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Masayoshi Son: Japans Tech-Pionier zwischen Erfolg und Risiko

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Masayoshi Son

picture alliance/dpa/Jiji Press

Masayoshi Son, Gründer von SoftBank und treibende Kraft hinter dem 100-Milliarden-Dollar-„Vision Fund“, investierte früh in Tech-Giganten wie Alibaba und Uber. Der risikofreudige Unternehmer gehört zu den reichsten Menschen Japans und prägt mit seinen mutigen Entscheidungen die globale Technologielandschaft – mit Erfolg und Kontroversen.

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Aufgewachsen im Japan der 1950er-Jahre

Masayoshi Son wurde 1957 in Tosu, einer kleinen Stadt in der Präfektur Saga auf der Insel Kyūshū, als Sohn koreanischer Einwanderer geboren. Die Familie lebte in einfachen Verhältnissen, was seine Kindheit schwierig machte. In Japan herrschte zu dieser Zeit große Diskriminierung gegenüber der koreanischen Minderheit. Diese Umstände prägten Son, der sich früh einen Weg in die Unabhängigkeit suchte. Schon in jungen Jahren zeigte er ein großes Interesse an Technik und Unternehmertum. Im Alter von 16 Jahren beschloss er, nach Kalifornien auszuwandern, um dort zur Schule zu gehen und seine Ausbildung zu machen.

Kalifornien als Sprungbrett

Son besuchte die University of California, Berkeley, wo er Wirtschaft und Informatik studierte. Sein unternehmerisches Talent zeigte sich bereits während seines Studiums. So entwickelte er in dieser Zeit einen Übersetzungscomputer und verkaufte ihn für eine Million US-Dollar an Sharp. 

Dieser erste Erfolg sollte nur der Beginn einer beeindruckenden Karriere sein. Trotz seiner Begeisterung für Technik und Unternehmertum schloss er sein Studium 1980 mit einem Bachelor in Wirtschaft ab, bevor er in die Unternehmenswelt eintauchte.

Der Aufstieg: SoftBank und der Vision Fund

Das Unternehmen SoftBank gründete Son 1981 mit einem bescheidenen Startkapital. Ursprünglich begann SoftBank als Software-Distributor, entwickelte sich jedoch bald zu einem der wichtigsten Telekommunikationsunternehmen in Japan. Der eigentliche Wendepunkt kam, als Son begann, sich auf Investitionen in die Technologiebranche zu konzentrieren. Besonders bekannt wurde der „Vision Fund“, ein 100-Milliarden-Dollar-Investmentfonds, der in vielversprechende Tech-Start-ups weltweit investierte. Zu den bekanntesten Beteiligungen gehören Uber, Alibaba und WeWork. Sons Fähigkeit, in die richtigen Unternehmen zur richtigen Zeit zu investieren, hat ihm den Ruf eines der wichtigsten Risikokapitalgeber weltweit eingebracht.

Sons aktuelles Vermögen wird laut Forbes auf etwa 30 Milliarden US-Dollar geschätzt, obwohl es durch die Volatilität seiner Investments stark schwanken kann.

Wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Einfluss

Masayoshi Son spielt eine bedeutende Rolle sowohl in der japanischen als auch in der internationalen Wirtschaft. Als Gründer von SoftBank hat er maßgeblich zur Entwicklung der japanischen Technologie- und Telekommunikationsbranche beigetragen. Sein Einfluss reicht jedoch weit über Japan hinaus. Mit dem Vision Fund hat er den globalen Technologiemarkt verändert, indem er riesige Summen in aufstrebende Unternehmen investierte und deren Wachstum beschleunigte.

Sons Einfluss endet jedoch nicht in der Wirtschaft. Er engagiert sich auch gesellschaftlich, vor allem in Japan. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 spendete er 10 Milliarden Yen, das sind etwa 70 Millionen US-Dollar, an die Opfer der Katastrophe. Außerdem setzte sich Son stark für die Entwicklung erneuerbarer Energien ein und gründete das Japan Renewable Energy Institute, um die Abhängigkeit von Atomkraft in Japan zu verringern. Er hat außerdem versprochen, sein Vermögen nach seinem Tod größtenteils für wohltätige Zwecke zu spenden, ein Schritt, der ihn in die Riege der weltweit bekannten Philanthropen aufrücken lässt. Besonders liegt ihm die Förderung von Innovation und technologischem Fortschritt am Herzen, weshalb er häufig Initiativen unterstützt, die auf diesen Gebieten tätig sind.

Über das private Leben von Masayoshi Son ist wenig bekannt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Trotz seiner enormen öffentlichen Präsenz hält Son seine Familie weitgehend aus den Medien heraus. Die Familie lebt in einem weitläufigen Anwesen in Tokio, das zu den teuersten Privatimmobilien der Stadt gehört. 

Kontroversen und Kritik: zwischen Risiko und Verantwortung

Masayoshi Son gilt als risikofreudiger Unternehmer, und genau das macht ihn zu einer kontroversen Figur. Während seine Investitionen in Unternehmen wie Alibaba als geniale Schachzüge gefeiert wurden, hat er mit anderen Investments deutlich weniger Erfolg gehabt. So stieß die massive Beteiligung an WeWork auf Kritik, nachdem das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten geriet und sein Börsengang scheiterte. Auch Sons Investitionen in andere Start-ups, die sich als weniger rentabel erwiesen, haben zu Verlusten geführt, was ihm von einigen Beobachtern den Vorwurf eines zu riskanten Managements einbrachte.

Ein weiteres umstrittenes Thema ist die enge Beziehung von SoftBank zu Saudi-Arabien, insbesondere in Bezug auf den Vision Fund. Nachdem das saudische Regime wegen der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi in die Kritik geraten war, geriet auch SoftBank ins Visier, da ein erheblicher Teil der Investitionen aus Saudi-Arabien stammt. Son hat seitdem versucht, sich von der politischen Dimension zu distanzieren, blieb jedoch in der Kritik.

Fazit: Masayoshi Son gilt als treibende Kraft in der japanischen Wirtschaft

Masayoshi Son ist ohne Zweifel eine der prägendsten Figuren der Tech- und Investorenwelt. Sein unternehmerisches Gespür hat ihn zu einem der reichsten und einflussreichsten Männer Asiens gemacht. Doch wie bei allen Visionären gibt es auch bei ihm Schattenseiten. Seine Risikobereitschaft hat ihm sowohl Lob als auch Kritik eingebracht. 

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