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Small Caps oder Blue Chips: Was hat mehr Potenzial?

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Symbolbild: Small Caps

Pixels / Laura Tancredi

Kleine Unternehmen, sogenannte Small Caps, locken mit Wachstum, große Konzerne mit Stabilität. Wie entscheidest du, was zu deiner Anlagestrategie passt?

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Wenn du in Aktien investierst, stellt sich oft die Frage: Soll ich auf große, etablierte Unternehmen setzen oder in kleine Firmen investieren, die eventuell größeres Wachstum versprechen? Die Entscheidung zwischen Small Caps und Blue Chips ist essenziell, denn sie beeinflusst dein Renditepotenzial und dein Risiko. Hier erfährst du, wie sich die beiden Aktienklassen unterscheiden und welche am besten zu deinen Zielen passt.

Was sind Small Caps und Blue Chips?

Die Begriffe Small Caps und Blue Chips beziehen sich auf die Größe eines Unternehmens, genauer gesagt auf dessen Marktkapitalisierung (aktueller Aktienkurs multipliziert mit der gesamten Aktienanzahl):

  • Small Caps sind Unternehmen mit einem Börsenwert unter etwa 2 Milliarden Euro. Diese Firmen sind oft wachstumsstark, aber auch risikoreicher.
  • Blue Chips hingegen sind große, etablierte Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von vielen Milliarden Euro. Sie sind bekannt für Stabilität und oft auch regelmäßige Dividenden, vor allem in unsicheren Zeiten.

Ein typisches Beispiel für einen Blue Chip ist Apple, während ein kleinerer, wachstumsstarker Technologiewert wie Varta zu den Small Caps zählt.

Warum Small Caps spannend sind

Small Caps bieten Anlegern die Chance, frühzeitig von wachstumsstarken Unternehmen zu profitieren. Ihre Vorteile sind:

  1. Hohes Wachstumspotenzial: Kleine Unternehmen haben oft mehr Raum für Wachstum als etablierte Konzerne. Sie können in Nischenmärkten operieren oder schnell neue Geschäftsfelder erschließen.
  2. Unterbewertete Chancen: Small Caps stehen weniger im Fokus großer institutioneller Anleger. Dadurch kann es passieren, dass ihr tatsächlicher Wert vom Markt unterschätzt wird – eine ideale Gelegenheit für kluge Investoren.
  3. Überdurchschnittliche Renditen: Small Caps können langfristig oft höhere Renditen erzielen als Blue Chips. Wer frühzeitig einsteigt, kann von starken Kursgewinnen profitieren.
Beispiel:

Ein gutes Beispiel ist das deutsche Unternehmen Shop Apotheke bzw. Redcare Pharmacy. Als Small Cap gestartet, hat es in den letzten Jahren durch das Wachstum im Online-Pharmamarkt stark an Wert gewonnen.

Vielleicht auch interessant: Value-Investing: Unterbewertete Aktien finden

Die Risiken von Small Caps

Aber Vorsicht: Die höheren Renditechancen kommen nicht ohne Risiken.

  • Hohe Volatilität: Solche Unternehmen reagieren meist empfindlicher auf Marktveränderungen. Ihre Kurse können stark schwanken, was Nerven kostet.
  • Finanzielle Unsicherheiten: Kleinere Unternehmen haben oft weniger finanzielle Reserven, um wirtschaftliche Krisen zu überstehen.
  • Geringere Liquidität: Die Aktien werden oft weniger gehandelt, was den Kauf oder Verkauf erschweren kann.

Warum Blue Chips (oft) eine sichere Wahl sind

  1. Stabile Erträge: Große Unternehmen haben bewährte Geschäftsmodelle und generieren verlässliche Einnahmen, selbst in Krisenzeiten.
  2. Dividendenzahlungen: Viele Blue Chips schütten regelmäßige Dividenden aus, was sie für Einkommensinvestoren attraktiv macht.
  3. Weltweite Marktpräsenz: Multinationale Konzerne wie Nestlé oder Microsoft sind weltweit aktiv und profitieren von unterschiedlichen Märkten.

Die Risiken von Blue Chips

  • Begrenztes Wachstum: Große Unternehmen wachsen oft langsamer als kleinere Firmen, was die Kurssteigerungen begrenzt.
  • Hohe Bewertung: Da Blue Chips beliebt sind, sind sie häufig hoch bewertet. Das mindert dein Renditepotenzial.

Wie kannst du in Small Caps und Blue Chips investieren?

Du kannst beide Aktienklassen in deinem Portfolio kombinieren, um von den jeweiligen Vorteilen zu profitieren.

  1. Direkter Aktienkauf: Kaufe Aktien über einen Online-Broker. Achte dabei auf eine sorgfältige Analyse der Unternehmen.
  2. ETFs und Fonds: Investiere in ETFs oder Fonds, die speziell auf die Unternehmensgröße ausgerichtet sind. Beispiele sind der MSCI World Small Cap ETF oder der Euro Stoxx 50 ETF für Blue Chips.
  3. Mischung im Portfolio: Eine typische Aufteilung könnte sein: 70 % Blue Chips für Stabilität und 30 % Small Caps für Wachstumschancen.

Was passt besser zu dir?

Ob Small Caps oder Blue Chips: Die Wahl hängt von deinen Zielen und deinem Risikoprofil ab. Small Caps bieten große Chancen für Renditen, erfordern aber Geduld und Risikobereitschaft. Blue Chips hingegen sind ideal, wenn du auf Stabilität und verlässliche Dividenden setzt.

Am besten kombinierst du beide Ansätze in deinem Portfolio, um langfristig von Wachstum und Sicherheit zu profitieren.

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