Deutschland, Unternehmer, Wirtschaft

„Firma vor Familie“ – wie Christoph Henkel das Motto seines Vaters auslegt

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Christoph HENKEL, groesster Henkel-Einzelaktionaer, Hauptversammlung der Henkel AG & Co. KGaA am 08.04.2019 in Duesseldorf,

picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski

Der größte Einzelaktionär des dynastischen Konzerns zwischen Tradition und Moderne

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Christoph Henkel, geboren 1958, gehört zu den prominentesten Mitgliedern der traditionsreichen Henkel-Familie. Sein Urgroßvater Fritz Henkel legte 1876 mit der Gründung der Henkel & Cie in Aachen den Grundstein für das weltbekannte Unternehmen. Henkel entwickelte sich schnell zu einem der größten Hersteller von Reinigungs- und Pflegeprodukten, der mit Marken wie Persil, Schwarzkopf und Fa internationale Bekanntheit erlangte. Heute gehört das Unternehmen zu den globalen Marktführern in den Bereichen Klebstoffe, Beauty Care sowie Wasch- und Reinigungsmittel.

Seit seiner Jugend ist Christoph Henkel in die Firmengeschichte eingebunden. Er hatte wechselnde Managerpositionen im Unternehmen inne und war von 1991 bis 2022 Mitglied in dessen Gesellschafterausschuss, der wichtigsten Kontrollinstanz. Als einziges Kind erbte er nach dem Tod seines Vaters Konrad 1999 dessen Unternehmensanteile und ist bis heute der größte Einzelaktionär des Konzerns.

Christoph Henkel gehört damit fraglos zum elitären Kreis der reichsten Deutschen. Insgesamt kommen die etwa 150 Mitglieder des Clans auf ein Vermögen von 20 Milliarden Euro, wobei das von Christoph Henkel im Jahr 2024 von Forbes auf 1,9 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Dennoch pflegt der Unternehmer einen vergleichsweise zurückhaltenden Lebensstil. Er meidet die Öffentlichkeit und konzentriert sich auf seine geschäftlichen Aktivitäten, gilt im gesellschaftlichen Umgang dennoch als unkompliziert.

Werdegang in der Ferne, das Rheinland im Herzen

Nach der Lehre ging Henkel 1978 in die USA zum Studieren, kehrte für den Wehrdienst noch einmal nach Deutschland zurück und startete seine Karriere danach im angelsächsischen Raum, in New York und London. Er selbst bezeichnet sich jedoch als „mit Leib und Seele überzeugten Düsseldorfer“ und attestiert sich rheinländischen Humor. Heute lebt der Unternehmenserbe in London. Verheiratet ist er mit Katrin Bellinger-Henkel, einer bedeutenden Sammlerin und ehemaligen Händlerin von Altmeisterzeichnungen. Auch Henkels Sohn hat Kunstgeschichte studiert und ist selbständiger Kunsthändler.

Ab den 90er-Jahren begann Christoph Henkel, als Mitgründer und „Business Angel“ seine Finanzmittel und Expertise in verschiedene Unternehmen einzubringen. Er ist unter anderem Haupt- und Gründungspartner der Investmentfirma Canyon Equity, die Boutique-Hotels und Luxus-Resorts in den USA, Mexiko und auf den Fidschis entwickelt und betreibt. Henkel hält zudem weitere Immobilienbeteiligungen in Europa und den USA, investiert in Technologie- und Biotech-Start-ups, gründete 1990 aber auch die in Los Angeles ansässige Filmproduktionsfirma und Streamingplattform Cineville („FFC – Female Fight Club“).

Unterstützung für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Neben dem geschäftlichen liegt Henkel das gesellschaftliche Engagement am Herzen: Er ist Vorsitzender der 1985 von seinem Vater gegründeten Konrad-Henkel-Stiftung. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Wirtschaftswissenschaften an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität. Unterstützt werden sowohl Forschung und Lehre als auch Studierende, die herausragende Leistungen erbringen. Eigens dafür wurde der Konrad-Henkel-Examenspreis ins Leben gerufen. Zudem engagiert sich Christoph Henkel für die Dr. Jost-Henkel-Stiftung, die Stipendien an hervorragende Studierende und Doktoranden vergibt. Für sein Engagement wurde er 2006 mit der Ehrendoktorwürde der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni ausgezeichnet.

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