Reisen, Lifestyle

Entspannung pur – Heiße Quellen in Europa

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Myvatn Nature Baths © Visit North Iceland

Von der nordischen Insel Island bis ins mediterrane Ischia locken zahlreiche Orte mit heißen Quellen. Im wohltemperierten Wasser lässt es sich herrlich entspannen.

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Ein Bad in warmen, sprudelnden Quellen unter freiem Himmel – für viele Urlauber zählt dieses Erlebnis zu den Höhepunkten einer Reise nach Island. Besonders berühmt ist die Blaue Lagune in der Nähe der Hauptstadt Reykjavik, ein beliebtes Ausflugsziel ist auch das Myvatn-Naturbad im Norden Islands. Hier können Besucher im schwefelhaltigen Wasser baden, das bei verschiedenen Atemwegserkrankungen helfen soll. Mit etwas Glück sind beim Schwimmen am späten Abend sogar Nordlichter zu sehen.

Secret Lagoon © Gray Line Iceland

Auf eine lange Geschichte blickt die Secret Lagoon zurück, das älteste Schwimmbad Islands wurde bereits 1891 eingeweiht. Hier fließt das schwefelhaltige Poolwasser kontinuierlich und erneuert sich alle 24 Stunden, dazu sprühen aktive Geysire regelmäßig Wasser in die Luft. Ein Bad mit Meerblick versprechen die Hot Pots am schwarzen Strand von Sandvíkurfjara, dort speist eine Thermalquelle verschiedene Becken und mit etwas Glück zeigen sich Wale am Horizont.

Villach – Ein warmes Bad mitten im Wald

Versteckt im Kärntner Wald erwartet Wanderer ein heißer Tipp. Das heilende Wasser des Maibachl, einem Überlauf der Thermalquelle im Warmbad Villach, ist unter den Einheimischen längst bekannt. Die Quelle fließt allerdings nur im Frühling nach der Schneeschmelze ab März oder nach starkem Regen. Das Thermalwasser, das im Maibachl mit etwa 29 Grad aus dem Boden tritt, ist reich an Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat. Empfohlen wird es bei Schäden am Bewegungsapparat, an Gelenken und Muskeln, bei Durchblutungs- und Kreislaufstörungen und gegen Stress.

Relaxen im Maibachl © Villach, LIK Fotoakademie

Ganzjährig können Erholungssuchende das Warmbader Thermalwasser in verschiedenen Becken des ThermenResorts genießen. Rund zehn Millionen Liter treten täglich aus sieben Quellen aus, die Quellwassertemperatur liegt zwischen 25 und 29 Grad. Die Warmbader Quellen werden bereits seit der Römerzeit vor über 2.000 Jahren zur Heilung aufgesucht, der positive Einfluss auf den Allgemeinzustand, die schmerzstillenden, entzündungshemmenden und beruhigenden Wirkungen bei Erkrankungen und Problemen des Bewegungsapparates sind seit Jahrhunderten anerkannt.

Eine Besonderheit ist das Thermalurquellbecken. Es ist direkt über mehreren Quellursprüngen erbaut, besitzt einen Naturboden mit Kieselsteinen und die Austrittsfläche ist so groß, dass der natürliche Quellschacht als Hallenbassin genutzt wird. Es gibt somit keinen Wirkungsverlust durch lange Rohrleitungen, denn das Heilwasser entspringt direkt aus dem Grund des Thermalbeckens und der Inhalt des Thermalurquellbeckens wird alle drei Stunden erneuert.

Urquellbecken im ThermenResort Villach © Stefan Leitner

Natur-Spa in der Toskana

Wo in anderen Orten ein Marktplatz ist, befindet sich im italienischen Bagno Vignoni ein knapp 50 Meter langes Thermalbecken. Heiße Quellen sprudeln aus der Tiefe, deren therapeutische Eigenschaften seit der Antike bekannt sind. Baden ist im Herzen der Stadt zwar nicht erlaubt, dafür können sich Ausflügler wenig weiter im Parco dei Mulini im heilsamen Wasser entspannen.

Bagno Vignoni ist nicht das einzige Thermalbad in der Toskana, an vielen Orten des einstigen Vulkangebiets steigt heißes Wasser aus der Erde. Besonders spektakulär sind die Thermalwasserfälle Cascate del Mulino in Saturnio, einen Abstecher lohnen auch die Thermen von Bagni San Filippo im Val d’Orcia.

Wellness zwischen Schweiz und Italien

Umgeben von dichten Wäldern bieten die Bäder von Craveggia am Ufer der Flusses Isorno im Tessin ein besonderes Badeerlebnis mit Blick ins Grüne. Die Thermalquellen befinden sich auf der Grenze zwischen Italien und der Schweiz, zwischen dem Valle Onsernone und dem Val Vigezzo. Hier strömt 28 Grad warmes Heilwasser aus der Erde hervor, das beispielsweise gegen Hautreizungen hilft.

Bagni di Craveggia © Ticino Turismo – Foto Luca Crivelli

Das ehemalige Kurhaus wurde kürzlich im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts „Frontiera di acqua e di pace“ restauriert. Jetzt kann man in eine der beiden neuen Granitwannen steigen und die heilende Kraft der Natur genießen. Genau wie die Adeligen, die im 19. Jahrhundert mit ihren Kutschen und von den Bergbauern des Valle Onsernone getragen, zu diesem Zweck hierherkamen. Zwei größere Wannen – eine mit warmem Thermalwasser, die andere mit dem kalten Wasser aus dem nahegelegenen Fluss – bilden einen Kneippweg.

Gesundes Thermalwasser in Österreich

Vielerorts lädt das Gasteinertal mit warmen Quellen dazu ein, Energie für Körper und Seele zu tanken. Jeden Tag fließen in Bad Gastein fünf Millionen Liter Thermalwasser aus den Tiefen der Hohen Tauern, die Quellen befinden sich alle in direkter Umgebung zum Gasteiner Wasserfall. Das örtliche Thermalwasser ist 46,4 Grad Celsius warm und mit natürlichen Mineralien angereichert.

Genießen lässt sich das wohltuende Nass auf 1.100 Metern Seehöhe in der Felsentherme in Bad Gastein. 1968 als erste öffentliche Therme Österreichs erbaut, genießen Badende heute imposante Ausblicke in die Bergwelt der Hohen Tauern. Auf 32.000 Quadratmetern bietet auch die Alpentherme in Bad Hofgastein ein gesundes Badevergnügen für die ganze Familie.

In der Südoststeiermark sprudeln Thermalquellen mit heilender Wirkung aus den Tiefen. Auf einer Strecke von nur 90 Kilometern befinden sich im Thermen- & Vulkanland Steiermark von Süd nach Nord sechs verschiedene Thermen, in denen das heilsame Wasser mit bis zu 110 Grad an der Oberfläche austritt. Bereits ein 25-minütiges Bad soll ausreichen, um das Stresshormon Kortisol im Körper zu senken. Das größte Thermenresort befindet sich in Bad Loipersdorf und bietet 35 Becken, 20 Saunen und fünf Rutschen. Entspannung verspricht auch ein Aufenthalt in der Hundertwasser-Therme im Rogner Bad Blumau.

Königliche Solequellen in Bad Reichenhall

Die AlpenSole in Bad Reichenhall kommt zwar nicht heiß aus der Quelle, es gibt jedoch in der RupertusTherme zahlreiche Becken, in denen es sich bei angenehmen 36 Grad vor beeindruckender Bergkulisse entspannen lässt. 1823 erstmals zu medizinischen Zwecken eingesetzt, haben sich die Bäder in der Salzlösung aus den unterirdischen Quellen der Stadt nicht zuletzt dank Max II. zum Gesundheits-Klassiker etabliert. 1848 begab sich der Bayerische König für ganze fünf Wochen in den Kurort, wohin ihm die gesamte damalige Hautevolee folgte.

Kurpark

Bis heute setzt die Solemetropole auf ihr natürliches Heilmittel, das sich in zahlreichen mondänen Kur-Hotels, Kliniken, Parkanlagen und der modernen RupertusTherme erleben lässt.

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