Gesetzliche Regelungen sind nur noch eine Frage der Zeit
Die Entscheider:innen in der Wirtschaft müssen erkennen, dass es unerlässlich ist, ethisch und nachhaltig zu wirtschaften. Jedes Unternehmen trägt eine soziale Verantwortung, und zwar sowohl für seine Mitarbeitenden als auch für seine Kund:innen. Der Profit sollte nicht an erster Stelle auf der Prioritätenliste stehen. Dabei schließt ethisches Wirtschaften den ökonomischen Gewinn nicht aus: Ein nachhaltig arbeitendes Unternehmen begegnet den Anforderungen seiner Kund:innen und kann sich so einen Vorsprung vor Marktbegleitern verschaffen. Das Image und damit die Position auf dem Arbeitsmarkt verbessert sich, und unter Umständen ergeben sich durch die Innovationskraft des Transformationsprozesses sogar völlig neue Geschäftsfelder.
Neben den ethischen und ökonomischen Beweggründen werden allerdings auch rechtliche Rahmenbedingungen immer relevanter: Kapitalmarktorientierte Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeitende beschäftigen und mehr als 40 Millionen Euro im Jahr umsetzen, müssen bereits seit 2017 verpflichtend einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Diese Pflicht wird aber schon bald ausgeweitet: Gemäß des EU-Beschlusses von 2021 müssen auch Unternehmen, die zwei der drei folgenden Kriterien erfüllen, ab 2024 einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Die Kriterien: mehr als 250 Mitarbeitende, Umsätze über 40 Millionen Euro und/ oder eine Bilanzsumme von über 20 Millionen Euro.
Auch wenn diese Kriterien nicht auf das eigene Unternehmen zutreffen, kommt man nicht um eine Auseinandersetzung mit dieser Thematik herum. Zum einen werden die Regelungen in den folgenden Jahren auch in Richtung Mittelstand ausgeweitet. Zum anderen ist es absehbar, dass bereits ab diesem Jahr die Anforderungen der Nachweispflicht von den bereits zum Nachhaltigkeitsbericht verpflichteten Unternehmen an die eigene Lieferkette weitergegeben werden.
Zum Thema
Vorbereitung auf einen verpflichtenden Nachhaltigkeitsbericht
Es gibt bereits viele Unternehmen, die freiwillig ohne eine gesetzliche Verpflichtung ihrer Verantwortung nachkommen und bereits heute ethisch und nachhaltig wirtschaften wollen. Die oben aufgeführten Vorteile eines ethischen Wirtschaftens können für das eigene Unternehmen dabei nur dann wirken, wenn Glaubwürdigkeit, Transparenz und Tiefgang Prämissen für den angestoßenen Prozess sind.
Wer der eigenen Verantwortung wirklich gerecht werden will, muss dabei ganzheitlich alle Bereiche des eigenen Wirtschaftens berücksichtigen, nach klaren Kriterien beurteilen und die Ergebnisse transparent und messbar darstellen. Dies kann zum Beispiel über eine GWÖ-Zertifizierung umgesetzt werden.
Mit der Gemeinwohl-Ökonomie können sich Unternehmen auf den Weg ins Grüne machen und damit mehr soziale und ökologische Nachhaltigkeit erzielen. Wie und dass es funktioniert, zeigt die upDATE Gesellschaft für Beratung und Training GmbH, die sich seit Januar 2022 mit diesem Transformationsprozess beschäftigt. Dabei holte das Unternehmen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ins Boot, um gemeinsam in Brainstorming-Workshops Ideen zu sammeln und umzusetzen. Jede:r wurde eingebunden und aktiv beteiligt, um schließlich die angestrebte Zertifizierung zu erreichen. Es gab Peergruppen-Workshops, tägliche Meetings und ständige Kommunikation zwischen dem gesamten Team. Rund 340 Arbeitsstunden wurden in die Erstzertifizierung investiert – und das mit Erfolg: Alle 16 Handlungsfelder konnten bearbeitet und analysiert werden. Das reicht von der Menschenwürde in der Zulieferkette über die Reduktion der ökologischen Auswirkungen bis zur innerbetrieblichen Mitentscheidung und Transparenz.
Die Status-quo-Analyse als Auftakt konnte Klarheit bringen – Klarheit über die Prozesse und Verbesserungspotentiale. Daraus lassen sich nun dediziert neue Ziele und Aufgaben ableiten.
Nachhaltigkeit ganzheitlich gedacht: Unternehmen sollten sich proaktiv auf den Wandel einstellen
Bei der Bilanzierung nach den Kriterien der Gemeinwohl-Ökonomie dreht sich alles darum, das Wirtschaftssystem zukunftsfähig zu machen, sodass Mensch und Umwelt im Fokus stehen und nicht (nur) der Profit. Damit wird das Unternehmen auch als Arbeitgeber attraktiver und sorgt für eine langfristigere Bindung der Mitarbeitenden, aber auch der Kundinnen und Kunden und aller anderen Berührungsgruppen. Es sollten neue Unternehmensstrategien und Geschäftsmodelle entwickelt werden, die das erste Ergebnis der "Gemeinwohl-Ökonomie-Bilanz" deutlich verbessern. Dabei geht es unter anderem um Menschenwürde, Gerechtigkeit, Solidarität und ökologische Nachhaltigkeit, aber auch um Mitentscheidung und Transparenz. Unternehmen sollten dies aus ihrem eigenen Selbstverständnis tun und intrinsisch motiviert sein, Teil der Veränderung zu werden.
Eine detaillierte und transparente Analyse bildet also die Basis und liefert oft schon gute Ansatzpunkte und Ideen zum Beispiel für Einsparpotenziale, neue Geschäftsfelder und Verbesserung der Zufriedenheit der Mitarbeitenden, die gleichzeitig auch der Umwelt helfen: Ganz einfache pragmatische Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen sind beispielsweise eine stärkere Nutzung des Homeoffice, eine hybride Arbeitsweise, nachhaltiges Einkaufen, gemeinsames Einsetzen für Nachhaltigkeit und ein papierloses Büro.
Diese Maßnahmen können erste, niedrigschwellige Schritte auf dem Weg zum ethischen Wirtschaften sein. Sie schaffen das notwendige Bewusstsein und sorgen dafür, dass die Menschen gemeinsam handeln, über weitere Verbesserungen nachdenken und die Nachhaltigkeit als absolut notwendig in ihrem Denken verankern.
Solche ersten Schritte liefern Anregungen, dürfen aber nicht vereinzelt stehen bleiben, denn darunter leidet die Glaubwürdigkeit und die Vorteile eines ganzheitlichen Transformationsprozesses bleiben aus. Um das Thema hingegen wirklich ganzheitlich und mit Mehrwert anzugehen, lohnt es sich, zusätzlich zu den eigenen Ressourcen auch einen externen Support zum Projekt hinzuzuholen. So profitiert man von Beginn an von einem neutralen Blickwinkel und neuen Ideen außerhalb der eigenen Denkmuster und Gewohnheiten.
Die upDATE Gesellschaft für Beratung und Training GmbH, die selbst Gemeinwohl-Ökonomie-zertifiziert ist, bietet an, andere Unternehmen auf ihrem Weg ins Grüne zu begleiten. Für einen ersten Einstieg in diese Thematik eignet sich der dafür konzipierte Analyse-Workshop.
- Frau Marlene Solbach
- Südwestpark 76
- 90449 Nürnberg
- Deutschland