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Geldmarkt ETF: Die bessere Alternative zum Tagesgeld?

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picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

Geldmarkt ETF oder Tagesgeld – was ist Besser? Wir haben die Rendite Aussichten und das Risiko untersucht.

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In Zeiten steigender Zinsen suchen Anleger vermehrt nach sicheren und flexiblen Wegen, ihr Kapital anzulegen. Dabei stehen Geldmarkt-ETFs und Tagesgeldkonten im Fokus. Während Tagesgeldkonten traditionell als risikofreie Lösung galten, bieten Geldmarkt-ETFs zunehmend Vorteile. Doch welche Anlagemöglichkeit ist aktuell die bessere Wahl? Ein Vergleich zeigt, welche Chancen und Risiken diese beiden Optionen bieten – unter besonderer Berücksichtigung der Sicherheit, Einlagensicherung und aktuellen Marktkonditionen.

Tagesgeld: Flexibilität trifft auf begrenzte Rendite

Tagesgeldkonten waren über viele Jahre hinweg der Klassiker für sicherheitsorientierte Anleger. Das Prinzip ist simpel: Das Kapital ist täglich verfügbar, und die Banken bieten in der Regel Zinsen, die auf den gesamten Einlagebetrag angewendet werden. Besonders in Zeiten niedriger Inflation war diese Form der Anlage beliebt, da sie Flexibilität bei minimalem Risiko bot.

Doch die aktuelle Zinssituation macht Tagesgeldkonten weniger attraktiv. Die meisten Banken bieten Zinssätze zwischen 2 % und 3 %, was in vielen Fällen unter der Inflationsrate liegt. Zudem ist die Zinshöhe oft nur bis zu einem bestimmten Anlagebetrag garantiert, und viele Banken passen die Zinssätze erst mit zeitlicher Verzögerung an die Marktverhältnisse an.

Ein wesentlicher Sicherheitsfaktor bei Tagesgeld ist die gesetzliche Einlagensicherung, die in der EU bei 100.000 Euro pro Kunde und Bank liegt. Sollte eine Bank zahlungsunfähig werden, ist das Guthaben bis zu dieser Grenze abgesichert. Ein darüber hinausgehender Schutz besteht oft nur bei privaten Banken durch freiwillige Sicherungssysteme.

Geldmarkt ETF: Höhere Renditen und flexible Sicherheit

Geldmarkt-ETFs (Exchange Traded Funds) bieten eine spannende Alternative zu Tagesgeldkonten. Sie investieren in kurzfristige, hochliquide Anleihen, die oft von Staaten oder Unternehmen mit hoher Bonität begeben werden. Dies sorgt für ein geringes Risiko, während die Renditechancen durch die Orientierung an aktuellen Zinsentwicklungen höher sein können.

Ein entscheidender Vorteil von Geldmarkt-ETFs gegenüber Tagesgeldkonten liegt darin, dass sie als Sondervermögen gelten. Das bedeutet, dass die Gelder der Anleger im Falle einer Insolvenz der verwaltenden Bank oder des ETF-Anbieters nicht in die Insolvenzmasse einfließen. Stattdessen bleiben die Anlagen im Besitz der Investoren und sind somit vor einem Totalverlust geschützt. Dies bietet einen bedeutenden Sicherheitsvorteil gegenüber Tagesgeldkonten, bei denen die Einlagen nur bis zu einer Höhe von 100.000 Euro abgesichert sind.

Im Vergleich zu Tagesgeldkonten, bei denen Anleger der Bank ihr Geld „leihen“ und damit ein Ausfallrisiko eingehen, ist das in Geldmarkt-ETFs investierte Kapital durch die Konstruktion als Sondervermögen rechtlich geschützt. Anleger tragen also nicht das Risiko einer Bankenpleite.

Sicherheit: Geldmarkt-ETFs vs. Tagesgeldkonten

Tagesgeld und Einlagensicherung

Ein wichtiger Pluspunkt für das Tagesgeld ist die Einlagensicherung, die in der gesamten Europäischen Union bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kunde greift. Dies bedeutet, dass in Krisenzeiten oder bei einer Bankenpleite Sparer bis zu dieser Grenze abgesichert sind. Für viele Sparer bietet dies ein hohes Maß an Sicherheit, insbesondere für Beträge unterhalb dieser Schwelle. Für höhere Einlagen bleibt jedoch ein Restrisiko, da Beträge über 100.000 Euro bei einer Bankeninsolvenz gefährdet sein könnten, es sei denn, es greift eine zusätzliche freiwillige Einlagensicherung.

Geldmarkt-ETFs und Sondervermögen

Im Gegensatz zum Tagesgeld gibt es bei Geldmarkt-ETFs keine klassische Einlagensicherung. Hier spielt jedoch der Status als Sondervermögen eine wesentliche Rolle. Da das investierte Kapital in einem Fonds von den Vermögenswerten der ausgebenden Bank oder des Fondsanbieters getrennt verwaltet wird, bleibt es auch im Falle einer Insolvenz des Anbieters geschützt. Anleger verlieren also im Gegensatz zum Tagesgeld keine Gelder, selbst wenn der Anbieter in die Insolvenz geht.

Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist die breite Streuung, die ein Geldmarkt-ETF durch Investitionen in zahlreiche kurzfristige Anleihen bietet. Diese Diversifikation verringert das Risiko eines signifikanten Wertverlusts, da die ETF-Anlagen über verschiedene Staaten, Unternehmen und Institutionen verteilt sind. So profitieren Anleger von einer stabilen und risikoarmen Renditequelle, ohne sich Sorgen um die Insolvenzrisiken einzelner Institutionen machen zu müssen.

Vor- und Nachteile von Geldmarkt-ETFs

Vorteile:

  1. Höhere Renditechancen: In Zeiten steigender Zinsen können Geldmarkt-ETFs oft bessere Erträge als Tagesgeldkonten erzielen.
  2. Sondervermögen: Geldmarkt-ETFs bieten durch ihren Status als Sondervermögen zusätzlichen Schutz bei einer Insolvenz der Bank oder des ETF-Anbieters.
  3. Tägliche Handelbarkeit: Geldmarkt-ETFs sind börsengehandelt, sodass Anleger ihr Kapital flexibel und jederzeit abrufen können.
  4. Inflationsschutz: Durch die Anpassung an Markt- und Zinsentwicklungen können Geldmarkt-ETFs einen besseren Inflationsschutz bieten als das klassische Tagesgeld.
  5. Diversifikation: Die Streuung der Investments über verschiedene Anleihen verringert das Risiko erheblich.

Nachteile:

  1. Kursrisiko: Auch wenn es gering ist, können Geldmarkt-ETFs Kursschwankungen unterliegen, was zu kleinen Verlusten führen kann.
  2. Kosten: ETFs haben geringe, aber bestehende Verwaltungskosten, die die Rendite etwas schmälern können.
  3. Keine Einlagensicherung: Im Gegensatz zum Tagesgeldkonto gibt es bei Geldmarkt-ETFs keine staatliche Einlagensicherung. Der Schutz erfolgt über den Sondervermögensstatus.

Aktuelle Konditionen und Marktumfeld

Durch die Zinswende und die steigenden Leitzinsen sind Geldmarkt-ETFs aktuell sehr attraktiv. Sie bieten Renditen von etwa 3 % bis 4 %, während Tagesgeldkonten meist bei 2 % bis 3 % liegen. Banken haben aufgrund regulatorischer Anforderungen oft nicht die Flexibilität, hohe Zinsen anzubieten, was die Attraktivität von Geldmarkt-ETFs erhöht.

Für Anleger, die größere Beträge anlegen möchten, bietet der Geldmarkt-ETF durch die Unabhängigkeit von Einlagensicherungsgrenzen einen klaren Vorteil gegenüber dem Tagesgeld. Hier besteht keine Obergrenze wie bei der Einlagensicherung, und durch den Status als Sondervermögen sind auch höhere Beträge gut geschützt.

Fazit: Geldmarkt ETF als sichere und renditestarke Alternative

Geldmarkt-ETFs bieten eine flexible, liquide und renditestärkere Alternative zum Tagesgeld – vor allem für Anleger, die über die Einlagensicherungsgrenzen hinaus investieren möchten. Während das Tagesgeldkonto für kleinere Beträge und sicherheitsorientierte Sparer weiterhin sinnvoll bleibt, bieten Geldmarkt-ETFs durch den Status als Sondervermögen und die höhere Renditechance eine solide Option in Zeiten steigender Zinsen.

Wer sein Kapital über 100.000 Euro hinaus sicher und flexibel anlegen möchte, kann mit einem Geldmarkt-ETF eine attraktive Lösung finden, die bei moderatem Risiko eine bessere Rendite bietet. Der Schutz durch das Sondervermögen sorgt zudem für zusätzliche Sicherheit, sodass Anleger auch in Krisenzeiten auf ihr Geld vertrauen können.

 

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