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Arten von ETFs: Was Einsteiger wissen müssen

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SUQIAN, CHINA - MAY 1, 2024 - Illustration ETF, Suqian, Jiangsu province, China, July 1, 2024.

picture alliance / CFOTO

ETFs stellen in Deutschland eine beliebte Alternative zu Aktien & Co. dar. Doch vor dem Kauf sollten sich Anleger und Anlegerinnen informieren.

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Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der einen Index abbildet. Das bedeutet, dass er die Wertentwicklung eines bestimmten Marktes oder einer Anlageklasse nachbaut. Häufig bezieht er sich auf bekannte Aktienindizes wie den DAX oder den S&P 500, aber es gibt auch ETFs auf Anleihen, Rohstoffe oder bestimmte Branchen. Du kaufst also nicht eine einzelne Aktie, sondern investierst in einen ganzen Korb von Werten, was zu einer besseren Diversifikation und Risikostreuung führt.

Vorteile gegenüber Aktien

  1. Breite Streuung: Mit einem ETF investierst Du in viele verschiedene Unternehmen gleichzeitig. Das senkt das Risiko, weil Du nicht von der Entwicklung eines einzelnen Unternehmens abhängig bist.
  2. Geringere Kosten: ETFs haben in der Regel niedrigere Gebühren als aktiv gemanagte Fonds. Da sie passiv verwaltet werden (sie folgen einfach einem Index), entfallen teure Managementkosten.
  3. Einfache Handhabung: ETFs sind leicht verständlich und unkompliziert zu handeln. Du kannst sie wie Aktien kaufen und verkaufen.
  4. Langfristige Geldanlage: Die Fonds eignen sich hervorragend für langfristige Investments, da sie oft auf solide, breit gestreute Indizes setzen.

Mögliche Nachteile

  1. Kein aktives Management: Anders als bei aktiv gemanagten Fonds gibt es bei ETFs keinen Fondsmanager, der auf Marktentwicklungen reagieren kann. Gefolgt wird einfach einem Index, auch in schlechten Marktphasen.
  2. Marktrisiko bleibt bestehen: Obwohl Du in viele verschiedene Werte investierst, bleibt das Risiko eines allgemeinen Marktrückgangs bestehen. Wenn der gesamte Markt fällt, wird auch der Wert Deines ETFs sinken.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Beim Kauf solltest Du auf einige wichtige Punkte achten, um Fehler zu vermeiden:

  1. Kosten (TER): Achte auf die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER). Diese gibt an, wie viel Dich der Fonds pro Jahr kostet. Als günstig gilt eine TER von unter 0,5 %.
  2. Tracking-Differenz: Manchmal weicht die tatsächliche Wertentwicklung des ETFs etwas von dem Index ab, den er nachbildet. Das nennt man Tracking-Differenz. Je niedriger diese Differenz, desto besser.
  3. Größe: Größere Fonds haben oft mehr Handelsvolumen und sind liquider. Das bedeutet, dass Du Anteile leichter kaufen und verkaufen kannst.
  4. Ausschüttend oder thesaurierend?: Manche ETFs schütten Dividenden an Dich aus, andere reinvestieren diese direkt wieder. Überlege, was für Dich besser passt.
  5. Replikationsmethode: ETFs können ihren Index auf verschiedene Arten nachbilden. Es gibt die physische Variante, die tatsächlich die Aktien des Index kauft, und synthetische Fonds, die den Index über Finanzderivate abbilden. Letztere gelten als transparenter und weniger riskant.

Aktuelle Entwicklung von im Bereich Krypto

Ein spannendes Thema ist derzeit die Entwicklung von Krypto-ETFs. Diese Fonds bieten die Möglichkeit, in Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum zu investieren, ohne dass Du die Kryptowährungen selbst kaufen musst. Solche Fonds sind in einigen Ländern bereits zugelassen, in Deutschland gibt es allerdings noch keine Krypto-ETFs, die direkt in Kryptowährungen investieren.

Stattdessen gibt es Fonds, die in Unternehmen investieren, die im Krypto-Sektor tätig sind. Für viele Anleger bieten Krypto-Fonds eine interessante Möglichkeit, an der Entwicklung von Kryptowährungen teilzuhaben, ohne sich mit der technischen Handhabung von Wallets und privaten Schlüsseln auseinandersetzen zu müssen. Allerdings bleibt der Markt sehr volatil, und Du solltest hier besonders auf das hohe Risiko achten.

 

 

Disclaimer: Dieser Artikel ist keine Anlageempfehlung und ersetzt keine fachliche Beratung.

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