Deutschland hat im Juli wieder höhere Preise für die aus anderen Ländern importierten Waren gezahlt.
Christian Charisius/dpa
Deutschlands Importpreise sind im Juli so stark gestiegen, wie seit anderthalb Jahren nicht mehr.
Importe mit größtem Plus seit Februar 2023
Um durchschnittlich 0,9% erhöhten sich die Preise im Vergleich zu Juli 2023, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Einen so hohen Anstieg hatte es zuletzt im Februar des letzten Jahres gegeben. Im Juni hatten die Preise zum ersten Mal seit über einem Jahr zugelegt, statt zurückzugehen wie im gesamten Jahr zuvor.
Im Vergleich zum Vormonat fielen Deutschlands Importpreise jedoch um 0,4%.
Kakaopreise legen über 150% zu
Innerhalb der landwirtschaftlichen Güter haben vor allem die Importpreise für Rohkakao zugenommen. Diese waren mit einem Plus von ca. 159% deutlich teurer als im Vorjahr. Verglichen mit dem Vormonat war der Kakao jedoch 4,6% billiger.
Der Kakaopreis ist dieses Jahr auf einen Rekordwert gestiegen, was vor allem an Missernten lag. Gründe für die schlechten Ernten gibt es zu genüge: Dürren sowie Starkregen, der einen attraktiven Boden für Schädlinge geschaffen hatte. Dazu kommen höhere Preise für Düngemittel, die sich viele Bauern nicht mehr leisten konnten.
Kaffeepreise ziehen an
Auch Rohkaffee war für Deutschland teurer zu importieren. Hier wurde ein Preisanstieg von 24,3% verzeichnet. Im Vergleich zu Juni waren die Preise 2,5% teurer. Grund dafür waren auch hier Ernteausfälle, die bei verschiedenen Kaffeesorten zu Knappheit geführt hatten.
Schaut man auf die gesamten landschaftlichen Güter, die aus dem Ausland bezogen wurden, lag der Preisanstieg bei 7,6%. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Preise um 2,5%.
Im Jahresvergleich preiswerter hingegen wurden Zwiebeln (-39,2%), lebende Schweine (-14,6%) und Getreide (-8,9%).
Energieimporte leicht verteuert
Energieeinfuhren verteuerten sich durchschnittlich um 1,7%, wobei Erdöl den größten Preisanstieg verzeichnete. Auch Mineralölerzeugnisse legten zu. Günstiger hingegen waren elektrischer Strom, Erdgas und Steinkohle – sowohl im Jahres- als auch in Vormonatsvergleich.
Die Preise für Vorleistungsgüter und Investitionsgüter bewegten sich insgesamt kaum. Zu den Vorleistungsgütern zählen z. B. Batterien, Eisen und Stärke, zu den Investitionsgütern etwa Kraftfahrzeuge und Datenverarbeitungsgeräte.