Man muss kein Finanzexperte sein, um zu merken, dass die Bankzinsen in letzter Zeit deutlich gesunken sind. Schlechte Konditionen der vermeintlich sicheren Finanzprodukte und Zinsen auf dem Tiefpunkt führen Sparern vor Augen, wie schwer es derzeit ist, rentable Finanzprodukte zu finden.

Vor allem bei dem konservativen Tagesgeld liegen die Zinsangebote bereits unter der Inflationsrate, vor allem, wenn die Abgeltungssteuer mit einbezogen wird. Maximal 2% Tagesgeldzins werden von den Banken angeboten. Bei einer Inflation von ebenfalls 2% und den zu erwartenden Abschlägen durch die Abgeltungssteuer müssten jedoch 2,7% erreicht werden. Das bedeutet ein deutliches Minusgeschäft für den sicherheitsbewussten Sparer und selbst bei einer leichten Erhöhung der Inflation, ein katastrophaler Verlust der Kaufkraft.

Aber auch die Konditionen für Festgeldanlagen haben sich drastisch verschlechtert. Die vormals zwar auch nicht üppigen, aber zumindest sicheren Zinsen wurden ebenfalls weiter gesenkt und unterscheiden sich kaum noch von den Tagesgeldangeboten. Erst bei einer Anlagedauer von 10 Jahren macht sich der Zinssatz mit 4% bemerkbar. Dass 10 Jahre allerdings, vor allem in der sich stets wandelnden Finanzwelt, eine unüberschaubar lange Zeit ist, schreckt die meisten Anleger auch von diesem Produkt ab.

Bei informierten Anlegern sind derzeit vor allem Anleihen beliebt. Staatsanleihen gehen zwar mit einem etwas größeren Risiko einher, vor allem bei Staaten, die die Anleihe eventuell nicht vollständig zurückzahlen können, werden aber mit erheblich mehr Rendite belohnt. Und auch die teilweise sehr riskanten Unternehmensanleihen verzeichnen eine steigende Nachfrage bei den gebeutelten Anlegern.