Die Zahl der Start-up-Neugründungen in Deutschland ist zuletzt wieder angestiegen.
Christian Charisius/dpa
Im ersten Halbjahr diesen Jahres entstanden 1.384 Unternehmen und damit 15 Prozent mehr als noch im zweiten Halbjahr 2023. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum nahmen die Unternehmensgründungen um sieben Prozent zu.
Die Daten stammen aus einer Report-Reihe, die vom Startup-Verband und startupdetector veröffentlicht wurde.
Immer mehr Software-Start-ups
Insbesondere Neuunternehmen, die im Bereich Software agieren, sind auf dem Vormarsch. Jede fünfte Gründung war ein Software-Start-up – ein Plus von 35 Prozent in der Branche. Das liege laut dem Startup-Verband vor allem an der zunehmenden Digitalisierung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Gerade im Business-to-Business-Sektor (B2B) seien Lösungen in diesem Bereich beliebt, da sie zu Kostensenkungen beitrügen und helfen, Prozesse zu optimieren.
„Dieser Dynamik sollte die Bundesregierung weiter Rückenwind geben“, sagt Helmut Schönenberger, stellvertretender Vorsitzender des Verbands in Bezug auf den Boom im Software-Sektor. „Die Fachkräfteeinwanderung muss beschleunigt und das Kapital privater institutioneller Investoren für Wagniskapital mobilisiert werden.“
Insgesamt stiegen die Gründungszahlen jedoch in nahezu allen Bereichen an, so etwa auch im Online-Handel. Relativ gleich blieben die Zahlen in den Branchen Lebensmittel und Medizin.
Berlin und Bayern sind Vorreiter bei Start-up-Gründungen
Die meisten Start-ups stammen aus den Bundesländer Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Berlin und München stellen dabei das Zentrum der Start-ups dar. Über ein Viertel der Neugründungen in den Ländern entfielen auf die beiden Landeshauptstädte.
Doch neben den Großstädten war auch an kleineren Standorten wie Aachen, Darmstadt und Heidelberg ein Wachstum zu beobachten. Sie befanden sich unter den Top 5 der stärksten Gründungsstädten pro Kopf.
„Diese breite Verteilung der Gründungsaktivitäten verdeutlicht die zunehmende Bedeutung der Regionen abseits der etablierten Startup-Hotspots“, heißt es in dem Bericht.
Positive Entwicklung nach Flaute in den letzten Jahren
Start-ups hatten es leichter während der Corona-Pandemie, als die Zinsen noch niedrig waren und die Digitalisierung einen Schub bekam. Zu dieser Zeit saß auch das Geld bei Investoren für Risikokapital etwas lockerer. Mit dem Beginn des Ukraine Kriegs, steigenden Zinsen, und allgemeine wirtschaftlicher Unsicherheit, wurden Investoren zögerlicher, was Start-ups die Kapitalaufnahme erschwerte und zu einem Rückgang bei Gründungen führte.