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Alice Walton: Erbin, Kunstliebhaberin und Philanthropin

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Alice Walton

picture alliance / REUTERS | RICK WILKING

Alice Walton verdankt ihr Vermögen dem Walmart-Imperium. Ihren Wohlstand nutzt sie vor allem zum Sammeln von Kunst.

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Alice Walton ist derzeit die reichste Frau der Welt und Teil der einflussreichen Walton-Familie, die das Unternehmen Walmart gegründet hat. Als Tochter von Sam Walton, dem Gründer des weltgrößten Einzelhandelskonzerns, wurde sie in die Geschäftswelt hineingeboren. Doch abseits ihrer familiären Rolle im Walmart-Imperium hat sie sich auch einen Namen als Kunstsammlerin und Philanthropin gemacht.

Die Walton-Familie und das Walmart-Imperium

Alice Walton wurde am 7. Oktober 1949 in Newport, Arkansas, geboren. Ihr Vater, Sam Walton, eröffnete 1962 das erste Walmart-Geschäft in Rogers, Arkansas, mit dem Ziel, preiswerte Produkte einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen. Was mit einem einzelnen Geschäft begann, wuchs in den folgenden Jahrzehnten zu einem multinationalen Einzelhandelsgiganten heran, der heute über 10.000 Filialen in mehr als 25 Ländern betreibt.

Die Walton-Familie gilt als eine der reichsten Familien der Welt, wobei Alice Walton gemeinsam mit ihren Geschwistern einen signifikanten Anteil am Walmart-Vermögen hält. Das Unternehmen bleibt ein zentraler Bestandteil des Reichtums und des Einflusses der Familie, auch wenn Alice Walton selbst im operativen Geschäft von Walmart keine aktive Rolle spielt.

Ausbildung und berufliche Anfänge

Alice Walton absolvierte ein Wirtschaftsstudium an der Trinity University in San Antonio, Texas. Diese akademische Ausbildung legte den Grundstein für ihre spätere Beschäftigung in der Finanzbranche. In ihren frühen Jahren arbeitete Walton unter anderem für die First Commerce Corporation und gründete in den 1980er-Jahren ihre eigene Investmentbank, Llama Company. Obwohl diese 1998 schließlich geschlossen wurde, war dies ein bedeutender Abschnitt in Waltons beruflicher Laufbahn.

Die Rolle von Alice Walton bei Walmart

Obwohl Alice Walton keine operative Rolle bei Walmart spielt, ist sie als Mitglied der Walton-Familie tief mit dem Unternehmen verbunden. Walmart selbst ist heute ein globaler Einzelhandelsriese mit einem Umsatz von über 500 Milliarden US-Dollar und Millionen von Mitarbeitern weltweit.

Ihr Bruder Rob Walton war lange Jahre Vorsitzender des Verwaltungsrats von Walmart, während Alice sich bewusst gegen eine Karriere im Unternehmen entschied. Stattdessen wählte sie einen anderen Weg, indem sie sich der Kunst und gemeinnützigen Projekten widmete. Trotz ihrer Distanz zum Tagesgeschäft bleibt sie durch ihre Beteiligung an der Walton Family Holdings und die starke Verbindung zur Familientradition eine Schlüsselfigur innerhalb des Walmart-Imperiums.

Vermögen und Investitionen in Immobilien

Mit einem geschätzten Vermögen von 89,1 Milliarden US-Dollar ist Alice Walton derzeit die reichste Frau der Welt. Im Laufe der Jahre hat sie beträchtliche Investitionen in Immobilien getätigt. Sie besitzt weitläufige Grundstücke und luxuriöse Anwesen in verschiedenen Teilen der USA.

Eines ihrer bekanntesten Grundstücke ist die Rocking W Ranch in Texas. Diese Ranch, die sich über mehr als 1.400 Hektar erstreckt, war viele Jahre im Besitz von Alice Walton und diente ihr als Rückzugsort. Die Ranch war nicht nur für Viehzucht bekannt, sondern auch für Waltons Bemühungen, eine ökologisch verantwortungsvolle Bewirtschaftung umzusetzen. 2015 bot sie die Ranch zum Verkauf an, was in der Immobilienwelt große Aufmerksamkeit erregte.

Darüber hinaus besitzt Alice Walton ein Anwesen in der Nähe von Bentonville, Arkansas, wo auch das von ihr gegründete Museum beheimatet ist. Dieses Anwesen liegt inmitten einer weitläufigen und idyllischen Landschaft.

Alice Waltons Leidenschaft für Kunst

Alice Walton ist in der Kunstwelt vor allem durch ihre Gründung des Crystal Bridges Museum of American Art bekannt geworden. Dieses Museum, das 2011 in ihrer Heimatstadt Bentonville, Arkansas, eröffnet wurde, beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen amerikanischer Kunst. Die Sammlung reicht von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart und umfasst Werke von Künstlern wie Norman Rockwell, Georgia O’Keeffe und Andy Warhol.

Waltons Leidenschaft für Kunst ist tief verwurzelt. Schon als junge Frau zeigte sie großes Interesse an Malerei und Architektur. Ihre eigene Kunstsammlung umfasst zahlreiche Werke von renommierten Künstlern, wobei sie besonderen Wert auf amerikanische Kunst legt. Das Crystal Bridges Museum hat sich schnell als bedeutende kulturelle Institution etabliert und zieht jährlich Hunderttausende Besucher an. Mit dem Museum verfolgt Alice Walton das Ziel, Kunst einem breiten Publikum zugänglich zu machen und die kulturelle Bildung in den USA zu fördern.

Philanthropisches Engagement von Alice Walton

Neben ihrer Rolle als Kunstsammlerin ist Alice Walton auch für ihr philanthropisches Engagement bekannt. Sie hat einen großen Teil ihres Vermögens in wohltätige Zwecke investiert und sich insbesondere für Bildungs- und Gesundheitsinitiativen eingesetzt.

Ein besonderes Anliegen ist ihr die Förderung der Bildung und der Ausbau kultureller Angebote in ländlichen Regionen der USA. Mit ihrer Unterstützung für Bildungsprogramme möchte sie vor allem benachteiligten Gemeinschaften bessere Chancen auf sozialen Aufstieg ermöglichen. Darüber hinaus engagiert sie sich stark für den Naturschutz und die Entwicklung nachhaltiger Landwirtschaft.

Ihre philanthropischen Projekte sind stark von ihren persönlichen Werten geprägt. Sie betont häufig die Bedeutung von Bildung und Kultur als Schlüssel zu einem besseren Leben. Durch ihre Stiftungen und Spenden hat Alice Walton in den letzten Jahrzehnten Millionen von Menschen erreicht und dabei weit über ihre Rolle als Erbin des Walmart-Vermögens hinausgewirkt.

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