Die Inflationsrate Deutschlands ist im September erneut gefallen. Während sich die Preise für Energie nach unten bewegten, stiegen unter anderem die Kosten für Butter und Gurken an.
picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt
Die Teuerungsrate hierzulande ist im vergangenen Monat auf 1,6% gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit etwa dreieinhalb Jahren, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Es bestätigte damit seine Prognose von Ende September.
Im Vergleich zum Vormonat August blieben die Verbraucherpreise unverändert.
Preise für Energieprodukte fallen
„Insbesondere die erneuten Preisrückgänge bei Energie dämpften die Inflationsrate im September 2024 stärker als in den Monaten zuvor. Demgegenüber wirkten die weiterhin überdurchschnittlichen Preiserhöhungen bei Dienstleistungen inflationstreibend“, sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes.
Die Energiepreise fielen dabei im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,6%. Bereits im Juli und August waren die Preise in diesem Bereich zurückgegangen.
So sanken die Preise für Kraftstoffe im September um 12,6% und auch für Haushaltsenergie mussten Verbraucher 4% weniger bezahlen. Dabei verbilligte sich leichtes Heizöl um 17,9%, während Brennholz, Holzpellets und andere feste Brennstoffe 12% billiger wurden.
Auch Strom und Erdgas waren günstiger zu haben, die Preise für Fernwärme nahmen jedoch um 31,8% zu.
Nahrungsmittelpreise steigen an
Preisanstiege im Nahrungsmittelbereich trieben die deutsche Inflation im Gegensatz zur Energie an. Diese stiegen nämlich um 1,6% und waren schon im August nach oben geklettert. Besonders verteuerten sich Olivenöl (+29,6%) und Butter (+29,3%), aber auch für andere Nahrungsmittelgruppen mussten Kunden mehr zahlen. Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren verbuchten Preisanstiege von über fünf Prozent, während Obst fast vier Prozent und Brot und Getreideerzeugnisse 1,2% anstiegen.
Auch Dienstleistungen wurden im September kostspieliger und verzeichneten Preisanstiege von insgesamt 3,8%. Einen ähnlichen Anstieg hatte es bereits von Mai bis August 2024 gegeben. Merklich teurer wurden im Jahresvergleich Versicherungen (+12,9%), Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,7%) und Gaststättendienstleistungen (+6,7%).
Teuerung ohne Energie und Nahrungsmittel stärker
Betrachtet man die sogenannte Kerninflation, also die Preisanstiege ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, so lag diese im vergangenen Monat bei einem Plus von 2,7% und damit etwas höher. Lässt man nur die Energiepreise außer Acht, lag die Teuerungsrate bei 2,5%.
„Die beiden Kenngrößen liegen seit Januar 2024 deutlich über der Gesamtteuerung und verdeutlichen somit, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war“, so die Statistiker.