Der Sportartikelhersteller Nike leidet seit geraumer Zeit unter Konkurrenzdruck. Unterstützung soll nun von einem neuen CEO kommen.
Michael Kappeler/dpa
Als John Donahoe im Jahr 2020 den CEO-Posten bei Nike antrat, war die Hoffnung, dass er zur Modernisierung des Geschäfts beitragen wird. Nun wird er jedoch nach knapp viereinhalb Jahren an der Spitze ausscheiden.
Neuer Chef kennt den Konzern bereits gut
Sein Nachfolger kennt sich im Unternehmen bereits aus: Elliott Hill wird am 14. Oktober das Ruder übernehmen, wie der Konzern am Donnerstag bekanntgab. Er war bereits 32 Jahre lang bei Nike in leitenden Positionen in Europa und Nordamerika tätig, verließ das Unternehmen jedoch in 2020.
Donahoe sollte als ehemaliger eBay-Chef mit seiner Tech-Expertise bei der Modernisierung des Geschäfts helfen. Er setzte dabei vermehrt auf Verkäufe direkt aus dem Nike-Geschäft oder der eigenen Website. Das hatte den Vorteil, dass man keine Anteile an die Einzelhändler abgeben musste. Geschäfte, die Produkte von Nike bis dahin vertrieben hatten, ersetzten die weggefallenen Produkte jedoch mit denen der Konkurrenz.
Konkurrenzdruck ist hoch
In den ersten Jahren der Corona-Pandemie legte der Umsatz des Sportartikelherstellers zu, da die Menschen sich zu dieser Zeit vermehrt auf Sport konzentrierten. Zurzeit hat es der Konzern mit dem Wachstum jedoch schwer und hält im aktuellen Jahr sogar einen Umsatzrückgang für möglich.
Insbesondere in den USA hat Nike mit verstärktem Wettbewerb zu kämpfen, unter anderem von Marken wie On, Hoka und nach wie vor von Adidas. Aktuell durchläuft der Konzern ein Sparprogramm, das zu Kostensenkungen von knapp zwei Milliarden US-Dollar führen soll.
Donahoe bleibt bis Ende Januar als Berater
„In Anbetracht unserer zukünftigen Bedürfnisse, der bisherigen Geschäftsentwicklung und nach Durchführung eines durchdachten Nachfolgeprozesses kam der Vorstand zu dem Schluss, dass Elliotts globale Expertise, sein Führungsstil und sein tiefes Verständnis unserer Branche und Partner (…) ihn zur richtigen Person machen, um die nächste Wachstumsphase von Nike zu leiten“, sagte Mark Parker, Executive Chairman von NIKE, Inc.
Noch-CEO John Donahoe werde bis Ende Januar im Unternehmen bleiben und eine beratende Funktion einnehmen, damit die Übergabe an Hill reibungslos verläuft.
Die Aktie des Unternehmens stieg nach der Ankündigung nachbörslich um rund acht Prozent.