Das Start-Up OpenAI hat seine Geldgeber darum gebeten, nicht gleichzeitig in die Konkurrenz zu investieren.
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Das Unternehmen hinter ChatGPT hat sich in seiner aktuellen Finanzierungsrunde knapp 6,6 Milliarden US-Dollar gesichert. Damit liegt die Bewertung für das KI-Start-Up bei etwa 150 Milliarden US-Dollar.
Exklusivität erwünscht
Gleichzeitig appellierte es an seine Investoren, zu denen etwa Microsoft und Nvidia gehören, nicht parallel in Konkurrenz-Start-Ups zu investieren. Beispiele für Rivalen sind Anthropic, Safe Superintelligence, das von OpenAI-Mitgrüner Ilya Sutskever mitgegründet wurde, sowie xAI, das Elon Musk gehört, ebenfalls ein Mitgründer von OpenAI. Man erwarte exklusive Beziehungen zu den Investoren, wie die Financial Times unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete.
Diese Forderung könnte zu weiteren Spannungen zwischen dem ChatGPT-Entwickler und der Konkurrenz führen. Insbesondere zwischen OpenAI und Elon Musk kriselt es durchgängig. Dieser äußerte sich nach der Forderung nach Exklusivität sogleich auf X und sagte „OpenAI ist böse“.
Kann sich Forderung leisten
Da Risikokapitalgeber, die in Start-Ups investieren, Zugang zu sensiblen Informationen der Unternehmen haben, kann es umstritten sein, auch mit unmittelbaren Wettbewerbern involviert zu sein. Allerdings ist es auch nicht unüblich, innerhalb eines Sektors in mehrere Jungunternehmen zu investieren, um nicht nur auf ein einziges Pferd zu setzen.
OpenAI stellt seine Investoren also vor die Wahl: Entweder wir oder die anderen. Und es sieht aus, als könne es sich diese Forderung leisten, denn die Geldgeber gehen davon aus, dass das Start-Up die weitere Entwicklung von KI anführen wird. Zudem war die Nachfrage auch bei der aktuellen Finanzierungsrunde wieder sehr stark, sodass man wohl keine Bedenken hat, durch die Forderung Interessenten zu verlieren.
Anhaltende Turbulenzen
„Die neue Finanzierung wird es uns ermöglichen, unsere Führungsrolle in der KI-Forschung zu verdoppeln, die Rechenkapazität zu erhöhen und weiterhin Tools zu entwickeln, die Menschen bei der Lösung schwieriger Probleme helfen“, hieß es von OpenAI.
Die junge Firma hat immer wieder mit Turbulenzen zu kämpfen, was die Geldgeber sicher auch im Hinterkopf behalten. So wurde CEO Sam Altman im vergangenen Jahr kurzzeitig seines Postens enthoben und gleichzeitig gibt immer wieder Abgänge von leitenden Mitarbeitern. Zuletzt gab Chief Technology Officer Mira Murati überraschend ihr Ausscheiden bekannt, genauso wie Forschungschef Bob McGrew und Vizepräsident der Forschungsabteilung Barret Zoph.