Manuel Villar verkörpert den klassischen „Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär“-Traum. Seine Reise von den belebten Straßen Tondos zu den höchsten Ebenen von Wirtschaft und Politik auf den Philippinen ist ein inspirierendes Beispiel für Entschlossenheit, harte Arbeit und strategisches Denken. Trotz der Herausforderungen und Kontroversen bleibt sein Einfluss auf die philippinische Gesellschaft und Wirtschaft unbestreitbar.

Manuel Villar (l.) als Senatspräsident © picture-alliance/ dpa | Rolex_Dela_Pena
Manuel Villars frühe Jahre: bescheidene Anfänge in Tondo
Manuel „Manny“ Bamba Villar Jr. wurde am 13. Dezember 1949 in Moriones, Tondo, Manila, geboren. Als zweites von neun Kindern wuchs er in einer einfachen Familie auf. Sein Vater, Manuel Montalban Villar Sr., stammte aus Cabatuan, Iloilo, und arbeitete als Regierungsangestellter, während seine Mutter, Curita Bamba, aus Orani, Bataan, kam und als Fischhändlerin tätig war. Bereits in jungen Jahren half Manny seiner Mutter beim Verkauf von Meeresfrüchten auf dem Divisoria-Markt, was ihm früh die Werte von Fleiß und Durchhaltevermögen vermittelte.
Bildung: Der Weg zur Universität
Trotz finanzieller Herausforderungen legte Manuel Villar großen Wert auf Bildung. Er besuchte die University of the Philippines Diliman, wo er einen Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaft erwarb. Später absolvierte er dort auch einen MBA, was seine akademische Laufbahn abrundete und den Grundstein für seine zukünftigen Unternehmungen legte.
Unternehmerischer Aufstieg: Vom Sandlieferanten zum Immobilienriesen
Nach dem Studium begann Manuel Villar seine Karriere mit dem Handel von Sand und Kies für Bauunternehmen. Dabei erkannte er die wachsende Nachfrage nach erschwinglichem Wohnraum und gründete 1975 seine eigene Baufirma. Sein Unternehmen spezialisierte sich auf kostengünstige Wohnprojekte und entwickelte sich rasch zu einem der führenden Bauträger auf den Philippinen.
Politische Laufbahn: Vom Kongressabgeordneten zum Senatspräsidenten
1992 betrat Manuel Villar die politische Bühne und wurde als Abgeordneter für den Distrikt Las Piñas-Muntinlupa gewählt. Während seiner Amtszeit setzte er sich besonders für Wohnungsbau und Stadtentwicklung ein. Später wurde er Sprecher des Repräsentantenhauses und 2001 zum Senator gewählt. Von 2006 bis 2008 bekleidete er das Amt des Senatspräsidenten.
Vermögen: Manuel Villar ist der reichste Mann der Philippinen
Von Forbes wird Manuel Villar 2025 mit einem Vermögen von 17,2 Milliarden US-Dollar als reichster Mann der Philippinen gelistet. Sein Reichtum resultiert hauptsächlich aus seinen erfolgreichen Immobilienunternehmen, insbesondere Vista Land & Lifescapes, sowie aus Investitionen in den Einzelhandel und andere Sektoren.
Familie: Ein politisches und geschäftliches Erbe
Manny Villar ist mit Cynthia Aguilar verheiratet, die ebenfalls politisch aktiv ist und derzeit als Senatorin dient. Das Paar hat drei Kinder: Paolo, Mark und Camille. Mark Villar war zuvor Minister für öffentliche Arbeiten, während Camille Villar als Kongressabgeordnete tätig ist. Paolo Villar leitet als Präsident und CEO das Unternehmen Vista Land & Lifescapes.
Philanthropie: Engagement für Bildung und Glauben
Manuel Villar wurde mehrfach für seine philanthropischen Aktivitäten anerkannt. 2024 wurde er von Forbes Asia als einziger Filipino in die Liste der „Heroes of Philanthropy“ aufgenommen, insbesondere für seine Spenden an die katholische Kirche und Bildungsinstitutionen. Er spendete unter anderem Land und finanzielle Mittel für den Bau von Kirchen und Schulen, da er glaubt, dass Gemeinschaften durch Bildung und Glauben gestärkt werden.
Kontroversen: Politische Herausforderungen
Während seiner politischen Karriere sah sich Manuel Villar auch mit Kontroversen konfrontiert. Eine der bekanntesten war der sogenannte „C5 Road Extension“-Skandal, bei dem ihm vorgeworfen wurde, öffentliche Mittel für ein Straßenbauprojekt in der Nähe seiner eigenen Immobilienprojekte umgeleitet zu haben. Diese Vorwürfe führten 2008 zu seinem Rücktritt als Senatspräsident.