Im Herbst 2025 wird CDU-Chef Friedrich Merz als Kanzlerkandidat die Union in die Bundestagswahl führen. Diese Entscheidung wurde nach Beratungen innerhalb der Unionsparteien getroffen. CSU-Chef Markus Söder verzichtet auf eine eigene Kanzlerkandidatur und unterstützt den 68-Jährigen voll und ganz, wie beide während einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin sagten. Die Einigung soll den Weg für einen erfolgreichen Wahlkampf gegen die amtierende Ampel-Koalition ebnen.

Söder unterstützt Kandidatur von Friedrich Merz

Söder betonte mehrfach, dass er Merz vollkommen unterstütze und dass die Union geschlossen hinter Merz stehe. „Friedrich Merz macht’s. Wir beide sind uns komplett einig“, so Söder.

Diese Geschlossenheit sei ein starkes Signal, das das Vertrauen in die Demokratie stärken könne, so NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Dieser hatte zuvor erklärt, dass er selbst nicht für die Kandidatur zur Verfügung stehe und Merz gemeinsam mit seinem Landesverband voll unterstütze. Wüst betonte, wie wichtig die Geschlossenheit zwischen CDU und CSU sei, um die Ampel-Koalition abzulösen.

Söder selbst bleibe CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident in Bayern. „Friedrich Merz ist der Chef in Berlin, ich bleibe Chef in Bayern“, sagte er.

Wirtschaft und Migration als mögliche Wahlkampfthemen

Während der Pressekonferenz in Berlin sprach Merz über die Themen, die er im Wahlkampf ansprechen möchte. Ein Hauptanliegen sei die Wirtschaftspolitik. „Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist prekär. Die Rahmenbedingungen müssen wieder besser werden“, erklärte Merz. Dabei wolle er an die Erfolge der sozialen Marktwirtschaft anknüpfen und die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessern.

Ein weiteres Thema werde die Migration sein, wobei Merz betonte, dass er sich dieses Thema nicht als Hauptthema des Wahlkampfs wünsche.

Kommentare von Scholz und Lindner

Auch Olaf Scholz äußerte sich zu Merz‘ Kandidatur und sagte, dass er bereits damit gerechnet habe. „Ansonsten ist es so, dass ich ja schon seit langer Zeit gesagt habe: Es ist mir recht, wenn Herr Merz der Kanzlerkandidat der Union ist“, sagte der Bundeskanzler auf seiner Reise in Zentralasien. FDP-Chef Christian Lindner gratulierte Merz zur Nominierung und forderte die Union auf, nun konkrete Vorschläge zu machen. „Nach personeller Klarheit sollte jetzt die inhaltliche Klarheit folgen“, schrieb Lindner auf X und fügte hinzu: „Von der Union kennen wir viel Kritik, aber noch keine Ideen, die Deutschland stärker machen könnten.“

Die endgültige Entscheidung über die Kanzlerkandidatur soll am kommenden Montag von den Führungsgremien der CDU und CSU getroffen werden. Es wird erwartet, dass die Nominierung von Friedrich Merz mit großer Mehrheit bestätigt wird. Die Bundestagswahl wird am 28. September 2025 stattfinden.