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David Duffield: der Visionär hinter PeopleSoft und Workday

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David Duffield

picture alliance / Sipa USA | SOPA Images

Nicht nur ein, sondern zwei erfolgreiche Unternehmen hat David Duffield gegründet. Darüber hinaus ist er für seine großzügigen Spenden bekannt.

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Frühes Leben und Ausbildung

David Duffield wurde am 21. September 1940 in Cleveland, Ohio, geboren. Seine Familie zog kurz nach seiner Geburt nach Ho-Ho-Kus, New Jersey, wo er aufwuchs und die Ridgewood High School besuchte. Schon in jungen Jahren zeigte er eine Begeisterung für Technik und Mathematik, was seinen weiteren Bildungsweg prägen sollte. Nach seinem Schulabschluss im Jahr 1958 entschied er sich für ein Studium der Elektrotechnik an der renommierten Cornell University. Dort erwarb er sowohl einen Bachelor-Abschluss als auch einen MBA. Während seiner Studienzeit war er aktives Mitglied der Bruderschaft Beta Theta Pi, eine Verbindung, die ihm später wertvolle Kontakte im Geschäftsleben ermöglichte.

Die ersten Schritte in der IT-Branche

Duffields berufliche Laufbahn begann 1964 bei IBM, wo er als Marketing-Vertreter und Systemingenieur arbeitete. Diese Erfahrung eröffnete ihm nicht nur Einblicke in die aufstrebende Computerbranche, sondern legte auch den Grundstein für seine spätere Unternehmerkarriere. Nach einigen Jahren bei IBM entschied er sich, den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen. 1972 gründete er Integral Systems, ein Unternehmen, das Software für Personal- und Gehaltsabrechnungssysteme entwickelte. In dieser Zeit erkannte er den wachsenden Bedarf an spezialisierter Unternehmenssoftware, eine Erkenntnis, die ihn Jahre später zu einem der erfolgreichsten Unternehmer der Branche machen sollte.

Die Gründung von PeopleSoft

1987 rief David Duffield PeopleSoft ins Leben. Das Unternehmen konzentrierte sich auf cloudbasierte Unternehmenssoftware, insbesondere im Bereich Personal- und Finanzmanagement. Unter seiner Führung entwickelte sich PeopleSoft schnell zu einem der führenden Anbieter von ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning) und war mit seinen benutzerfreundlichen Lösungen eine ernstzunehmende Konkurrenz für etablierte Anbieter wie SAP und Oracle. 2005 wurde PeopleSoft nach einem langen und kontroversen Kampf für 10,7 Milliarden US-Dollar von Oracle übernommen. Dies bedeutete das Ende von PeopleSoft, doch nicht das Ende von Duffields Einfluss in der Branche.

Ein neues Kapitel: Workday

Unmittelbar nach der Übernahme von PeopleSoft durch Oracle gründete Duffield 2005 gemeinsam mit seinem ehemaligen Kollegen Aneel Bhusri Workday. Das Unternehmen ist auf cloudbasierte Softwarelösungen für Personal- und Finanzmanagement spezialisiert und hat sich mittlerweile als einer der Marktführer etabliert. Heute beschäftigt Workday mehr als 17.500 Mitarbeiter weltweit und ist ein bedeutender Akteur im Bereich Unternehmenssoftware.

Vermögen und Lebensstil

Mit seinen Unternehmungen konnte David Duffield ein beachtliches Vermögen aufbauen. Laut Forbes beläuft sich sein derzeitiges Nettovermögen auf rund 13,45 Milliarden US-Dollar. Trotz seines Reichtums führt Duffield ein verhältnismäßig bescheidenes Leben. Er lebt mit seiner Frau Cheryl in der Nähe des Lake Tahoe in Nevada und zieht es vor, sich abseits des Rampenlichts zu halten. Bekannt ist er für seine Liebe zu Tieren, insbesondere zu Hunden, was sich auch in seinem philanthropischen Engagement widerspiegelt.

David Duffield als Philanthrop: ein Herz für Tiere und Bildung

Duffield ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch ein leidenschaftlicher Philanthrop. 1994 gründeten er und seine Frau Maddie’s Fund, eine Organisation, die sich für den Schutz und das Wohl von Haustieren einsetzt. Die Stiftung ist nach ihrem geliebten Miniature Schnauzer Maddie benannt und hat bereits mehr als 275 Millionen US-Dollar in Programme zur Rettung und Pflege von Tieren investiert.

Neben seinem Einsatz für den Tierschutz engagiert sich Duffield stark in der Bildungsförderung. Ein besonders bedeutender Beitrag war seine Spende von 100 Millionen US-Dollar an seine Alma Mater, die Cornell University, im März 2025. Diese Spende ist die höchste Einzelzuwendung, die die Universität je erhalten hat, und wird zur Finanzierung von Forschungsprojekten und Stipendienprogrammen genutzt.

Darüber hinaus gründete das Ehepaar 2016 die Dave & Cheryl Duffield Foundation, die sich neben dem Tierschutz auch für Veteranen und Bildungsinitiativen engagiert. Ein bemerkenswertes Projekt ist das geplante Trainingszentrum Liberty Dogs in Reno, Nevada, das speziell ausgebildete Assistenzhunde für Veteranen bereitstellen wird.

Politisches Engagement

David Duffield hält sich weitestgehend aus der politischen Arena heraus, dennoch wurde bekannt, dass er und seine Frau 1,2 Millionen US-Dollar für die Wiederwahlkampagne von Donald Trump im Jahr 2020 gespendet haben. Dies sorgte für Kontroversen, insbesondere in Kreisen, die ihn für unpolitisch gehalten hätten.

Ehrungen und Auszeichnungen

Für seine Leistungen in der Technologiebranche und sein Engagement im philanthropischen Bereich wurde Duffield mehrfach ausgezeichnet. 1998 erhielt er den Golden Plate Award der American Academy of Achievement, 2013 wurde er als EY Entrepreneur of the Year geehrt und 2018 verlieh ihm die Cornell University den Distinguished Alumni Award.

Fazit: ein Unternehmer mit Weitsicht und Herz

David Duffield hat nicht nur die IT-Branche nachhaltig geprägt, sondern auch durch sein philanthropisches Wirken Zeichen gesetzt. Seine Innovationskraft und sein Gespür für Marktbedürfnisse haben ihn zu einem der erfolgreichsten Unternehmer der Softwarebranche gemacht. Gleichzeitig zeigt sein soziales Engagement, dass er seinen Erfolg nutzen will, um die Welt ein Stück besser zu machen. Ob in der Technologie oder im Tierschutz – Duffield bleibt eine inspirierende Persönlichkeit mit einer klaren Vision und einem großzügigen Herzen.

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