Wie das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss mitteilte, tritt Mark Schneider nach acht Jahren zurück. Seine Position übernimmt ab September Laurent Freixe, der zurzeit das Lateinamerikageschäfts von Nestlé leitet.
Neuer CEO bereits seit 1986 bei Nestlé
Mit dem neuernannten CEO landet jemand an der Nestlé-Spitze, der bereits seit 1986 in dem Unternehmen tätig ist und den Konzern gut kennt. Seit 16 Jahren ist Freixe Teil der Konzernleitung.
Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke sagt in einer Mitteilung er kenne Laurent bereits seit Langem und schätze ihn als talentierte Führungspersönlichkeit mit einem tiefen Verständnis für Märkte und Verbraucher. „Er hat bewiesen, dass er in der Lage ist, unter schwierigen Marktbedingungen Ergebnisse zu liefern“, so Bulcke.
Rückrudern nach Preiserhöhungen
Nestlé steckt zurzeit in schwierigen Zeiten und hat Ende Juli seine Erwartungen für das Jahr gesenkt. Inflation und Mehrkosten für Rohstoffe versuchte der Konzern, wie andere Konsumgüterkonzerne auch, an Kunden weiterzugeben. Im Jahr 2023 lagen die Preiserhöhungen bei knapp 7,5%.
Die Verbraucher seien jedoch sehr empfindlich Preisen gegenüber geworden, weshalb der Konzern nun versuche, vorübergehend mit Preisnachlässen nachzuhelfen, um mit günstigeren Anbietern zu konkurrieren. Der Druck wurde jedoch so groß, dass der Noch-CEO ein Restrukturierungsprogramm ankündigte.
Schneider hatte seinen Posten Anfang des Jahres 2017 übernommen und war zuvor Chef des Medizintechnikkonzerns Fresenius. Er fokussierte sich besonders darauf, Nestlé durch Zu- und Verkäufe umzubauen und sich auf wachstumsstärkere Bereiche zu konzentrieren.
Fokus auf dem Kerngeschäft statt M&A
Der neue CEO solle im kommenden Jahr ebenfalls in den Verwaltungsrat des Unternehmens gewählt werden. Sein Plan sei, den Fokus auf Nestlés Kerngeschäft zu legen und den Marktanteil von bestehenden Produkten und Marken auszubauen. Unternehmenszukäufe seien jedoch nicht auszuschließen.
Anleger des Unternehmens sind aktuell eher negativ gestimmt. Die Aktie verlor sei Anfang des Jahres knapp zehn Prozent, auch die Mitteilung über den CEO-Wechsel löste zunächst wenig Begeisterung aus. Derweil stiegen die Papiere der Wettbewerber Unilever und Danone im Jahresverlauf um respektiv 29% und 3% an.