Bevorstehende Auflösung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr gefährdet dessen Leistungsfähigkeit

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Frankfurt/Main, 18.03.2024 (lifePR) – Medienberichten zufolge plant der Bundesminister der Verteidigung die Auflösung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr mit einem Inspekteur an der Spitze. Der bis jetzt eigenständige Zentrale Sanitätsdienst soll aufgespalten und Teile in ein nicht ärztlich geführtes Unterstützungskommando sowie andere Teile ins Heer verlagert werden.

Die Präsidenten der Landesärztekammern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland warnen eindringlich vor solchen Umstrukturierungen.

Dr. med. Edgar Pinkowski, Hessen, betont die national und international hoch geschätzte Arbeit des seit über 20 Jahren als selbständiger Organisationsbereich wirkenden Sanitätsdienstes. Eine Zersplitterung würde diesem Erfolg die Grundlage entziehen.
Aus Rheinland-Pfalz äußert Dr. med. Günter Matheis die Befürchtung, dass die Bundeswehr damit erheblich an Attraktivität für den Nachwuchs und zwar nicht nur für Ärztinnen und Ärzte, sondern auch für andere Gesundheitsberufe verlieren würde.
Auch die ärztliche Weiterbildung würde erheblich erschwert, befürchtet Sanitätsrat Dr. med. Josef Mischo, Saarland. Aktuell kann der ärztlich geführte Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen strukturieren und über Rotationen innerhalb des ZSanD von Bundeswehrkrankenhäusern in Sanitätsregimenter entscheiden. In Zukunft wäre dies aufgrund der Zuordnung zu unterschiedlichen Bereichen so nicht mehr möglich.
Pinkowski, Matheis und Mischo warnen insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Lage vor dem Risiko einer qualitativ und quantitativ sinkenden Versorgung. Zudem bedingt die Besonderheit des Arztberufes eine ärztliche Leitung. Dies gilt auch für den Sanitätsdienst der Bundeswehr. Statt einer Zerschlagung, so die drei Präsidenten, sollte der Dienst vielmehr gestärkt und sowohl mit Material aufgerüstet als auch umfassend digitalisiert werden. Davon profitiert nicht nur die Bundeswehr, sondern auch die zivil-militärische Zusammenarbeit.

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