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Phil Knight: immer einen Schritt voraus

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picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Amanda Loman

Phil Knight hat in Bezug auf Sportschuhe Maßstäbe gesetzt. Erfolgreich war er jedoch auch auf anderen Gebieten.

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Phil Knight ist einer der prägendsten Unternehmer der Sportartikelbranche. Mit der Gründung von Nike schuf er nicht nur eine der weltweit bekanntesten Marken, sondern setzte auch im Marketing und der Geschäftsstrategie neue Maßstäbe. Der Erfolg von Nike und seine persönlichen Investitionen machten ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt.

Ausbildung und sportliche Laufbahn

Philip Hampson Knight wurde 1938 in Portland, Oregon, geboren. Er studierte Betriebswirtschaft an der University of Oregon, wo er auch Mitglied des Leichtathletikteams war. Sein Trainer, Bill Bowerman, spielte später eine zentrale Rolle in Knights unternehmerischem Werdegang. Bowerman hatte ein tiefes Interesse an der Verbesserung von Laufschuhen, was Knights Interesse an der Entwicklung von Sportschuhen befeuerte.

Nach seinem Abschluss an der University of Oregon setzte Phil Knight seine Ausbildung an der Stanford University fort, wo er einen MBA erwarb. Seine Masterarbeit enthielt eine Marketingstrategie, die den Grundstein für sein späteres Unternehmen legen sollte. Knights Ziel war es, die Dominanz der deutschen Marken Puma und Adidas auf dem US-amerikanischen Markt mit einem günstigeren, aber hochwertigen Konkurrenzprodukt zu brechen.

Die Geburtsstunde von Blue Ribbon Sports

Im Jahr 1962 unternahm Phil Knight eine Reise nach Japan, wo er auf die Firma Onitsuka stieß, die damals hochwertige Sportschuhe herstellte. Er erkannte das Potenzial dieser Marke für den amerikanischen Markt und überzeugte die Firma, ihn als exklusiven Vertriebspartner in den USA zu akzeptieren. Zurück in den USA gründete er 1964 gemeinsam mit seinem ehemaligen Trainer Bill Bowerman das Unternehmen Blue Ribbon Sports (BRS). Anfangs verkauften sie die Schuhe aus dem Kofferraum von Knights Auto, während sie gleichzeitig an der Verbesserung der Produkte arbeiteten. Bowerman experimentierte in seiner Freizeit mit neuen Materialien und Designs, um die Schuhe für Läufer noch funktioneller zu machen.

Das Geschäft entwickelte sich rasant. Die Schuhe von Onitsuka (später als „Tiger“-Modelle bekannt) fanden bei amerikanischen Läufern großen Anklang. Doch trotz der Erfolge spürte Knight, dass er mehr Kontrolle über die Produktentwicklung und die Marke brauchte. 1971 trennte sich Blue Ribbon Sports von Onitsuka und wurde in Nike umbenannt.

Der Aufstieg zur Weltmarke unter dem Namen Nike

Mit dem neuen Namen „Nike“, inspiriert von der griechischen Siegesgöttin, begann eine neue Ära. Das ikonische Swoosh-Logo, das später weltweite Bekanntheit erlangen sollte, wurde 1971 von einer Studentin entworfen und für 35 Dollar gekauft.

In den 70er- und 80er-Jahren setzte Nike stark auf innovative Produkte und ein geschicktes Marketing. Insbesondere die Zusammenarbeit mit herausragenden Sportlern wie Michael Jordan katapultierte Nike an die Spitze der Sportartikelindustrie. Die „Air Jordan“-Reihe wurde zu einem globalen Phänomen und zeigte, wie effektiv Nike im Sportsponsoring und Branding agierte.

Die Einführung des Slogans „Just Do It“ im Jahr 1988 wurde zu einem Markenzeichen, das weit über den reinen Sportschuhkauf hinausging.

Phil Knights Investitionen in die Filmindustrie

Neben Nike investierte Phil Knight auch in andere Bereiche, darunter die Filmindustrie. 1998 erwarb er Anteile an den Will Vinton Studios, einem Animationsstudio, das für seine innovative Knetanimation bekannt war. Unter Knights Leitung wurde das Studio in Laika umbenannt und spezialisierte sich auf Stop-Motion-Animation. Laika erlangte mit Filmen wie Coraline und Kubo and the Two Strings internationale Anerkennung.

Phil Knight nutzte seine unternehmerischen Fähigkeiten, um Laika zu einem kreativen Erfolg zu machen, ähnlich wie er es bei Nike geschafft hatte. Durch seine Investitionen konnte er eine neue Richtung in der Animationskunst unterstützen, die heute als einzigartig und künstlerisch hochwertig gilt.

Vermögen und Spenden

Phil Knights unternehmerischer Erfolg macht ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt. Sein Vermögen wird aktuell auf etwa 38 Milliarden Dollar geschätzt. Er zog sich 2016 aus dem aktiven Geschäft bei Nike zurück, bleibt jedoch als Ehrenvorsitzender dem Unternehmen verbunden.

Knight und seine Frau Penny sind bedeutende Philanthropen und haben mehrere Milliarden Dollar an wohltätige Organisationen und Bildungsinstitute gespendet. Insbesondere die University of Oregon und die Stanford University erhielten große Zuwendungen, mit denen unter anderem medizinische Forschungsprojekte gefördert werden.

Phil Knight ist ein Paradebeispiel für einen visionären Unternehmer, der es verstanden hat, aus bescheidenen Anfängen ein Imperium aufzubauen. Mit Nike revolutionierte er nicht nur die Sportartikelbranche, sondern auch die Art und Weise, wie Produkte vermarktet werden. Seine Marketingstrategie, die auf Emotionen und Identifikation setzt, gilt als wegweisend. Mit Investitionen wie in Laika zeigte er, dass seine unternehmerischen Fähigkeiten auch in anderen Bereichen Erfolg bringen können.

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