Steve Cohen ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten Hedgefonds-Manager der Welt. Als Gründer und Leiter von Point72 Asset Management hat er sich in der Finanzwelt einen Ruf erarbeitet, der ihn zu einem der reichsten Menschen der USA gemacht hat. Sein Vermögen wird im Jahr 2024 auf rund 17,5 Milliarden US-Dollar geschätzt.
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Während David Teppers Hedgefonds Appaloosa Management für seine aggressiven Wetten auf „distressed assets“ (Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten) bekannt ist, verfolgt Steve Cohen mit Point72 eine eher vielschichtige Strategie. Point72 ist ein Multi-Strategie-Hedgefonds, der nicht nur in Aktien investiert, sondern auch in festverzinsliche Wertpapiere, Derivate und andere Anlageklassen. Cohen hat seine Wurzeln im schnellen Handel und gilt als ein Meister des sogenannten „Alpha Capture“, also der Identifizierung und Nutzung von kurzfristigen Handelsmöglichkeiten, um hohe Renditen zu erzielen.
Cohens Ansatz ist sehr auf Markteffizienz und Datenanalyse ausgerichtet. Point72 nutzt fortschrittliche Technologie und Algorithmen, um Trends zu erkennen und in verschiedene Anlagekategorien zu investieren. Während Tepper oft als jemand wahrgenommen wird, der große, oft riskante Wetten eingeht, ist Cohen bekannt für eine hoch disziplinierte, analytische Herangehensweise, die jedoch auch ein hohes Maß an Risikobereitschaft aufweist. Es gibt Berichte, dass sich beide Manager respektieren und keine ausgeprägte Rivalität pflegen. Dafür unterscheidet sich ihr Ansatz in der Art der Risikoexponierung und der Diversifizierung ihrer Investments auch zu sehr.
Steve Cohens Strategien und seine Risikobereitschaft
Steve Cohen verfolgt eine Strategie, die auf einem breit gefächerten Portfolio aufbaut, unterstützt durch strenge Risikokontrollen. Bei Point72 arbeiten Hunderte von Analysten, die in Teams organisiert sind und für verschiedene Sektoren und Märkte verantwortlich sind. Diese Diversifizierung der Investments reduziert das Risiko einzelner Fehlinvestitionen. Trotz dieser breiten Streuung ist Cohen bekannt dafür, auch hohe Risiken einzugehen, wenn er sich sicher ist, dass die Daten und Analysen die Chancen rechtfertigen. Seine Anleger kommen aus verschiedenen Bereichen, von institutionellen Investoren wie Pensionsfonds bis hin zu wohlhabenden Privatpersonen.
In Interviews betont Cohen häufig die Bedeutung einer klaren Strategie und das Verständnis für die Märkte, bevor man investiert. Er rät Anlegern, sich auf solide Analysen und Daten zu verlassen, anstatt auf Emotionen oder kurzfristige Marktbewegungen zu reagieren. Ein weiteres zentrales Thema in Cohens Ratschlägen ist das Risikomanagement: „Man muss wissen, wann man sich aus einer Position zurückziehen sollte, auch wenn sie vorher gut funktioniert hat“, sagt er in einem Interview.
Der Aufstieg von Steve Cohen: vom College zur Wall Street
Cohen wurde 1956 in eine jüdische Familie der Mittelschicht in Great Neck, New York, geboren. Sein Vater arbeitete in der Textilbranche, seine Mutter war Klavierlehrerin. Schon früh zeigte Cohen Interesse an Zahlen und Handel. Während seiner Zeit an der Wharton School der University of Pennsylvania, wo er Wirtschaftswissenschaften studierte, begann Cohen, in seiner Freizeit zu handeln. Diese frühen Handelserfahrungen legten den Grundstein für seinen späteren Erfolg.
Nach dem Studium begann Cohen seine Karriere als Junior-Händler bei der Investmentfirma Gruntal & Co. Dort bewies er schnell ein herausragendes Talent für den Aktienhandel und wurde innerhalb weniger Jahre zu einem der erfolgreichsten Trader der Firma. Mit den Gewinnen, die er dort erzielte, gründete er 1992 seinen eigenen Hedgefonds, SAC Capital Advisors. Dieser Fonds erzielte phänomenale Renditen und machte Cohen zu einem der reichsten Menschen an der Wall Street.
Lebensstil: vom Hedgefonds-Büro in den Luxus
Trotz seines Erfolgs wurde Steve Cohen auch von Skandalen nicht verschont. SAC Capital Advisors wurde 2013 wegen Insiderhandels von der US-Börsenaufsicht SEC zu einer Strafe von 1,8 Milliarden US-Dollar verurteilt, und Cohen durfte mehrere Jahre lang keine Hedgefonds verwalten. Trotz dieser Rückschläge baute er Point72 Asset Management auf, das heute als einer der erfolgreichsten Hedgefonds der Welt gilt. Cohens Management-Fähigkeiten und sein Händchen für den Handel halfen ihm, seinen Ruf und sein Vermögen wiederherzustellen.
Steve Cohen lebt heute einen luxuriösen Lebensstil, der seine Milliarden widerspiegelt. Er besitzt mehrere Anwesen, darunter eine Villa in Greenwich, Connecticut, und ein Anwesen in den Hamptons. Zudem erwarb er 2021 ein Penthouse in New York City für über 100 Millionen US-Dollar. Sein beeindruckender Kunstbesitz, der Werke von Picasso, Monet und anderen Meistermalern umfasst, macht ihn auch zu einem bekannten Namen in der Kunstwelt. Cohens Kunstsammlung wird auf rund eine Milliarde US-Dollar geschätzt.
Cohens Einfluss auf die New York Mets
Auch sportlich ist Steve Cohen engagiert. Als leidenschaftlicher Mets-Fan, der schon seit seiner Kindheit große Sympathien für das Team hegte, erwarb er dank seines riesigen Vermögens 2020 die Mehrheitsanteile des Major-League-Baseball-Team New York Mets – für rund 2,4 Milliarden US-Dollar. Damit wurde Cohen mit einem Besitzanteil von 95 Prozent zum Hauptbesitzer des Teams, nachdem er zuvor 2012 rund acht Prozent des Teams erworben hatte und als Minderheitseigentümer galt.
Die Übernahme der Mets war für ihn eine persönliche Entscheidung, die weit über das rein geschäftliche Interesse hinausgeht. Für Cohen war der Kauf der Mets auch ein Traum, der tief mit seiner Liebe zum Baseball verwurzelt ist. Seit seiner Übernahme hat Cohen großen Einfluss auf die Mannschaft ausgeübt, sowohl in finanzieller als auch in strategischer Hinsicht. Mit seinem enormen Vermögen hat er den Mets ein Budget zur Verfügung gestellt, das es dem Team ermöglicht, in Spitzenspieler zu investieren und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Feld zu steigern.
Ein Leben zwischen Zahlen, Risiken und Luxus
Trotz seines luxuriösen Lebensstils ist Cohen dafür bekannt, seine Zeit am liebsten an den Bildschirmen seines Handelsraums zu verbringen. Er lebt für die Märkte und ist ein aktiver Trader, der auch heute noch die Entwicklungen an den Finanzmärkten genau verfolgt. Seine Leidenschaft für den Handel und seine Hingabe für Datenanalyse und Marktbeobachtung sind die Gründe für seinen anhaltenden Erfolg.
Steve Cohen hat sich von einem ambitionierten jungen Trader zu einem der mächtigsten Männer an der Wall Street entwickelt. Seine Fähigkeit, Marktchancen zu erkennen und strategisch zu handeln, hebt ihn von vielen seiner Kollegen ab. Trotz der Kontroversen in seiner Karriere ist Cohen heute erfolgreicher denn je und bleibt eine Schlüsselfigur in der Hedgefonds-Welt. Sein Vermögen, seine Anlagestrategien und sein luxuriöser Lebensstil machen ihn zu einer der faszinierendsten Persönlichkeiten der Finanzwelt.