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Wie Germán Larrea Mota Velasco Mexikos reichster Mann wurde

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German Lorrea Mota Velasco

picture alliance / NurPhoto | STR

Germán Larrea Mota Velasco, der bekannteste Milliardär Mexikos, führt mit Grupo México einen der größten Bergbaukonzerne weltweit. Wegen Umweltproblemen steht er oft in der Kritik.

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Germán Larrea Mota Velasco gehört heute zu den reichsten und einflussreichsten Unternehmern Mexikos. Als CEO von Grupo México, einem der größten Bergbaukonzerne der Welt, hat er über Jahre hinweg ein Milliardenvermögen aufgebaut. Seine Geschichte ist die eines mächtigen Geschäftsmannes, der sich von der politischen Bühne fernhält und dennoch erheblichen Einfluss auf die Wirtschaft seines Landes hat. Germán Larrea Mota Velasco wurde 1941 in Mexiko-Stadt geboren und wuchs in einer Unternehmerfamilie auf. Sein Vater, Jorge Larrea Ortega, legte bereits den Grundstein für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens, indem er in den 70er-Jahren in den mexikanischen Bergbau investierte und gewissermaßen die Firmenstruktr der Grupo México aufbaute, die dann 1978 offiziell von Germán Larrea gegründet und geführt wurde.

Ein Imperium aus Kupfer

Grupo México ist heute einer der größten Kupferproduzenten der Welt. Zeitweise erzeugte das Unternehmen 87,5 Prozent der mexikanischen Kupferproduktion. Nachdem die Regierung von Carlos Salinas die staatliche Bergbaugesellschaft für bankrott erklärt hatte, kaufte Larrea wichtige mexikanische Kupferminen in Cananea und Nacozari (Städte im Bundesstaat Sonora). Er erwarb auch zahlreiche andere Bergwerke, darunter Kohleminen im Bundesstaat Coahuila. Larrea steuerte das Unternehmen durch strategische Akquisitionen und Modernisierungen an die Spitze der globalen Bergbauindustrie. Mit Minen in Mexiko, den USA und Peru produziert Grupo México jährlich Millionen Tonnen Kupfer und andere Rohstoffe, die für die globale Industrie von Bedeutung sind.

Ein bedeutender Teil des Vermögens von Larrea stammt aus dem Bergbaugeschäft. Sein Vermögen wird derzeit auf rund 27 Milliarden US-Dollar geschätzt, was ihn zu einem der reichsten Menschen in Lateinamerika macht. Larrea investierte auch in den Eisenbahn- und Infrastruktursektor, wodurch Grupo México zu einem diversifizierten Industriekonzern wurde.

Der geheimnisvolle Magnat

Trotz seines enormen Reichtums lebt Larrea weitgehend außerhalb des öffentlichen Fokus. Er gibt selten Interviews und tritt kaum in den Medien auf. Diese Zurückhaltung hat ihm den Ruf eines geheimnisvollen Magnaten eingebracht, der zwar im Hintergrund agiert, aber dennoch weitreichenden Einfluss auf die mexikanische Wirtschaft hat.

Über sein Privatleben ist nur wenig bekannt, bis auf die Tatsache, dass er verheiratet ist, Kinder hat und in Mexiko-Stadt lebt. Seine Familie besitzt Luxusimmobilien, darunter ein Anwesen in Beverly Hills.

Kontroversen und soziale Verantwortung

Larreas Bergbauimperium ist nicht frei von Kontroversen. Zum einen steht Grupo México wegen der Arbeitsbedingungen in der Kritik. In einigen Minen wird über schlechte Sicherheitsstandards, niedrige Löhne und harte Arbeitsbedingungen berichtet, was wiederholt zu Spannungen mit Gewerkschaften geführt hat. Die Gewerkschaften und Arbeitervertreter haben Vorwürfe erhoben, dass das Unternehmen streikende Arbeiter durch Streikbrecher ersetzt und ihre Rechte auf Kollektivverhandlungen eingeschränkt hat. Vor allem die Bedingungen in der „San Martín“-Mine in Zacatecas führten zu einem Streitfall unter dem USMCA-Handelsabkommen, der sich auf die Verletzung von Arbeitsrechten bezieht.

Grupo México wurde darüber hinaus wiederholt wegen Umweltkatastrophen kritisiert, darunter eine der schlimmsten Giftmüllkatastrophen in der Geschichte Mexikos im Jahr 2014, als eine Kupfermine in Sonora 40.000 Kubikmeter Schwefelsäure in einen Fluss leckte. Dieses Ereignis verursachte erhebliche Umweltschäden und führte zu scharfer Kritik an Larrea und seinem Unternehmen. Daraufhin stimmte Larrea einer Aufforderung der Regierung zu, 150 Millionen Dollar in einen Treuhandfonds einzuzahlen, um die durch das Leck geschädigten Anwohner zu entschädigen.

Trotz dieser Vorfälle betont Grupo México sein Engagement für soziale und ökologische Verantwortung. Larrea und das Unternehmen haben mehrere Stiftungen ins Leben gerufen, um Bildungs- und Umweltprojekte zu unterstützen. Doch Kritiker werfen ihm vor, dass diese Bemühungen nicht ausreichen, um die Schäden zu kompensieren, die durch die industrielle Tätigkeit entstanden sind.

Wirtschaftlicher Einfluss von Germán Larrea Mota Velasco in Mexiko

Germán Larrea Mota Velasco spielt eine zentrale Rolle in der mexikanischen Wirtschaft. Grupo México ist nicht nur im Bergbau, sondern auch im Transportsektor durch sein Eisenbahnnetzwerk ein wichtiger Akteur. Diese strategischen Industrien machen ihn zu einer Schlüsselfigur in der Entwicklung Mexikos. Obwohl er engen Kontakt zu Regierungsvertretern pflegt, insbesondere in Fragen der Infrastruktur und des Bergbaus, strebt er kein politisches Amt an.

Seine wirtschaftlichen Entscheidungen haben weitreichende Auswirkungen, sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene. Dennoch bleibt Larrea eine umstrittene Persönlichkeit, vor allem wegen der Umweltauswirkungen seiner Minen und der sozialen Verantwortung seines Unternehmens.

Germán Larrea Mota Velasco wird als stiller Riese der mexikanischen Industrie wahrgenommen. Sein Einfluss reicht weit über die Grenzen Mexikos hinaus, doch er bevorzugt es, aus dem Schatten zu agieren. Seine komplexe Rolle als Wirtschaftsmagnat, der sowohl Erfolge einfährt als auch Herausforderungen meistert und Kritikern die Stirn bietet, macht ihn zu einer vielschichtigen Figur der mexikanischen Unternehmenswelt.

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