In der traditionellen Fernseh-Debatte konnte die demokratische Präsidentschaftskandidatin wohl deutlich besser Punkten als Biden im Juni-Duell.
Scarbrough/Weiss/APF Pool/AP/dpa
Etwa zwei Monate vor den US-Wahlen am 5. November haben Kamala Harris und Donald Trump das 90-minütige TV-Duell beim Sender ABC News angetreten.
Harris im Duell souveräner als Biden
Harris machte dabei eine bessere Figur als Präsident Joe Biden in der letzten Debatte im Juni beim Sender CNN. Die 59-Jährige wirkte klar, konzentriert und selbstbewusst, blickte in die Kamera und zu ihrem Rivalen herüber, wenn dieser sprach.
Währenddessen machte der Republikaner Trump einen sichtlich unentspannten Eindruck, reagierte wütend und warf Harris vor allem vor, den USA durch falsche Wirtschafts- und Einwanderungspolitik zu schaden, streute immer wieder Hinweise auf die illegale Migration ein, für die die Demokraten angeblich verantwortlich seien. Zudem bezeichnete er die ehemalige Staatsanwältin als „Marxistin“ und „linke Radikale“.
Sticheleien und gegenseitige Vorwürfe
Kamala Harris betonte wiederholt, dass Trump sich nur für die Oberschicht einsetze und kein Interesse an der Situation der Mittelschicht oder Kleinunternehmen habe. Zudem habe er das Land nach seiner Präsidentschaft mit der höchsten Arbeitslosigkeit seit der Großen Depression hinterlassen.
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin brachte im Duell immer wieder Sticheleien gegen Trump unter, die diesen sichtlich aus der Ruhe brachten. So sagte sie etwa, die Menschen würden Trumps Wahlkampfveranstaltungen teilweise früher verlassen, weil sie gelangweilt oder erschöpft seien. Zudem gab sie an, internationale Staats- und Regierungschefs würden über Trump lachen, die Militärs ihn eine Schande nennen.
Trump reagierte auf derartige Aussagen aufgebracht, er wurde lauter und begann sich zu rechtfertigen. Auch beschuldigten sich beide immer wieder der Lüge.
Trump wiederholt mit Falschaussagen
Die ABC-Moderatoren mussten Trump immer wieder auf Falschaussagen hinweisen. So behauptete Trump, die Demokraten würden Abtreibungen im neunten Schwangerschaftsmonat befürworten, notfalls auch die Tötung von Neugeborenen. Zudem wiederholte er erneut seine Falschbehauptung, er habe die Wahl gegen Biden im Jahr 2020 nicht verloren.
Auch berief er sich auf Social-Media-Beiträge, die angeben, Einwanderer aus Haiti würden die Hunde und Katzen von Bewohnern der Stadt Springfield in Ohio essen. „So viel dazu, wenn man von extrem spricht“, kommentierte Harris. Behörden vor Ort wiesen die Behauptung zurück.
Kurz nach dem Duell forderte das Team der Demokratin Trump zu einem weiteren TV-Duell im Oktober heraus. Dem Sender Fox News sagte Trump, Harris wolle das nur, weil sie verloren habe. Er müsse darüber nachdenken.
Taylor Swift kündigt Unterstützung für Harris an
Zusätzlich sorgte Pop-Star Taylor Swift für Gesprächsstoff, indem sie auf Instagram klarstellte, sie werde ihre Stimme für Kamala Harris abgeben. Die Sängerin sei darauf aufmerksam gemacht worden, dass es KI-generierte Versionen von ihr im Internet gäbe, die sich für die Unterstützung von Donald Trump aussprechen. Dem wolle sie nun mit der Wahrheit entgegenwirken.