Von der Registrierung der LEI-Nummer bis zur Aufnahme ins LEI-Register: Der Legal Entity Identifier einfach erklärt

Die Finanzkrise im Jahr 2008 legte die Intransparenz auf den Finanzmärkten schonungslos offen. Oftmals waren die beteiligten Unternehmen nur schwer zu identifizieren und die Verflechtungen der einzelnen Marktteilnehmer untereinander kaum zu durchschauen. Der Legal Entity Identifier – kurz: LEI – wurde 2012 auf Initiative der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer vom Financial Stability Board (FSB) entwickelt, um genau diese Lücke zu schließen.

Der Legal Entity Identifier ist ein international einheitlicher Code, der Unternehmen am globalen Kapitalmarkt eindeutig identifiziert. Neben dem Namen des Rechtsträgers, der Adresse und dem Hauptsitz sind im LEI auch Angaben zum Gesellschaftsregister vermerkt, sodass eventuelle Abhängigkeiten klar dargestellt werden können. Darüber hinaus liefert er Aufschluss über den LEI-Status, also darüber, ob eine juristische Person sämtliche Vorgaben des LEI erfüllt und operativ tätig ist. Ein solcher Code ist für Emittenten bereits seit Anfang 2017 verpflichtend; seit Inkrafttreten der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2017/105 Ende desselben Jahres gilt dies auch für die Meldung sämtlicher Derivatgeschäfte. Investitionstätigkeiten sind nur im Falle eines aktiven LEI-Status möglich.

Sämtliche LEI sind in einem zentralen Register gespeichert, über das jedes Unternehmen mit einem entsprechenden Code von einer interessierten Partei abgerufen werden kann. Die zentrale Datenbank dafür stellt die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) bereit, die seit ihrer Gründung im Jahr 2014 die Einführung und Umsetzung des LEI unterstützt und darüber hinaus für die Optimierung der Daten sowie ihre Zuverlässigkeit verantwortlich ist. Das Register selbst wurde im Oktober 2015 eingeführt und enthielt bereits beim Launch etwa 400.000 Einträge.

Die Nutzung des LEI-Registers ist vollkommen kostenlos und erfordert keine Anmeldung. Das komplette LEI-Register kann ganz einfach über die LEI-Suche hier durchsucht werden. Alternativ bietet auch die GLEIF unter diesem Link ein Durchsuchen des LEI-Registers an.

Wer braucht einen LEI?

Seit dem Inkrafttreten der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2017/105 im Jahr 2017 sind alle juristischen Personen, die Transaktionen mit Wertpapieren oder Derivaten durchführen, unabhängig von ihrer Größe dazu verpflichtet, einen solchen LEI-Code zu registrieren. Ob der Handel mit Wertpapieren ihr eigentliches Kerngeschäft darstellt oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Neben GmbHs betrifft dies auch eingetragene Vereine sowie teilrechtsfähige Gesellschaften wie etwa die GbR.

Das Ziel dieser Maßnahme besteht in erster Linie darin, Finanzgeschäfte transparenter zu gestalten und den Marktteilnehmern eine verlässlichere Grundlage für ihre Entscheidungen zu bieten. Den rechtlichen Rahmen bildet dabei die MiFID II-Richtlinie 2014/65/EU, die erlassen wurde, um die Anleger zu schützen und eine Neustrukturierung der Wertpapier- und Derivatemärkte zu forcieren. Den Behörden gibt der LEI wiederum die Möglichkeit, möglichen Marktmissbrauch zu erkennen und notwendigenfalls korrigierende Maßnahmen zu ergreifen. Dies soll sowohl das Vertrauen in die Finanzmärkte stärken als auch die Finanzmärkte selbst stabilisieren. Da auch die Kunden immer mehr Wert auf Transparenz legen, bietet die Eintragung ins LEI-Register Unternehmen zudem echte Vorteile bei der Kundenbindung.

Eine LEI-Nummer beziehungsweise ein LEI-Code ist eine zwanzigstellige Unternehmenskennung, die eine eindeutige Zuordnung einer juristischen Person ermöglicht. Der genaue Aufbau der LEI-Nummer ist durch die Norm ISO 17442 geregelt. Diese Norm legt unter anderem fest, welche Referenzdaten der LEI-Eintrag enthalten muss, definiert aber auch grundsätzliche Prinzipien wie etwa die weltweite Gültigkeit oder die hohe Qualität der Daten.

Die Regelung der Vergabe der LEI wie auch die Sicherstellung der Integrität des internationalen LEI-Systems untersteht der Verantwortung der GLEIF. Die Stiftung vergibt die LEI allerdings nicht selbst, sondern überlässt diese Aufgabe LEI-Registrierungsstellen und Local Operating Units (LOU), die durch sie akkreditiert sind. Wer eine LEI-Nummer erhalten möchte, muss sich deshalb bei einer dieser Vergabestellen elektronisch registrieren und seine Bevollmächtigung nachweisen. Grundsätzlich kann jede Person, die in einem Unternehmen zeichnungsberechtigt ist, einen LEI beantragen.

Die Vergabestelle prüft die Daten anhand der festgelegten Protokolle des LEI Regulatory Oversight Committee und lässt dem Antragsteller seine LEI-Nummer anschließend per Mail zukommen. Nach der Vergabe des LEI bleibt die Nummer ein Jahr lang gültig und muss im Anschluss verlängert werden, wobei die Aktualität der Daten überprüft wird. Diese Daten betreffen im Wesentlichen die Eigentumsstruktur der jeweiligen juristischen Person.

Legal-Entity-Identifier-Codes unkompliziert beantragen und verlängern

Wer nach einem schnellen Weg sucht, einen LEI zu beantragen, kann dies dank Register-LEI in nur drei einfachen Schritten erledigen. Die Registrierung selbst dauert nur wenige Minuten und erfordert lediglich die Eingabe der Firmendaten – also die GISA-, Firmenbuch- oder ZVR-Nummer – sowie die Wahl der Bezahlmethode und der Gültigkeitsdauer. Dabei können die Antragsteller zwischen einer Laufzeit von einem, drei oder fünf Jahren entscheiden, wobei die GLEIF-Gebühr, die Transfergebühren und auch das Zertifikat bereits im Preis enthalten sind. Darüber hinaus profitieren die Kunden von Register-LEI von einem fachkundigen Support, der jederzeit für alle Fragen zur Verfügung steht und ihnen von der Registrierung über die Verwaltung bis hin zur Verlängerung des LEI sämtliche Aufgaben abnimmt.

Sobald sämtliche notwendigen Daten vorliegen, erhalten die Antragsteller von Register-LEI zunächst eine automatische Bestätigung und innerhalb nur weniger Stunden schließlich auch ihre LEI-Nummer per E-Mail. Für die Aufnahme ins LEI-Register müssen sie nichts weiter tun, da Register-LEI dies bereits bei der Registrierung erledigt. Sobald diese erfolgt ist, können die Referenzdaten somit über die Eingabe der Nummer direkt auf der Seite der GLEIF eingesehen werden.