Es geht um mehr Sicherheit im Straßenverkehr, aber auch um deutliche Mehreinnahmen des Staates, weswegen sich die Meinungen bezüglich der geplanten Bußgelderhöhung teilen. Durch die sogenannte Punktereform sollen die Bußgelder bei Handynutzung, nicht angeschnallten Kindern im Fahrzeug oder Tempoüberschreitungen stark erhöht werden.

Die Bußgelderhöhung soll natürlich in erster Linie die Hemmschwelle für Regelverstöße anheben, damit in Zukunft weniger Unfälle zu verzeichnen sind. Denn zu schnelles Fahren, die Nutzung eines Handys oder auch eine unzureichende Beleuchtung führen nachweislich zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr, die vom Blechschaden, über Verletzungen bis hin zum Tod eines Verkehrsteilnehmers führen können.

So soll die Nutzung eines Handys am Steuer statt 40 € nun 70 € kosten und die Missachtung der Vorfahrt nicht mehr 50 € kosten, sondern 30 € teurer werden. Allerdings bleibt zu erwarten, ob diese Erhöhungen tatsächlich die Autofahrer abschrecken werden. Da die Missachtung der zahlreichen Regeln in den seltensten Fällen vorsätzlich und geplant sind, sondern aus einer bestimmten Situation entstehen, ist es fraglich, ob die Erhöhungen tatsächlich zu einem Umdenken bei den Autofahrern führen wird.

Bei sicherheitsrelevanten Verstößen ist eine Anhebung sicherlich sinnvoll, jedoch ist der Automobilclub AvD der Meinung, dass es für eine Erhöhung der Bußgelder in vielen Fällen keine Rechtfertigung gibt. Denn auch viele Regelverstöße, die nicht die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gefährden, sollen jetzt mit noch höheren Bußgeldern geahndet werden – beispielsweise die Einfahrt in eine Umweltzone soll von 40 € Bußgeld auf 80 € erhöht werden.