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Rational handeln: 5 Börsentricks für nervöse Phasen

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Symbolbild: Börsentricks

Pixabay / Gerd Altmann

Turbulenzen an der Börse verunsichern viele Anleger. Mit folgenden Börsentricks bleibst du ruhig und handelst rational – selbst in unsicheren Zeiten.

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Finanzmärkte sind oft von Emotionen getrieben. Positive Nachrichten lassen Kurse explodieren, während schlechte Schlagzeilen regelrechte Panik auslösen können. Diese emotionalen Reaktionen färben auch auf Privatanleger ab, was oft zu unüberlegten Entscheidungen führt. Doch gerade in nervösen Börsenzeiten ist Rationalität gefragt. Mit den richtigen Börsentricks kannst du Ruhe bewahren, emotionale Fehler vermeiden und langfristig kluge Entscheidungen treffen.

Warum die Börse emotional ist

Schwankungen an der Börse sind normal, doch in turbulenten Zeiten überschlagen sich oft die Ereignisse: Kurse brechen ein, Unsicherheiten dominieren die Schlagzeilen und Anleger handeln irrational. Das liegt an einem psychologischen Effekt: Emotionen wie Angst und Gier beeinflussen uns stärker, als wir glauben.

Typische Fehler nervöser Anleger:

  • Panikverkäufe: Anleger stoßen ihre Wertpapiere aus Angst vor weiteren Verlusten ab.
  • Überstürzte Käufe: Manche greifen bei fallenden Kursen zu, ohne die Hintergründe zu prüfen.
  • Zögern: Andere verharren in Untätigkeit, aus Angst vor Fehlentscheidungen.

Börsentricks für turbulente Märkte

Um in nervösen Märkten ruhig zu bleiben, helfen dir diese bewährten Börsentricks:

  1. Langfristige Ziele im Fokus behalten: Erinnere dich daran, warum du investierst: für die Altersvorsorge, den Vermögensaufbau oder ein bestimmtes Ziel. Schwankungen sind kurzfristig, aber dein Plan bleibt bestehen. Stell dir vor, wie dein Portfolio in zehn oder zwanzig Jahren aussieht. Die aktuellen Schwankungen erscheinen dann schnell weniger bedeutend.
  2. Eine klare Strategie entwickeln: Arbeite mit festen Regeln. Lege zum Beispiel fest, wie viel Risiko du eingehen willst, und halte dich daran. Strategien wie regelmäßiges Rebalancing helfen, emotionale Entscheidungen zu vermeiden.
  3. Nicht ständig ins Depot schauen: Überprüfe dein Portfolio nicht jeden Tag. Kursschwankungen sind kurzfristig und oft bedeutungslos für deine langfristige Strategie. 
  4. Halte dich an die 72-Stunden-Regel: Triff keine spontanen Entscheidungen. Eine gute Faustregel ist, dir drei Tage Zeit zu geben, um abzuwarten und die Lage neu zu bewerten. 
  5. Rede mit Gleichgesinnten: Der Austausch mit anderen Anlegern hilft, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und Panik zu vermeiden. Du hast einen Freund oder eine Freundin, die ebenfalls an der Börse investiert? Vielleicht ist es Zeit für ein Gespräch.

Beispiel Corona-Krise

Als im März 2020 die Pandemie die Welt erfasste, brachen die Börsen innerhalb weniger Wochen ein. Viele Anleger verkauften in Panik, um Verluste zu begrenzen. Doch innerhalb weniger Monate erholten sich die Märkte deutlich. Wer ruhig geblieben ist und möglicherweise sogar nachgekauft hat, konnte enorme Gewinne erzielen.

Ein ähnliches Muster zeigte sich während der Finanzkrise 2007/2008, als die Börsen weltweit stark einbrachen, viele Anleger in Panik verkauften und danach zusehen mussten, wie sich die Märkte in den folgenden Jahren wieder erholten und neue Höchststände erreichten.

Wie Diversifikation hilft

Ein entscheidender Börsentrick in unsicheren Zeiten ist die Diversifikation. Verteile dein Kapital auf verschiedene Anlageklassen, Regionen und Branchen. Warum?

  • Risikostreuung: Verliert eine deiner Investitionen an Wert, kann das oft durch andere Bereiche ausgeglichen werden, die sich in eine andere Richtung entwickelt haben.
  • Schutz vor Panik: Du weißt, dass dein ganzes Vermögen nicht von einer einzelnen Aktie abhängt.

Ein Beispiel: Während Tech-Aktien 2022 unter Druck gerieten, konnten Energieunternehmen oft stabile Ergebnisse liefern.

Wie Unternehmen reagieren: Aktienrückkäufe

Unternehmen haben ebenfalls Strategien, um in nervösen Märkten Vertrauen zu schaffen. Ein Beispiel sind Aktienrückkäufe, bei denen Firmen ihre eigenen Anteile zurückkaufen. Das zeigt Anlegern, dass das Unternehmen an seine Zukunft glaubt. So nutze Meta nach großen Kursverlusten im Jahr 2022 beispielsweise Aktienrückkäufe, um den Kurs zu stützen und Anteile günstiger zurückzukaufen. Aktienrückkäufe sind ein Signal an Anleger und können den Kurs stabilisieren, was in unsicheren Märkten wichtig ist.

Vielleicht auch interessant: Aktienrückkauf: Warum Unternehmen Aktien zurückkaufen

Turbulente Zeiten als Chance nutzen

Ein weiterer wichtiger Börsentrick: Sieh nervöse Märkte als Chance. In Krisen werden oft gute Unternehmen unter ihrem Wert gehandelt. Wenn du klug auswählst, kannst du günstig einsteigen und langfristig profitieren. Während der Finanzkrise 2008 beispielsweise fielen viele Qualitätsaktien stark im Kurs. Langfristige Anleger, die damals investierten, erzielten enorme Gewinne.

Natürlich ist es ärgerlich, wenn Investitionen (zeitweise) an Wert verlieren, aber behalte im Hinterkopf: Emotionen sind kurzfristig dein Anlageplan aber nicht. Wenn du ruhig bleibst und deine Strategie konsequent verfolgst, kannst du aus vielen Marktlagen etwas machen.

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