofort abgerufen, können Zinsen für die Bereitstellung anfallen.
  • Grundschuld: Die Eintragung der Grundschuld ins Grundbuch verursacht zusätzliche Gebühren.
  • Tipp: Vergleiche verschiedene Kreditangebote und frage gezielt nach versteckten Kosten.

Renovierungs- und Sanierungskosten

Viele Käufer unterschätzen die Kosten für Renovierungen oder kleinere Sanierungen, die nach dem Kauf nötig sind. Auch vermeintlich „schlüsselfertige“ Objekte haben oft versteckte Mängel oder Bereiche, die modernisiert werden müssen.

  • Beispiel: Ein neuer Anstrich, kleinere Reparaturen oder neue Böden können schnell mehrere Tausend Euro kosten.
  • Tipp: Plane vor dem Kauf eine gründliche Besichtigung und lasse dich von einem Gutachter unterstützen.

Umzugskosten und Anpassung der Nebenkosten

Nach dem Kauf stehen Umzug und Einrichtung an – ebenfalls oft übersehene Kostenpunkte. Je nach Größe und Entfernung kann ein Umzug mehrere Tausend Euro kosten. Zusätzlich können in der neuen Immobilie die Nebenkosten (z. B. für Heizung oder Strom) höher ausfallen.

Zusatzkosten für Versicherungen

Nach dem Kauf solltest du dein neues Eigentum absichern. Wichtige Versicherungen sind:

  • Wohngebäudeversicherung: Deckt Schäden durch Feuer, Leitungswasser oder Stürme ab.
  • Hausratversicherung: Schützt deine Einrichtung und persönlichen Gegenstände.
  • Elementarversicherung: Je nachdem, wo du lebst, kann diese Versicherung sinnvoll sein. Sie sichert gegen Naturkatastrophen wie z. B. Überschwemmungen, Erdbeben oder Lawinen ab.
  • Tipp: Diese Versicherungen sind zwar nicht verpflichtend, aber teils dringend zu empfehlen, um dein Eigentum zu schützen.

Vielleicht auch interessant: In Immobilien investieren, ohne zu kaufen

Versteckte Kosten im Blick behalten

Zusätzliche versteckte Kosten beim Immobilienkauf können leicht 10 % bis 15 % des Kaufpreises ausmachen. Von der Grunderwerbsteuer über Notarkosten bis hin zu Renovierungen summieren sich die Ausgaben schnell. Um Überraschungen zu vermeiden, solltest du diese Posten von Anfang an in deinem Budget berücksichtigen. Eine gute Planung hilft dir, deinen Traum vom Eigenheim sicher und finanziell solide zu verwirklichen.

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