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MacKenzie Scott: die Frau hinter dem Online-Riesen Amazon

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MacKenzie Scott

picture alliance / Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx

MacKenzie Scott ist nachweislich an der Entstehung von Amazon beteiligt. Die E-Commerce-Plattform war anfangs als reiner Onlineshop für Bücher gedacht. Jahre später wird Scott selbst als Schriftstellerin erfolgreich.

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MacKenzie Scott wurde 1970 in San Francisco geboren. Sie wurde vor allem durch ihre Ehe mit Jeff Bezos bekannt, da diese Beziehung mehr als 25 Jahre gehalten und sie entsprechend geprägt hat. Ihre beeindruckenden Leistungen, insbesondere im Bereich der Wohltätigkeit, haben sie darüber hinaus zu einer bedeutenden Figur der Öffentlichkeit gemacht. Scott wuchs in einem wohlhabenden Umfeld auf und besuchte die renommierte Hotchkiss School in Connecticut, bevor sie an der Princeton University unter der Ägide der renommierten Schriftstellerin Toni Morrison Englisch studierte. Morrison lobte MacKenzie Scott als eine ihrer talentiertesten Studentinnen.

MacKenzie Scotts beruflicher Werdegang

Nach dem Abschluss 1992 arbeitete sie zunächst als Assistentin für Morrison, bevor sie in New York bei der Investmentfirma D. E. Shaw anheuerte. Dort lernte sie Jeff Bezos kennen und die beiden heirateten 1993. Kurz darauf zogen sie nach Seattle, wo sie gemeinsam Amazon gründeten. Scott spielte in der frühen Phase des Unternehmens eine entscheidende Rolle, indem sie bei der Namensfindung, dem Geschäftsplan und den ersten Aktivitäten half.

Ehe mit Jeff Bezos und Gründung von Amazon

Während ihrer Ehe mit Bezos bekam das Paar drei Kinder und adoptierte außerdem ein Kind aus China. Ihre persönliche und berufliche Partnerschaft mit Bezos endete 2019 mit einer öffentlichkeitswirksamen Scheidung. Im Zuge der Scheidung erhielt MacKenzie Scott Anteile der Amazon-Aktien, was sie sofort zu einer der reichsten Frauen der Welt machte. Mit einem Vermögen von circa 36 Milliarden US-Dollar steht sie auf den oberen Rängen der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt und ist eine der reichsten Frauen in den USA.

Scotts gesellschaftliches Engagement

Nach der Scheidung fokussierte sich Scott zunehmend auf ihre Rolle als Philanthropin. Sie unterzeichnete 2019 „The Giving Pledge“: eine Initiative, bei der wohlhabende Personen versprechen, den Großteil ihres Vermögens zu spenden. Seitdem hat sie mehr als 17 Milliarden US-Dollar an wohltätige Zwecke gespendet. Ihre Spenden konzentrieren sich auf Themen wie soziale Gerechtigkeit, Bildung, Gesundheitsversorgung und die Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels. Besonders bemerkenswert ist ihre Unterstützung von historisch benachteiligten Bildungsinstitutionen und Organisationen, die sich für Gleichberechtigung und Demokratie einsetzen. Scotts philanthropisches Engagement hebt sich durch ihre Praxis der „ungebundenen Spenden“ ab, was bedeutet, dass sie den Empfängern die Freiheit lässt, selbst zu entscheiden, wie sie die Gelder verwenden.

Privatleben und Tätigkeit als Autorin

MacKenzie Scott ist nicht nur für ihre Großzügigkeit, sondern auch für ihre diskrete und bescheidene Art bekannt. Sie tritt selten öffentlich auf und gibt kaum Interviews. Dennoch hat sie mit ihrem Engagement, ihren Reichtum gezielt für das Gemeinwohl einzusetzen, ein starkes Zeichen gesetzt. Ihr Ansatz ist es, Vertrauen in die Empfängerorganisationen zu haben und diesen die Freiheit zu geben, die finanziellen Mittel nach eigenem Ermessen zu verwenden. Damit inspiriert sie viele Menschen, Verantwortung für ihre Privilegien zu übernehmen und positive Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken.

Obwohl Scott in den Medien oft mit ihrer früheren Beziehung zu Jeff Bezos in Verbindung gebracht wird, hat sie sich in den letzten Jahren bewusst von ihrem alten Nachnamen distanziert und tritt als MacKenzie Scott auf. Sie war eine Zeit lang mit dem Lehrer Dan Jewett verheiratet, doch diese Beziehung ist Berichten zufolge ebenfalls beendet. Weitere Details über ihr Privatleben sind rar, da sie sich bewusst aus dem Rampenlicht zurückzieht.

Neben ihrer Philanthropie hat Scott auch als Schriftstellerin Erfolge gefeiert. Ihr Debütroman „The Testing of Luther Albright“ wurde 2006 mit einem American Book Award ausgezeichnet, und ihr zweiter Roman Traps wurde 2013 veröffentlicht. Obwohl ihre literarische Karriere im Vergleich zu ihrer philanthropischen Arbeit weniger Beachtung findet, wird ihr Talent von Kritikern geschätzt, insbesondere aufgrund der Einflüsse ihrer Mentorin: der 2019 verstorbenen Schriftstellerin Toni Morrison. Morrison gilt als eine wichtige Vertreterin der afroamerikanischen Literatur und erhielt für ihr Wirken mehrere Auszeichnungen.

Fazit

MacKenzie Scott ist mehr als die Ex-Frau von Jeff Bezos, die aus seinem Schatten getreten ist, um selbst im Rampenlicht zu stehen. Stattdessen hat sie sich den Ruf einer zielstrebigen Person erarbeitet, der es nicht um Selbstdarstellung, sondern um persönliche Interessen wie die Leidenschaft zur Literatur geht, da sie in der Vergangenheit deutlich weniger Zeit für ihre eigenen Projekte hatte.

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