OpenAI will sich für Investoren attraktiver machen und zu einem profitorientierten Unternehmen werden. Auch im Vorstand gibt es Veränderungen.
Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Technologiechefin Mira Murati wird das von Microsoft unterstützte Unternehmen verlassen, wie die 35-Jährige am Mittwoch überraschend mitteilte. In einem Post auf der Plattform X begründete sie die Entscheidung damit, dass sie sich Zeit für eigene Forschungsvorhaben nehmen möchte. Gleichzeitig bedankte sie sich bei Mitgründer und Firmenchef Sam Altman für die vergangenen Jahre.
Murati übernahm kurzzeitig CEO-Rolle
Murati sprang im vergangenen Herbst kurzzeitig als CEO von OpenAI ein, nachdem der Verwaltungsrat Altman überraschend gefeuert hatte. Dieser kehrte jedoch einige Tage später zurück, nachdem Mitarbeiter und der Investor Microsoft gegen die Entscheidung rebelliert hatten. Neben Murati verlassen auch Forschungschef Bob McGrew und Vizepräsident der Forschungsabteilung Barret Zoph das Unternehmen.
Dabei handelt es sich um die jüngsten Abgänge in dem Start-up aus San Francisco. Früher in diesem Jahr hatten weitere Manager ihre Positionen verlassen, unter anderem die Gründer John Schulman und Ilya Sutskever.
Umstrukturierung mit Profit-Fokus
Doch es stehen weitere Veränderungen an. OpenAI wolle Insidern zufolge seine Eigentümerstruktur umbauen und sich so für Geldgeber interessanter machen. Die aktuell gemeinnützige Organisation überlege wohl, ihren Non-Profit-Status aufzugeben und zu einem Unternehmen zu werden, das auch auf Profit ausgerichtet sei. Laut dem „Wall Street Journal“ könnte der ChatGPT-Entwickler eine Rechtsform wählen, die die Profitorientierung mit einer Gemeinwohlorientierung verbindet.
Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge könnte Altman im Rahmen der Umstrukturierung sieben Prozent an dem Unternehmen erhalten. Bisher hat dieser keine Beteiligung. Ob und zu welchem Zeitpunkt diese Umwandlung wirklich stattfindet, sei jedoch noch nicht endgültig beschlossen.
Die neue Struktur hätte für das KI-Unternehmen jedoch den Vorteil, dass es keine Obergrenze mehr dafür gäbe, wie viel Rendite Investoren erhalten können, so das „Wall Street Journal“.
Gemeinnütziger Aspekt soll nicht verloren gehen
OpenAI wurde ursprünglich als gemeinnützige Organisation gegründet mit der Intention, künstliche Intelligenz für alle zugänglich zu machen. Später wandelte man sich zu einem Unternehmen mit Gewinnobergrenze um, um in der Lage zu sein, Kapital von Investoren wie Microsoft zu erhalten.
„Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Entwicklung von KI, die allen zugutekommt“, heißt es seitens OpenAI. „Die gemeinnützige Organisation ist das Herzstück unserer Mission und wird auch weiterhin bestehen.“