Kleine Wohnungen – große Chancen? Micro-Apartments liegen im Trend und könnten attraktive Renditen für Anleger bieten. Hier sind die wichtigsten Fakten.
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Auf wenig Raum wohnen und dennoch modern leben – Micro-Apartments sind der Wohntrend der letzten Jahre. Vor allem in Großstädten, in denen Wohnraum knapp ist, erfreuen sich diese kleinen Wohnungen wachsender Beliebtheit. Doch nicht nur Mieter, auch Anleger interessieren sich zunehmend für diese Art von Apartments. Der Grund: Sie versprechen hohe Nachfrage und attraktive Renditen. Aber ist das wirklich so? Und welche Risiken gibt es?
Was sind Micro-Apartments?
Micro-Apartments sind besonders kleine Wohnungen, die meist zwischen 20 und 35 Quadratmeter groß sind. Sie sind so gestaltet, dass der vorhandene Platz optimal genutzt wird. Typischerweise verfügen sie über:
- Einen Wohn- und Schlafbereich
- Eine kleine Küche oder Kochnische
- Ein modernes Badezimmer
Oft werden solche Wohnungen in Gebäudekomplexen angeboten, die zusätzliche Annehmlichkeiten bieten, wie Gemeinschaftsräume, Fitnessstudios oder Arbeitsbereiche.
Die Zielgruppe besteht vor allem aus:
- Studenten
- Berufspendlern
- Alleinstehenden, die in Großstädten arbeiten
- Menschen, die viel unterwegs sind und nur eine kleine Wohnung benötigen
Warum sind Micro-Apartments so gefragt?
- Wohnraummangel in Großstädten: In Städten wie Berlin, München oder Hamburg steigen die Mieten stetig. Viele können sich große Wohnungen nicht leisten und greifen daher auf kleinere Einheiten zurück.
- Demografische Veränderungen: Immer mehr Menschen leben alleine. In Deutschland gibt es inzwischen über 17 Millionen Single-Haushalte. Gerade für diese Gruppe sind kleine Wohnungen ideal.
- Flexibilität: Berufspendler oder Studenten benötigen oft nur eine temporäre Bleibe. Micro-Apartments bieten hier eine flexible Lösung, da sich der Aufwand für Ein- und Auszug in Grenzen hält.
- Urbaner Lifestyle: Besonders junge Menschen bevorzugen es, in zentraler Lage zu wohnen – auch wenn der Platz begrenzt ist. Die Nähe zu Arbeit, Universität oder Freizeitmöglichkeiten sind entscheidend.
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Wie kannst du in Micro-Apartments investieren?
- Direktkauf einzelner Einheiten: Du kannst ein Apartment dieser Art direkt kaufen und vermieten. Das erfordert jedoch ein hohes Eigenkapital und Verwaltung. Die Mieteinnahmen bieten eine kontinuierliche Rendite.
- Immobilienfonds: Einige Immobilienfonds investieren speziell in Micro-Apartment-Projekte. Damit kannst du dich auch mit kleineren Beträgen beteiligen und von der Entwicklung des Marktes profitieren.
- Crowdinvesting: Plattformen wie Exporo oder Bergfürst ermöglichen es, in Bauprojekte für Immobilien zu investieren, auch hier können die kleineren Apartments dabei sein. Hier sind bereits geringe Beträge ab etwa 500 Euro möglich, allerdings mit höherem Risiko.
- REITs (Real Estate Investment Trusts): Immobilien-Aktiengesellschaften bieten eine indirekte Möglichkeit, in Micro-Apartments zu investieren. Sie sind an der Börse handelbar und ermöglichen eine gewisse Liquidität.
Welche Chancen gibt es?
- Hohe Nachfrage: In Städten ist die Nachfrage nach kleinen Wohnungen oft größer als das Angebot. Das sorgt für stabile Vermietungen und niedrige Leerstandsquoten.
- Attraktive Renditen: Aufgrund der hohen Quadratmeterpreise können die Mietrenditen bei Micro-Apartments über dem Durchschnitt liegen. Mieter sind oft bereit, einen höheren Preis pro Quadratmeter zu zahlen.
- Geringeres Risiko: Kleinere Wohnungen sind meist schneller vermietet als größere Einheiten. Das verringert das Risiko von Mietausfällen.
- Einfacher Wiederverkauf: Micro-Apartments sind durch ihre Größe und Lage auch bei privaten Käufern gefragt. Das macht sie im Vergleich zu größeren Immobilien einfacher verkäuflich.
Welche Risiken solltest du beachten?
Wie bei jeder Investition gibt es auch bei Micro-Apartments Risiken, die du kennen solltest:
- Regulierungsmaßnahmen: In Deutschland gibt es immer wieder Diskussionen über Mietpreisbremsen oder strengere Auflagen für Vermieter. Das kann die Rendite beeinflussen.
- Abhängigkeit von Zielgruppen: Micro-Apartments sprechen vor allem Studenten und Pendler an. Wenn sich die Zielgruppe verändert, könnte das zu Leerständen führen.
- Hohe Einstiegskosten: In Städten wie München oder Hamburg sind selbst kleine Wohnungen teuer. Das kann die Investitionskosten in die Höhe treiben.
- Wettbewerb: Der Markt für Micro-Apartments wächst, und immer mehr Projekte werden umgesetzt. In einigen Städten könnte das zu einem Überangebot führen.
- Wartung und Management: Aufgrund der intensiven Nutzung können kleinere Wohnungen häufiger Renovierungsbedarf haben. Das bedeutet zusätzliche Kosten.
Beispiele für erfolgreiche Projekte
Micro-Apartments sind in vielen Städten bereits etabliert. Beispiele für erfolgreiche Projekte sind:
- „THE FIZZ“ (Deutschland und Österreich)
Diese Wohnanlagen bieten Studenten moderne Micro-Apartments mit Gemeinschaftsräumen und Events. - „CityPop“ (Schweiz)
Ein Konzept, das auch möblierte Micro-Apartments für flexible Mietdauern anbietet – ideal für Berufspendler.
Fazit
Micro-Apartments sind ein spannendes Investment mit großem Potenzial, vor allem in Großstädten. Sie profitieren von Megatrends wie dem demografischen Wandel, Urbanisierung und der steigenden Zahl von Single-Haushalten.
Doch auch Risiken wie hohe Einstiegskosten oder Abhängigkeiten von bestimmten Zielgruppen solltest du nicht außer Acht lassen. Wer sich gründlich informiert und den Markt beobachtet, kann jedoch mit Micro-Apartments eine lohnenswerte Ergänzung für sein Portfolio finden.