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EZB hebt Wachstumsprognose 2024 im Euroraum an

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Ein vorbeifahrendes Schiff zieht kurz nach Sonnenuntergang seine Lichtspuren über den Main, während im Hintergrund die Lichter der Frankfurter Bankenskyline und der Europäischen Zentralbank (EZB) leuchten.

Boris Roessler/dpa

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum im Euroraum für das aktuelle Jahr leicht nach oben korrigiert.

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Die Experten rechnen nun für das Jahr 2024 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,7 Prozent, nachdem im April noch ein Wachstum von 0,5 Prozent prognostiziert wurde. Für das Jahr 2025 wird nun statt einem Wachstum von 1,4 Prozent ein etwas geringerer Anstieg der Wirtschaftsleistung von 1,3 Prozent erwartet. Die Prognose für 2026 bleibt bei einem Plus von 1,4 Prozent.

Stabilität der Inflationsprognosen

Die Inflationsprognosen für den Euroraum bleiben laut den EZB-Experten für dieses und das nächste Jahr unverändert. Für 2024 wird eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,4 Prozent erwartet, die sich 2025 auf 2,0 Prozent abschwächen soll. Im Juni 2024 hat die Inflationsrate gegenüber dem Vorjahresmonat laut Statistischem Bundesamt bei 2,2 Prozent gelegen.

Für das Jahr 2026 wird nun eine Teuerungsrate von 1,9 Prozent (Prognose von April: 2,0 Prozent) prognostiziert. Die langfristige Inflationsprognose bleibt bei 2,0 Prozent, was dem Ziel der EZB entspricht, die Teuerungsrate langfristig bei zwei Prozent zu halten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde äußerte die Erwartung, dass die Inflation in der zweiten Jahreshälfte 2025 auf diesen Zielwert zurückgehen werde.

Relevanz der EZB-Prognosen für die Geldpolitik

Vier Mal im Jahr führt die EZB ihre sogenannte Survey of Professional Forecasters (SPF) durch, bei der Ökonomen zu ihren Wachstums- und Inflationsprognosen für die 20-Länder-Gemeinschaft befragt werden. Diese Umfragen liefern den Währungshütern Einblicke für ihre geldpolitischen Überlegungen. Bei ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause hat die EZB beschlossen, die Zinsen unverändert zu lassen. Der Einlagensatz, den Banken erhalten, wenn sie überschüssige Gelder bei der Notenbank lagern, bleibt bei 3,75 Prozent. Der Leitzinssatz, also der Satz, zu dem sich Banken Geld bei der EZB leihen können, wird weiterhin bei 4,25 Prozent liegen.

Bedeutung der Entscheidung

Die leicht angehobenen Wachstumsprognosen und die stabilen Inflationsaussichten deuten darauf hin, dass die EZB weiterhin vorsichtig optimistisch in die wirtschaftliche Zukunft des Euroraums blickt. Die Zentralbank bleibt jedoch wachsam und bereit, bei Bedarf geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und die Inflation im Zielbereich zu halten.

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