Hubert Burda gehört laut Forbes mit einem geschätzten Vermögen von 3,6 Milliarden Dollar zu den reichsten Deutschen. Damit ist er vor Friede Springer und Stefan von Holtzbrinck der reichste Verleger der Bundesrepublik.

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Hubert Dietrich Burda, geboren am 9. Februar 1940 in Heidelberg, ist ein deutscher Verleger und Eigentümer von Hubert Burda Media, einem der führenden europäischen Medienunternehmen. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Familienunternehmen zu einem internationalen Medienkonzern mit über 600 Medienprodukten, darunter bekannte Marken wie Bunte, Focus und Superillu.
Als jüngster von drei Söhnen des Verlegerpaares Franz und Aenne Burda zeigte Hubert Burda früh Interesse an der Kunst. Während seiner Schulzeit nahm er täglich Malunterricht und hegte den Wunsch, Maler zu werden. Sein Vater bestand jedoch auf einer akademischen Laufbahn, sodass Burda Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München studierte. 1967 promovierte er mit einer Dissertation über „Die Ruine in den Bildern Hubert Roberts“.
Übernahme und Expansion des Familienunternehmens
Nach seiner Promotion sammelte Burda Erfahrungen in US-amerikanischen Werbeagenturen und Verlagen. 1966 trat er in das Familienunternehmen ein und übernahm die Leitung der Zeitschrift Bild und Funk. 1969 initiierte er das Männermagazin m – Die Zeitschrift für den Mann, das jedoch nach kurzer Zeit eingestellt wurde. Trotz dieses Rückschlags setzte Burda auf Innovation und Expansion im Verlagswesen.
Ende der 1980er-Jahre übernahm Hubert Burda die alleinige Führung der Burda Holding. Unter seiner Leitung expandierte das Unternehmen erheblich. 1988 gelang es ihm, Günter Prinz, den damaligen Redaktionsdirektor der Bild-Zeitung, für sein Unternehmen zu gewinnen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands etablierte Burda 1990 die Superillu, die schnell zur auflagenstärksten Zeitschrift in Ostdeutschland wurde.
Gründung des Nachrichtenmagazins Focus und internationale Ausrichtung
Ein Meilenstein in Burdas Karriere war die Gründung des Nachrichtenmagazins Focus im Jahr 1993, gemeinsam mit Helmut Markwort. Focus etablierte sich als ernstzunehmende Konkurrenz zum etablierten Spiegel und setzte neue Akzente im deutschen Nachrichtenjournalismus. Die Einführung von Focus spiegelte Burdas Gespür für Marktbedürfnisse und Innovationspotenzial wider.
Bereits Mitte der 1990er-Jahre erkannte Burda die Bedeutung des Internets und digitaler Medien. 1995 investierte er in digitale Geschäftsmodelle und gründete eine eigene Sparte für Online-Aktivitäten. Mit der Einführung von Focus Online 1996 etablierte er einen der ersten redaktionellen Nachrichtendienste im deutschen Internet. Ende der 1990er-Jahre benannte er die Holding in „Hubert Burda Media“ um, um der erweiterten Ausrichtung Rechnung zu tragen. Das Unternehmen expandierte international und gründete Tochtergesellschaften in Europa und Asien.
Hubert Burda Media: Ein globaler Medienkonzern mit digitalem Fokus
Hubert Burda Media zählt zu den größten Medienunternehmen Europas und betreibt über 600 Medienprodukte in mehr als 20 Ländern. Ursprünglich als klassischer Zeitschriftenverlag gewachsen, hat sich das Unternehmen unter der Führung von Hubert Burda zu einem breit aufgestellten digitalen Konzern entwickelt. Neben Printmagazinen wie Focus, Bunte oder Superillu setzt Burda verstärkt auf digitale Plattformen, E-Commerce und Datenanalyse.
Zu den digitalen Erfolgen gehören HolidayCheck, ein führendes Hotelbewertungsportal, sowie Xing, das 2017 als Teil der Burda-Tochter New Work SE neu aufgestellt wurde. Zudem investiert das Unternehmen in Start-ups und digitale Geschäftsmodelle, etwa über den Venture-Capital-Arm Burda Principal Investments. Im Jahr 2021 erwirtschaftete Burda einen Umsatz von rund 2,9 Milliarden Euro und beschäftigte etwa 11.000 Mitarbeiter weltweit. Der Konzern bleibt in Familienbesitz, mit einem starken Fokus auf zukunftsorientierte Medien- und Technologieentwicklungen.
Zum 1. Februar 2025 übergab Hubert Burda die unternehmerische und verlegerische Verantwortung für Hubert Burda Media an seine Kinder Elisabeth Burda Furtwängler und Jacob Burda. Dieser Schritt markierte den Übergang zu einer neuen Generation in der Unternehmensführung, während Burda selbst dem Unternehmen weiterhin eng verbunden bleibt.
Hubert Burdas gesellschaftliches Engagement und Mitgliedschaften
Neben seiner Tätigkeit als Verleger engagierte sich Burda in verschiedenen kulturellen und sozialen Projekten. Die von Hubert Burda Media ins Leben gerufene Digital Life Design (DLD) ist eine jährlich in München stattfindende Innovationskonferenz, die führende Köpfe aus Technologie, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kunst zusammenbringt. Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 hat sich DLD zu einer der wichtigsten europäischen Plattformen für den Austausch über digitale Transformation, Künstliche Intelligenz, Medien und disruptive Technologien entwickelt. Hubert Burda ist Vorsitzender der DLD-Konferenz, die auch die Auswirkungen digitaler Innovationen auf Gesellschaft und Wirtschaft in den Blick rückt. Seine langjährige Ehefrau Maria Furtwängler ist Mitbegründerin der Konferenzreihe DLDwomen sowie Mitglied im Stiftungsrat der Hubert-Burda-Stiftung.
Darüber hinaus gründete Hubert Burda die gleichnamige „Hubert Burda Stiftung“, die sich der Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft widmet. Burda ist zudem Mitglied in zahlreichen Gremien und Organisationen, darunter der European Publishers Council und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.
Privates
Hubert Burda war von 1967 bis 1972 mit Christa Maar verheiratet, mit der er einen Sohn hat. Seit 1991 ist er mit der beliebten deutschen Schauspielerin und Ärztin Maria Furtwängler verheiratet; das Paar hat zwei Kinder, lebt seit Längerem jedoch getrennt. Trotz seines Erfolges legt Burda Wert auf ein zurückgezogenes Privatleben und ist bekannt für seine Bescheidenheit.
Fazit: mit Innovationen zum Erfolg
Hubert Burda hat das Familienunternehmen zu einem internationalen Medienkonzern ausgebaut und dabei stets ein Gespür für Innovation und Markttrends bewiesen. Sein Engagement für digitale Medien und seine Fähigkeit, traditionelle Verlagswerte mit modernen Technologien zu verbinden, haben ihn zu einer prägenden Figur in der deutschen Medienlandschaft gemacht. Mit der Übergabe der Unternehmensführung an seine Kinder sichert er die Fortführung seines Lebenswerks in der nächsten Generation.