Es scheint, als will Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia seine Tochter Deutsche Wohnen komplett übernehmen – oder zumindest enger an sich binden.
Christoph Soeder/dpa
Wie Vonovia am Mittwochabend mitteilte, will das Bochumer Unternehmen einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit seinem Tochterunternehmen abschließen. Aktuell hält der Immobilienkonzern bereits mehr als 87% der Aktien der Deutsche Wohnen.
Aktientausch zwischen Vonovia und Deutsche Wohnen
Dazu seien nun Gespräche zwischen den beiden Firmen aufgenommen worden. Vonovia soll im Rahmen dessen als das herrschende Unternehmen und Deutsche Wohnen als das beherrschte Unternehmen hervorgehen.
In dem entsprechenden Vertrag soll außenstehenden Aktionären von Deutsche Wohnen zudem ein Angebot von Vonovia für ihre Aktien gewährt werden. Dazu sollen Aktionäre der Deutsche Wohnen für ihre Aktien neu auszugebende Vonovia-Aktien erhalten – was auf eine Kapitalerhöhung bei Vonovia hindeutet.
Endgültige Entscheidung steht noch aus
Deutsche Wohnen-Aktionäre sollen außerdem für die Dauer des Vertrages eine jährliche Ausgleichszahlung erhalten. Die finalen Ausgestaltungen der Abfindung stehen allerdings noch aus, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Endgültig entschieden werden soll über die Maßnahmen bei einer außerordentlichen Hauptversammlung von Vonovia und Deutsche Wohnen im Dezember dieses Jahres.
Aktie reagiert positiv
Anlegern scheinen die Neuigkeiten jedenfalls zu gefallen. Die Aktie von Deutsche Wohnen notierte bei Marktöffnung bei einem Plus von über zwanzig Prozent und fand sich an der Spitze des SDAX wieder.
Vonovia hatte im August Halbjahreszahlen vorgelegt, die auf ein Ende der Durststrecke im deutschen Immobilienmarkt hindeuten. Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender des Konzerns, sagte dabei: „Vonovia hat die Krise hinter sich gelassen und in einem herausfordernden Umfeld erneut eine solide Leistung gezeigt. Wir sehen im 2. Quartal wieder höhere Volumen bei Immobilientransaktionen.“