Rentenplanung: Wie viel solltest du jetzt zurücklegen?

Die Rente sowie die Rentenplanung scheinen oft weit entfernt, doch eines ist sicher: Wer frühzeitig plant, hat im Alter deutlich mehr Spielraum. Aber wie viel solltest du eigentlich jetzt sparen, um deine Zukunft abzusichern? Hier erfährst du, wie du die richtige Summe bestimmst, welche Möglichkeiten es gibt und warum der frühe Start so entscheidend ist.

Warum du jetzt an die Rentenplanung denken solltest

Mittlerweile reicht die gesetzliche Rente allein in den meisten Fällen nicht mehr aus, um den gewohnten Lebensstandard im Alter fortzuführen. Grund dafür sind demografische Entwicklungen wie die Alterung der Gesellschaft. Immer mehr Rentner stehen weniger Beitragszahlern gegenüber – das bringt das System unter Druck. Laut Experten musst du in Sachen Rentenplanung selbst aktiv werden, um eine Rentenlücke zu vermeiden.

Was ist die Rentenlücke?

Die Rentenlücke beschreibt den Unterschied zwischen deinem letzten Einkommen und der gesetzlichen Rente, die du später erhältst.

Ein Beispiel:

• Dein Nettogehalt vor der Rente: 2.500 Euro
• Gesetzliche Rente: 1.400 Euro
• Lücke: 1.100 Euro monatlich

Diese Lücke musst du mit privatem Vermögen oder anderen Einkommensquellen ausgleichen.

Wie viel solltest du sparen?

Die Faustregel lautet: Du solltest etwa 80 % deines letzten Nettogehalts im Ruhestand zur Verfügung haben, um deinen Lebensstandard zu halten. Doch wie viel genau du sparen musst, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

1. Alter: Je früher du startest, desto geringer ist der monatliche Sparbetrag.
2. Rentenlücke: Wie groß ist der Unterschied zwischen deinem Bedarf und der gesetzlichen Rente?
3. Sparrate: Wie hoch sind die Renditen deiner Anlagen?

Ein konkretes Beispiel:

• Du bist 30 Jahre alt.
• Du möchtest mit 67 Jahren in Rente gehen.
• Deine Rentendauer beträgt ungefähr 20 Jahre (von 67 bis 87 Jahre)
• Deine Rentenlücke beträgt 1.000 Euro monatlich.
• Gesamtsumme für die Rentenzeit:
  • Monatliche Lücke × 12 Monate × 20 Jahre
  • 1.000 € × 12 × 20 = 240.000 €
  • Das bedeutet: Bis du 87 Jahre alt bist, brauchst du insgesamt 240.000 Euro, um deine monatliche Rentenlücke zu schließen.

Wenn du frühzeitig investierst, kann der Zinseszins dir helfen, weniger einzahlen zu müssen. Sparst du monatlich etwa 150 Euro in einen ETF mit 6 % Rendite, erreichst du dein Ziel.

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Wie kannst du sparen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine Altersvorsorge aufzubauen. Hier sind die gängigsten Optionen:

1. Riester- und Rürup-Rente: Diese Produkte sind besonders für Arbeitnehmer und Selbstständige interessant. Sie bieten staatliche Zulagen und Steuervorteile.

2. ETF-Sparpläne: ETFs (Exchange Traded Funds) sind kostengünstig und flexibel. Sie ermöglichen dir, regelmäßig kleine Beträge anzulegen, die langfristig wachsen.

3. Betriebliche Altersvorsorge: Viele Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern eine Betriebsrente an. Hier sparst du Steuern und Sozialabgaben, da die Beiträge direkt vom Bruttogehalt abgezogen werden.

4. Immobilien als Kapitalanlage: Eine Immobilie kann im Alter zusätzliche Einnahmen generieren, zum Beispiel durch Vermietung. Allerdings erfordert diese Option ein höheres Startkapital.

5. Private Rentenversicherungen: Diese Versicherungen garantieren dir eine monatliche Auszahlung im Ruhestand, sind aber oft teurer und weniger flexibel als ETFs.

Die Deutsche Rentenversicherung informiert dich regelmäßig über deine voraussichtliche Rente. Nutze diese Angaben, um die Differenz zu deinem Wunschbetrag zu berechnen. Auch Online-Rechner, wie die von extraETF, können dir helfen.

Warum früh starten bei der Rentenplanung so wichtig ist

Zeit ist dein größter Vorteil beim Sparen. Je früher du mit der Rentenplanung anfängst, desto länger kann dein Geld arbeiten. Der Zinseszins sorgt dafür, dass deine Ersparnisse exponentiell wachsen.

Ein Vergleich:

• Start mit 25 Jahren:
  Monatlich 100 Euro mit 6 % Rendite → Ergebnis: ca. 218.000 Euro
• Start mit 35 Jahren:
  Monatlich 100 Euro mit 6 % Rendite → Ergebnis: ca. 113.000 Euro

Je später du mit der Rentenplanung anfängst, desto mehr musst du monatlich einzahlen, um dasselbe Ziel zu erreichen.

Tipps für den Einstieg in die Rentenplanung

1. Setze dir ein realistisches Ziel: Überlege, wie viel du im Ruhestand benötigst.
2. Starte klein: Auch kleine Beträge können langfristig viel bewirken.
3. Diversifiziere: Verteile dein Geld auf verschiedene Anlageformen, um das Risiko zu minimieren.
4. Nutze Förderungen: Informiere dich über staatliche Zuschüsse wie Riester- oder Betriebsrenten.