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Emerging Markets: Von Schwellenländern profitieren

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Symbolbild: Emerging Markets

Pixels / Anugrah Lohiya

Emerging Markets stehen insbesondere für Dynamik und Wachstum. Entdecke, welche Chancen diese Märkte bieten – und warum trotzdem Vorsicht geboten ist.

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Emerging Markets bzw. Schwellenländer sind Volkswirtschaften, die sich zwischen Entwicklungsländern und Industrienationen befinden. Länder wie China, Indien, Brasilien oder Südafrika gehören zu den bekanntesten Emerging Markets. Diese Märkte zeichnen sich durch:

  • Hohe Wachstumsraten: Schwellenländer wachsen oft schneller als entwickelte Volkswirtschaften.
  • Junge Bevölkerung: Eine junge und wachsende Mittelschicht kurbelt Konsum und Innovation an.
  • Steigende Industrialisierung: Viele dieser Länder investieren stark in Infrastruktur und Technologie.

Chancen 

Emerging Markets bieten enorme Potenziale, die sich vor allem in ihrem wirtschaftlichen Aufschwung widerspiegeln.

1. Starkes Wirtschaftswachstum

Schwellenländer wie Indien und Indonesien weisen seit Jahren beeindruckende Wachstumsraten auf. Zum Beispiel wuchs Indiens Wirtschaft 2022 um etwa 7 %, während die meisten Industrieländer nur geringe Zuwächse verzeichneten.

2. Diversifikation für dein Portfolio

Durch Investitionen in Emerging Markets kannst du dein Portfolio breiter aufstellen. Diese Märkte entwickeln sich oft unabhängig von den etablierten Märkten, was hilft, Risiken zu streuen.

3. Steigende Konsumnachfrage

Mit der wachsenden Mittelschicht steigt die Nachfrage nach Konsumgütern, Dienstleistungen und Technologien. Unternehmen, die in Schwellenländern tätig sind, können davon profitieren.

4. Chancen durch Technologiefokus

Viele Emerging Markets treiben die Digitalisierung und den technologischen Fortschritt voran. Länder wie China und Indien sind Vorreiter in Bereichen wie Fintech, E-Commerce und erneuerbaren Energien.

Risiken 

So attraktiv die Schwellenländer manchmal erscheinen, so groß sind auch die Risiken, die mit diesen Investments verbunden sind.

1. Politische Unsicherheiten: Viele Schwellenländer sind politisch instabil. Regimewechsel, Korruption oder staatliche Eingriffe in die Wirtschaft können die Märkte erheblich belasten.

2. Währungsrisiken: Die Währungen von Schwellenländern sind oft schwankungsanfällig. Eine Abwertung kann die Rendite deiner Investition erheblich schmälern. Zum Beispiel hat die Abwertung der brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar in den letzten Jahren viele Anleger getroffen.

3. Abhängigkeit von Rohstoffen: Viele Emerging Markets hängen stark vom Export von Rohstoffen ab. Ein Preisverfall bei Öl, Gas oder Metallen kann daher erhebliche wirtschaftliche Probleme verursachen.

4. Schwache Infrastruktur und Regulierung: In vielen Schwellenländern fehlen stabile rechtliche und infrastrukturelle Rahmenbedingungen. Dies kann die Geschäftstätigkeit erschweren und Investitionen riskanter machen.

5. Naturkatastrophen und Klimarisiken: Emerging Markets sind oft anfällig für Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Dürreperioden. Diese Ereignisse können ganze Sektoren der Wirtschaft lahmlegen.

Wie kannst du in Emerging Markets investieren?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um von den Chancen in Emerging Markets zu profitieren:

  1. ETFs und Fonds ETFs (Exchange Traded Funds) und aktiv gemanagte Fonds sind die einfachste Möglichkeit, in Emerging Markets zu investieren. Sie bieten Zugang zu einem breiten Korb von Aktien oder Anleihen aus verschiedenen Schwellenländern. Beispiele sind der MSCI Emerging Markets ETF oder der Vanguard FTSE Emerging Markets ETF. Diese Fonds minimieren das Risiko durch Diversifikation.
  2. Einzelaktien Du kannst gezielt Aktien von Unternehmen kaufen, die in Schwellenländern tätig sind. Beispiele sind Tencent (China), Reliance Industries (Indien) oder Vale (Brasilien). Diese Strategie erfordert jedoch eine gute Marktkenntnis, da das Risiko bei Einzelaktien höher ist.
  3. Private Equity und Start-ups Investitionen in junge Unternehmen aus Schwellenländern sind riskant, können aber hohe Renditen bringen. Du kannst auf Crowdfunding-Plattformen investieren, die auf Start-ups spezialisiert sind, oder dich an Private-Equity-Fonds beteiligen, die in diesen Märkten tätig sind. 
  4. Rohstoffe und Währungen Rohstoffe wie Kupfer oder Öl und Währungen aus Schwellenländern bieten alternative Anlagemöglichkeiten. Du kannst in Rohstoff-ETFs investieren, die die Preisentwicklung nachbilden, oder auf Forex-Plattformen in Währungen handeln. Diese Anlagen sind spekulativer und erfordern Kenntnisse der Marktentwicklung.

Vielleicht auch interessant: Investieren in Asien: Von China bis Indien

Beispiele für Emerging Markets mit Potenzial

1. China: China bleibt ein Vorreiter unter den Emerging Markets, vor allem in den Bereichen Technologie und E-Commerce. Firmen wie Alibaba oder JD.com dominieren den asiatischen Markt.

2. Indien: Indien ist mit seiner jungen Bevölkerung und einem aufstrebenden Technologiemarkt ein attraktives Ziel für Investoren. Das Land investiert massiv in erneuerbare Energien und Infrastruktur.

3. Brasilien: Brasilien bietet Chancen im Agrarsektor und bei Rohstoffen, leidet jedoch unter politischen und wirtschaftlichen Schwankungen.

4. Südafrika: Südafrika ist reich an Bodenschätzen, kämpft jedoch mit Problemen wie hoher Arbeitslosigkeit und Energieengpässen.

5. Indonesien: Indonesien hat eine dynamische Wirtschaft und auch eine schnell wachsende Mittelschicht.

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