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IT-Kosten-Optimierung: 6 Tipps zur Kostensenkung bei der Software- und Hardwarebeschaffung

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idambeer // Adobe Stock

Für die IT-Kosten-Optimierung gibt es viele Möglichkeiten. Dieser Ratgeber beschreibt sechs besonders wirkungsvolle Hebel.

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Die Kosten für IT-Infrastrukturen steigen in vielen Unternehmen kontinuierlich. Entsprechende Investitionen sind auch durchaus notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zwischen dem Anspruch, moderne Technologien bereitzustellen, und der Verpflichtung, Budgetgrenzen einzuhalten, eröffnen sich jedoch zahlreiche Sparpotenziale. Insbesondere bei der Beschaffung und Verwaltung von Hardware und Software gibt es Möglichkeiten, die finanziellen Aufwände zu reduzieren, ohne Kompromisse bei der Leistungsfähigkeit einzugehen. Dieser Artikel liefert Ihnen sechs konkrete Tipps zur IT-Kosten-Optimierung.

1. Refurbished Hardware kaufen

Refurbished Hardware, also generalüberholte Geräte, die zuvor im Einsatz waren, stellen eine interessante Alternative zum Kauf neuer Hardware dar. Produkte dieser Art werden von spezialisierten Anbietern geprüft, aufbereitet und zu deutlich geringeren Kosten als Neuware angeboten. Häufig handelt es sich dabei um Leasingrückläufer oder Restbestände großer Unternehmen. Solche Geräte eignen sich besonders für Standardanwendungen, bei denen keine Höchstleistung benötigt wird, wie etwa in der Bürokommunikation oder bei der Datenverwaltung.

Der Einsatz von Refurbished Hardware hat nicht nur finanzielle Vorteile. Unternehmen, die auf wiederaufbereitete Geräte setzen, leisten auch einen Beitrag zur Reduktion von Elektroschrott. Wichtig ist jedoch, auf seriöse Anbieter zu achten, die Garantien und Supportleistungen anbieten. Auch eine Prüfung der technischen Spezifikationen ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Geräte den Anforderungen entsprechen.

2. Lizenzmanagement: überflüssige Kosten vermeiden

Softwarelizenzen sind ein oft unterschätzter Kostenfaktor. Viele Unternehmen zahlen für Programme oder Abonnements, die nicht oder nur unzureichend genutzt werden. Ein professionelles Lizenzmanagement bietet hier die Möglichkeit, Einsparungen zu realisieren. Denn durch eine regelmäßige Überprüfung des tatsächlichen Bedarfs können ungenutzte Lizenzen gekündigt oder reduziert werden.

Besonders interessant ist der Einsatz von Lizenzmanagement-Tools, die einen Überblick über alle laufenden Verträge und genutzten Anwendungen schaffen. Damit lassen sich nicht nur doppelte Lizenzen identifizieren, sondern auch vertragliche Fristen und mögliche Optimierungen besser steuern. Alternativ können Unternehmen auf Open-Source-Software umsteigen. Solche Programme sind nicht nur kostenlos, sondern bieten oft vergleichbare Funktionen wie ihre kostenpflichtigen Alternativen.

3. Cloud-Migration: Flexibilität und IT-Kosten-Optimierung

Die Verlagerung von IT-Infrastrukturen in die Cloud ist mittlerweile ein bewährter Weg, um Kosten zu senken. Cloud-Dienste arbeiten nach dem Prinzip „Pay-as-you-go“, wodurch nur für tatsächlich genutzte Ressourcen gezahlt wird. Zudem entfallen die hohen Anfangsinvestitionen in eigene Hardware. Gleiches gilt für die laufenden Betriebskosten (Wartung, Strom und Kühlung).

Ein weiterer Vorteil liegt in der Skalierbarkeit: Cloud-Ressourcen können flexibel an den Bedarf angepasst werden, sei es für kurzfristige Projekte oder langfristiges Wachstum. Unternehmen profitieren zudem von automatischen Updates und Sicherheitsfunktionen, die oft im Service enthalten sind. Vor einer Migration ist es jedoch ratsam, die Anforderungen genau zu prüfen und Anbieter zu vergleichen, um die Datensicherheit und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu gewährleisten.

4. Gebrauchte Softwarelizenzen: eine legale Sparmöglichkeit

Der Kauf gebrauchter Softwarelizenzen stellt eine weitere Möglichkeit dar, IT-Kosten zu optimieren. Diese Lizenzen stammen meist von Unternehmen, die ihre Systeme umgestellt oder restrukturiert haben. Sie werden legal und oft zu sehr attraktiven Preisen weiterverkauft. Besonders bei standardisierten Anwendungen wie Betriebssystemen oder Bürosoftware können erhebliche Einsparungen erzielt werden.

Unternehmen, die diesen Weg gehen möchten, sollten darauf achten, dass die Lizenzen ordnungsgemäß übertragen wurden und die entsprechenden Nachweise vorliegen. Auch bei gebrauchten Lizenzen ist es wichtig, die Kompatibilität mit der bestehenden IT-Infrastruktur sicherzustellen.

5. IT-Kosten senken – durch Virtualisierung

Eine weitere Option, die IT-Kosten zu senken, liegt in der Virtualisierung. Dabei werden physische Server auf einer virtuellen Plattform zusammengeführt, was zu einer besseren Auslastung der Hardware führt. Gleichzeitig sinken die Betriebskosten, da weniger Geräte Strom und Kühlung benötigen. Auch der Verwaltungsaufwand wird durch zentralisierte Systeme reduziert.

Virtuelle Arbeitsplätze haben zudem einen praktischen Mehrwert: Anwendungen und Daten werden zentral bereitgestellt, sodass Mitarbeiter von jedem Gerät aus darauf zugreifen können. Dies minimiert den Bedarf an leistungsstarken Endgeräten und unterstützt flexible Arbeitsmodelle wie das Homeoffice.

6. Konsolidierung von Verträgen und Dienstleistern

Neben der Optimierung von Hardware und Software lohnt sich auch ein Blick auf bestehende Verträge mit IT-Dienstleistern. Oft können durch die Bündelung von Leistungen oder den Wechsel zu einem günstigeren Anbieter Kosten gesenkt werden. Ein Vergleich der Vertragskonditionen zeigt, ob sich Einsparpotenziale ergeben – sei es bei der Internetanbindung, der Wartung oder anderen IT-Services.

Ein weiterer Ansatz ist die Zusammenarbeit mit Managed-Service-Anbietern, die definierte IT-Leistungen übernehmen und durch ihre Spezialisierung oft effizienter arbeiten können. Hierbei ist jedoch wichtig, die Qualität der angebotenen Leistungen und die langfristigen Kosten sorgfältig abzuwägen.

Fazit: zahlreiche Hebel zur IT-Kostensenkung vorhanden

Die IT-Kosten-Optimierung erfordert ein durchdachtes Vorgehen. Dabei können Unternehmen jedoch zahlreiche Möglichkeiten nutzen, um ihre finanzielle Belastung nachhaltig zu senken. Sei es die Anschaffung von Refurbished-Hardware, der Kauf gebrauchter Softwarelizenzen, die Reduzierung unnötiger Abonnements, eine Cloud-Migration oder Virtualisierung – jede Maßnahme trägt dazu bei, IT-Einsparungen zu erzielen. Entscheidend ist darüber hinaus eine regelmäßige Analyse der bestehenden IT-Landschaft, um Potenziale zu identifizieren und langfristig Kostenkontrolle und Effizienz zu gewährleisten.

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