Jerry Jones, der visionäre Eigentümer der Dallas Cowboys, hat nicht nur ein Football-Team aufgebaut, sondern ein Imperium geschaffen, das in der Sportwelt seinesgleichen sucht. Sein markanter Führungsstil und seine unerschütterliche Entschlossenheit haben ihm den Spitznamen „Jerry Poppins“ eingebracht, da er stets eine Lösung parat hat, um die Dinge zum Laufen zu bringen.

Jerry Jones © picture alliance / ZUMAPRESS.com | Scott Stuart
Jerry Jones, geboren am 13. Oktober 1942 in Los Angeles, Kalifornien, ist eine der prägendsten Figuren im amerikanischen Profisport. Als Eigentümer, Präsident und General Manager der Dallas Cowboys hat er das Team zu einem der wertvollsten Sportfranchises der Welt gemacht. Sein Weg dorthin ist geprägt von unternehmerischem Geschick, Risikobereitschaft und einer unerschütterlichen Leidenschaft für den Football.
Frühes Leben und Ausbildung
Jones wuchs in North Little Rock, Arkansas, auf, nachdem seine Familie 1945 dorthin gezogen war. Sein Vater, J.W. „Pat“ Jones, war ein erfolgreicher Geschäftsmann, der eine Versicherungsgesellschaft leitete. Schon früh zeigte Jerry Interesse am Football und spielte als Running Back an der North Little Rock High School. Nach seinem Schulabschluss besuchte er die University of Arkansas, wo er als Offensive Lineman für die Razorbacks spielte und 1964 die nationale Meisterschaft gewann. Seine Teamkollegen waren unter anderem der zukünftige NFL-Trainer Jimmy Johnson und der spätere College-Football-Trainer Barry Switzer.
Unternehmerische Anfänge
Nach dem College versuchte sich Jones in verschiedenen Geschäftsbereichen. Ein frühes Vorhaben, eine Kette von Shakey’s Pizza-Parlours in Missouri zu etablieren, scheiterte. Unbeirrt davon, wandte er sich der Öl- und Gasindustrie zu und gründete die Jones Oil and Land Lease, ein Unternehmen, das in den 1970er- und 1980er-Jahren beträchtlichen Erfolg hatte. Dieser Erfolg legte den finanziellen Grundstein für seinen späteren Erwerb der Dallas Cowboys.
Übernahme der Dallas Cowboys
1989 kaufte Jones die Dallas Cowboys für 150 Millionen US-Dollar. Zu dieser Zeit befand sich das Team in einer Krise, sowohl sportlich als auch finanziell. Jones zögerte nicht, drastische Entscheidungen zu treffen: Er entließ den damaligen Trainer Tom Landry, eine Legende in Dallas, und stellte seinen ehemaligen Teamkollegen Jimmy Johnson als neuen Cheftrainer ein. Diese Entscheidung war umstritten, führte jedoch zu einem bemerkenswerten Aufschwung des Teams. Unter der Führung von Jones und Johnson gewannen die Cowboys in den 1990er-Jahren drei Super Bowl-Titel (1992, 1993 und 1995).
Finanzieller Erfolg und Vermögen
Unter Jones‘ Führung stieg der Wert der Dallas Cowboys kontinuierlich an. Heute wird das Team auf über 10 Milliarden US-Dollar geschätzt, was es zum wertvollsten Sportfranchise der Welt macht. Jones selbst verfügt über ein geschätztes Vermögen von 17 Milliarden US-Dollar, wobei der Großteil seines Reichtums aus dem Besitz der Cowboys resultiert. Neben dem Football ist Jones auch in der Immobilienentwicklung tätig, insbesondere durch seine Firma Blue Star Development.
Lebensstil und Besitz
Jerry Jones‘ Wohlstand spiegelt sich in seinem luxuriösen Lebensstil wider. Er besitzt unter anderem die Superyacht „Bravo Eugenia“, benannt nach seiner Frau Eugenia „Gen“ Jones. Diese 358 Fuß lange Yacht verfügt über Annehmlichkeiten wie ein Spa und ein Fitnessstudio. Zudem besitzt er einen Gulfstream GV Privatjet, der seinen opulenten Lebensstil unterstreicht. Seine Immobilien umfassen ein bedeutendes Anwesen in Dallas sowie eine Strandvilla in West Florida.
Familie und persönliches Leben
Jerry Jones ist seit vielen Jahren mit Eugenia „Gen“ Jones verheiratet. Das Paar hat drei Kinder: Stephen, Charlotte und Jerry Jr., die alle in verschiedenen Funktionen im Management der Dallas Cowboys tätig sind. Die enge Einbindung der Familie in die Geschäftsführung des Teams hat dazu beigetragen, die familiäre Atmosphäre innerhalb der Organisation zu bewahren.
Gesellschaftliches und wirtschaftliches Engagement
Jones‘ Einfluss reicht weit über den Football hinaus. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, die NFL zu einem globalen Phänomen zu machen, indem er innovative Marketingstrategien entwickelte und lukrative Sponsoring-Deals abschloss. Sein Engagement hat nicht nur den Wert der Cowboys gesteigert, sondern auch die gesamte Liga finanziell vorangebracht. Zudem ist er in verschiedenen gemeinnützigen Organisationen aktiv und unterstützt zahlreiche wohltätige Projekte.
Kontroversen und Kritik um Jerry Jones
Trotz seines Erfolges blieb Jones nicht von Kontroversen verschont. Seine Entscheidung, Tom Landry zu entlassen, stieß auf heftige Kritik. Auch seine Rolle als General Manager wurde oft hinterfragt, insbesondere in Zeiten, in denen die Cowboys sportlich hinter den Erwartungen zurückblieben. Einige Kritiker werfen ihm vor, sich zu sehr in die sportlichen Belange einzumischen, was zu Spannungen mit Trainern und Spielern führte. Dennoch bleibt Jones eine dominante Figur in der NFL, dessen Einfluss unbestreitbar ist.
Politisches Engagement
Jerry Jones hält sich in der Regel aus der aktiven Politik heraus, unterstützt jedoch Kandidaten und Initiativen, die seinen Überzeugungen entsprechen. Sein Hauptaugenmerk liegt auf dem Geschäft und dem Sport, wobei er stets bestrebt ist, die Interessen der Dallas Cowboys und der NFL zu vertreten.
Fazit
Jerry Jones‘ Lebensweg ist ein beeindruckendes Beispiel für unternehmerischen Erfolg, gepaart mit einer tiefen Leidenschaft für den Sport. Sein Einfluss auf die NFL und den Profisport im Allgemeinen ist immens, und trotz gelegentlicher Kontroversen bleibt er eine zentrale Figur im amerikanischen Football. Seine Fähigkeit, Risiken einzugehen und innovative Wege zu beschreiten, hat nicht nur die Dallas Cowboys, sondern die gesamte Liga geprägt.