Ratgeber, IT / Software

Home-Office und IT-Sicherheit: So schützen Sie Ihre Daten und Systeme

Uhr

gstockstudio // Adobe Stock

Das Home-Office hat sich in vielen Unternehmen als fester Bestandteil des Arbeitsalltags etabliert. Die Flexibilität und die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, bringen jedoch auch Herausforderungen mit sich – vor allem in Bezug auf die IT-Sicherheit.

Teilen per:

Sobald Mitarbeiter außerhalb des geschützten Unternehmensnetzwerks arbeiten, steigt das Risiko von Cyberangriffen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen sollten, um die IT-Sicherheit im Home-Office zu gewährleisten.

Home-Office: IT-Sicherheit hat mehrere Facetten

Um beim Arbeiten im Home-Office die IT-Sicherheit zu gewährleisten, sollten Unternehmen mehrere Maßnahmen umsetzen. Es handelt sich dabei um einen Mix aus technischen Vorkehrungen, organisatorischen Maßnahmen und Aufklärung der Mitarbeiter. Allen voran empfiehlt es sich, die folgenden sieben Punkte zu beachten.

1. Sichere Verbindungen: VPN nutzen

Der Zugang zum Unternehmensnetzwerk von außerhalb birgt Gefahren, vor allem, wenn unsichere Verbindungen genutzt werden. Ein VPN (Virtual Private Network) verschlüsselt die Internetverbindung und schützt sensible Daten vor unbefugtem Zugriff. Mit einem VPN wird die Verbindung zwischen dem Home-Office-Mitarbeiter und dem Unternehmensserver abgesichert, sodass Hacker kaum eine Chance haben, Daten abzufangen.

2. Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung

Passwörter sind oft die erste Verteidigungslinie gegen unbefugte virtuelle oder physische Zugriffe. Schwache oder mehrfach verwendete Passwörter erhöhen jedoch das Risiko, gehackt zu werden. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter sichere, einzigartige Passwörter verwenden. Dabei helfen Passwortmanager, die nicht nur sichere Passwörter generieren, sondern auch speichern.

Zusätzlich bietet sich die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) als weiterer Schutzmechanismus an. Hier müssen Mitarbeiter neben dem Passwort einen zweiten Sicherheitsfaktor, wie einen Code auf dem Smartphone, eingeben. Selbst wenn ein Passwort gestohlen wird, bleibt der Zugriff auf Unternehmensdaten durch die 2FA blockiert.

3. Gerätesicherheit: regelmäßige Updates und Virenschutz

Alle Endgeräte, die im Home-Office genutzt werden, sind potenzielle Einfallstore für Cyberkriminelle. Befindet sich auf den Geräten ein veraltetes Betriebssystem oder nicht aktualisierte Software, so ergeben sich Angriffspunkte für Cyberkriminelle. Daher ist es wichtig, sämtliche Geräte regelmäßig mit den neuesten Sicherheitsupdates zu versorgen.

Zusätzlich sollten auf allen Geräten aktuelle Virenschutzprogramme installiert sein. Das gewährleistet einen Grundschutz gegen bekannte Schadsoftware wie Viren, Trojaner oder Ransomware. Eine zentralisierte Verwaltung der Geräte durch das Unternehmen kann dabei helfen, sicherzustellen, dass alle Updates zeitnah eingespielt werden.

4. Datensicherheit: Verschlüsselung und Backups

Die im Home-Office genutzten Daten sollten stets verschlüsselt werden. Dies gilt sowohl für die Datenübertragung als auch für gespeicherte Daten. Sollte ein Gerät gestohlen oder verloren gehen, verhindert die Verschlüsselung, dass sensible Unternehmensinformationen in die falschen Hände geraten.

Darüber hinaus ist es unerlässlich, regelmäßig Backups anzufertigen. Ein automatisiertes Backup-System stellt sicher, dass alle wichtigen Daten gesichert werden, ohne dass der Mitarbeiter aktiv daran denken muss. Bei einem Datenverlust sei es durch einen Cyberangriff, Hardware-Defekte oder menschliches Versagen können die Daten auf diese Weise schnell wiederhergestellt werden.

5. Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter

Die sicherste Technologie bringt nichts, wenn die Anwender nicht wissen, wie sie diese richtig nutzen. Mitarbeiter im Home-Office sollten daher regelmäßig in puncto IT-Sicherheit geschult werden. Dazu gehört das Erkennen von Phishing-E-Mails, der Umgang mit sensiblen Daten und die sichere Nutzung von Internetdiensten. Unternehmen sollten zudem Richtlinien zur IT-Sicherheit entwickeln, die klar kommuniziert und eingehalten werden müssen.

6. Sichere Heimnetzwerke und Gerätezugang

Oft wird übersehen, dass das Heimnetzwerk eines Mitarbeiters selbst ein Schwachpunkt sein kann. Unzureichend gesicherte WLAN-Netzwerke sind leicht angreifbar, wenn keine starken Passwörter oder moderne Verschlüsselungsstandards wie WPA3 genutzt werden. Es ist daher ratsam, dass Mitarbeiter ihr Heimnetzwerk entsprechend absichern und eventuell sogar separate Netzwerke für berufliche Zwecke einrichten.

Zusätzlich sollten beruflich genutzte Geräte durch sichere Anmeldeverfahren wie biometrische Erkennung (zum Beispiel Fingerabdruck oder Gesichtserkennung) geschützt werden. Dies verhindert den unbefugten Zugriff durch Dritte, besonders in Haushalten, in denen mehrere Personen auf dasselbe Gerät zugreifen könnten.

7. Cloud-Sicherheit: Zugriffsrechte und Datenkontrolle

Viele Unternehmen setzen mittlerweile auf Cloud-Lösungen, um den Zugriff auf Unternehmensdaten von verschiedenen Standorten zu ermöglichen. Wichtig dabei ist, dass nur autorisierte Mitarbeiter auf bestimmte Daten zugreifen können. Eine strenge Kontrolle der Zugriffsrechte stellt sicher, dass Mitarbeiter ausschließlich auf die Informationen zugreifen, die sie für ihre Arbeit benötigen. Zudem sollten Unternehmen bei der Wahl ihrer Cloud-Dienstleister auf Sicherheitszertifizierungen achten, die bestätigen, dass der Anbieter die gängigen Sicherheitsstandards erfüllt.

Fazit: Prävention ist der Schlüssel

Wer seinen Mitarbeitern das Arbeiten im Home-Office anbietet, sollte die IT-Sicherheit stets im Blick behalten. Präventive technische Maßnahmen wie VPN, sichere Authentifizierungsverfahren, Backups und regelmäßige Software-Updates sind die Grundpfeiler eines sicheren Arbeitsumfelds. Ebenso wichtig sind Trainings, um das Bewusstsein der Mitarbeiter für Cybergefahren zu schärfen und sie in sicherem Verhalten zu schulen. Mit einer Kombination aus technischer Absicherung und klaren Richtlinien schaffen Unternehmen eine stabile Grundlage, um ihre Daten und Systeme auch bei Remote Work zu schützen.

Melden Sie sich für den Newsletter an

Erhalten Sie jede Woche geballtes Wirtschaftswissen und News kostenfrei per E-Mail.

Weitere Artikel

Cloud-Lösungen für kleine Unternehmen: Welche Tools sind empfehlenswert?

Ratgeber, IT / Software

Geschäftsprozesse digitalisieren: in kleinen Schritten zum Erfolg

Ratgeber, IT / Software

aktuelle Situation der Startups in Deutschland

Ratgeber, Gründung / Startup

Beliebteste Artikel

Das Wort Insolvenzverfahren ist auf einem Formular für einen Insolvenzantrag für Personengesellschaften und juristische Person unterstrichen.

IWH-Analyse: Insolvenzzahlen auf Rekordhoch im Juli

Deutschland, Wirtschaft
Als Nestlé-Europachef informierte Laurent Freixe (r) 2012 über das geplante Nestlé-Werk für Kaffekapseln in Schwerin, zusammen mit dem damaligen Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD, l)

Nestlé-CEO Mark Schneider tritt zurück

Wirtschaft, Unternehmen

Die neue Kubakrise trifft die Königin der Zigarren

Genuss, Lifestyle