Erfahre, wie Inflation funktioniert und was du tun kannst, um deine Finanzen trotzdem im Griff zu behalten.
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Inflation ist ein Begriff, den wir immer dann hören, wenn die Preise für Produkte und Dienstleistungen steigen. In diesem Artikel erklären wir die Grundlagen von Inflation und zeigen praktische Tipps, um deine Finanzen besser gegen steigende Preise abzusichern.
Was ist Inflation und warum tritt sie auf?
Inflation beschreibt die Preissteigerung für Waren und Dienstleistungen über einen bestimmten Zeitraum. Wenn die Inflation hoch ist, bedeutet das, dass die Kaufkraft des Geldes sinkt – für denselben Betrag können wir weniger kaufen als vorher.
Mögliche Gründe sind:
- Nachfrageinflation: Wenn die Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen steigt, ohne dass das Angebot mithält, erhöhen Unternehmen die Preise. Ein Beispiel dafür ist die gestiegene Nachfrage nach bestimmten Gütern, z. B. Lebensmittel, während der Corona-Pandemie.
- Kosteninflation: Wenn die Produktionskosten (zum Beispiel für Rohstoffe oder Energie) steigen, geben Unternehmen diese Kosten oft in Form von höheren Preisen an die Verbraucher weiter.
- Geldmengeninflation: Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) steuern die Geldmenge, die im Umlauf ist. Wenn mehr Geld in die Wirtschaft gepumpt wird, kann das zu „zu viel Geld“ führen, die Kaufkraft verwässern und die Inflation erhöhen.
Auswirkungen auf den Alltag
Inflation wirkt sich direkt auf das tägliche Leben aus, da unser Geld weniger wert ist und die Kosten für Grundbedürfnisse steigen. Preise für Lebensmittel, Mieten, Energie und sogar Freizeitaktivitäten können stark anziehen. Diese Teuerungen treffen vor allem Haushalte mit mittlerem und geringem Einkommen, da ein größerer Anteil ihres Einkommens für notwendige Ausgaben wie Miete und Lebensmittel verwendet wird. Höhere Preise erschweren es, Geld zu sparen oder zu investieren, da selbst das Sparen zunehmend teuer wird.
Tipps für deine Geldbörse
Aber es gibt Möglichkeiten, die eigenen Finanzen vor den Folgen der Inflation zu schützen.
1. Budget erstellen und Ausgaben kontrollieren
Ein Budget ist ein wirksames Werkzeug, um sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen und besser mit Geld umzugehen. Starte mit einer Liste aller monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Kategorisiere deine Ausgaben in Fixkosten (z. B. Miete, Versicherungen) und variable Kosten (z. B. Freizeit, Essen). Analysiere dann, wo du Ausgaben reduzieren kannst, zum Beispiel durch günstigere Freizeitangebote oder Haushaltsmarken bei Lebensmitteln.
Ein solides Budget hilft dir, unnötige Ausgaben zu erkennen und gezielt zu sparen. Gerade in Zeiten hoher Inflation ist ein Überblick über die Finanzen besonders wichtig.
2. Auf Angebote und Rabatte achten
In Zeiten steigender Preise ist ein strategisches Einkaufsverhalten von Vorteil. Achte auf Angebote und Rabatte, vor allem bei Lebensmitteln und alltäglichen Produkten. Plane deinen Einkauf und vergleiche die Preise in verschiedenen Geschäften oder Online-Angeboten, um das Beste für dein Geld zu bekommen.
Auch das Vorratskaufen kann helfen: Lagere haltbare Lebensmittel oder Haushaltsprodukte, wenn sie im Angebot sind. Ein wöchentlicher Einkaufsplan hilft zusätzlich, unnötige Ausgaben zu vermeiden und die Finanzen besser zu steuern.
3. Spartipps im Alltag nutzen
Es gibt viele kleine Maßnahmen, die langfristig helfen können, Kosten zu senken. Hier einige Beispiele:
- Energie sparen: Strom und Heizkosten sind in der Regel große Ausgabenposten. Durch den Einsatz von Energiesparlampen, kürzere Duschzeiten und das Ausschalten von Elektrogeräten kannst du einiges sparen.
- Verträge überprüfen: Prüfe regelmäßig deine Verträge, z. B. für Versicherungen oder Mobilfunk, und wechsele gegebenenfalls zu günstigeren Anbietern.
- Möglichst ohne Schulden leben: In Zeiten hoher Inflation können auch Kreditzinsen steigen. Wenn möglich, vermeide neue Schulden oder tilge bestehende Kredite schneller.
4. Geld langfristig anlegen
Ein weiteres Mittel, um die Auswirkungen der Inflation zu mildern, ist das Anlegen von Geld. Ein einfaches Sparkonto reicht oft nicht aus, da die Zinsen meist unter der Inflationsrate liegen. Überlege, ob du in ETFs oder Fonds investieren möchtest, die langfristig höhere Renditen bieten und das Ersparte vor Kaufkraftverlust schützen können.
Hierbei ist es ratsam, sich vorab gut zu informieren oder gegebenenfalls Rat von einem Finanzexperten einzuholen.