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Li Ka-shing: vom Flüchtlingskind aus China zum reichsten Mann Hongkongs

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picture alliance/AP Photo | Kin Cheung

Vielleicht haben nur wenige Menschen auf der Welt so gut wie Li Ka-shing verstanden, wie wichtig Diversifikation für den Aufbau eines großen Vermögens ist.

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Li Ka-shing, geboren am 29. Juli 1928 in Chaozhou, China, ist einer der reichsten Menschen Asiens. Sein Lebensweg zeigt, wie ein visionärer Unternehmer aus einfachen Verhältnissen durch harte Arbeit, kluge Investitionen und Risikobereitschaft ein großes Vermögen aufbauen kann. Bekannt für seine unternehmerischen Erfolge, sein Vermögen und seine philanthropischen Tätigkeiten, hat Li Ka-shing die Wirtschaftslandschaft Hongkongs entscheidend mitgeprägt.

Anfänge und erste Schritte im Geschäft

Li Ka-shings Leben begann unter schwierigen Umständen. Als Kind floh er mit seiner Familie während des Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieges nach Hongkong. Nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahr 1943 musste Li die Schule abbrechen, um für seine Familie zu sorgen. Er begann, in einer Fabrik zu arbeiten, und zeigte schon früh ein ausgeprägtes Gespür für Geschäftsmöglichkeiten.

Mit gerade einmal 22 Jahren wagte er 1950 den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete seine eigene Firma, Cheung Kong Industries. Zu Beginn produzierte das Unternehmen hauptsächlich Kunststoffprodukte wie Plastikblumen, die weltweit sehr gefragt waren. Li Ka-shing erkannte schnell das Potenzial dieser Nische und baute seine Firma stetig aus. Der Erfolg von Cheung Kong Industries brachte ihm nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern legte den Grundstein für sein späteres Imperium.

Die Expansion und der Aufstieg zum Immobilienmagnaten

In den 70er-Jahren sah Li Ka-shing die wachsende Bedeutung des Immobilienmarktes in Hongkong. Er erweiterte seine Geschäftstätigkeiten auf den Bereich der Immobilienentwicklung und benannte seine Firma in Cheung Kong Holdings um. Durch kluge Investitionen zur richtigen Zeit gelang es ihm, sein Unternehmen zu einem der größten Immobilienentwickler in Hongkong aufzubauen. Besonders bemerkenswert ist, dass er zu den ersten chinesischen Unternehmern gehörte, die große Immobilienprojekte in der britisch dominierten Geschäftswelt Hongkongs umsetzten.

Die Übernahme der Hutchison Whampoa Limited im Jahr 1979 markierte einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere. Hutchison Whampoa war ein multinationales Konglomerat mit Tätigkeiten in unterschiedlichen Bereichen. Durch diesen strategischen Schritt wurde Li Ka-shing endgültig zu einer Schlüsselfigur der asiatischen Wirtschaft.

Investitionen und Diversifikation

Li Ka-shing setzte nicht nur auf Immobilien, sondern diversifizierte seine Investitionen und Geschäftsfelder. Sein Unternehmen Hutchison Whampoa, heute als CK Hutchison Holdings bekannt, ist in über 50 Ländern weltweit tätig und umfasst Geschäftsbereiche wie Hafenlogistik, Einzelhandel, Telekommunikation und Energie. Besonders bekannt wurde Li durch seine frühen Investitionen in Telekommunikationsunternehmen. Er erkannte das enorme Potenzial der Mobilfunkbranche und tätigte weitsichtige Investitionen in Unternehmen wie Vodafone und Orange. Durch seine kluge Strategie wurde er zu einem der größten Player im globalen Telekommunikationsmarkt.

Ein weiteres Zeichen seiner Diversifikationsstrategie war sein frühes Engagement im Einzelhandel. Sein Drogeriekonzern A.S. Watson Group betreibt weltweit mehr als 16.000 Geschäfte und besitzt 40 Prozent der Anteile von Rossmann. Diese Expansion in verschiedene Geschäftsbereiche machte Li Ka-shing zu einem der erfolgreichsten und einflussreichsten Investoren weltweit.

Li Ka-shings Vermögen wurde durch die Vielzahl an Unternehmen und Investitionen stetig vergrößert. Im Laufe seiner Karriere gelang es ihm, eines der größten privaten Vermögen der Welt aufzubauen. Sein Reichtum resultiert nicht nur aus seinen Immobiliengeschäften, sondern auch aus seinem breit gefächerten Portfolio in anderen Branchen. Momentan wird sein Vermögen auf etwa 37 Milliarden US-Dollar geschätzt. Trotz seines hohen Alters bleibt er eine der Schlüsselfiguren in der globalen Geschäftswelt.

Familie und Nachfolge

Li Ka-shing hat zwei Söhne, Victor Li und Richard Li, die ebenfalls in der Geschäftswelt aktiv sind. Victor Li wurde von seinem Vater als Nachfolger bei CK Hutchison Holdings und Cheung Kong Property Holdings ausgewählt und leitet heute die Unternehmensgruppe. Richard Li hingegen schlug seinen eigenen Weg ein und gründete unter anderem PCCW, einen der größten Telekommunikationsanbieter in Hongkong. Obwohl Li Ka-shing sich 2018 offiziell aus dem Tagesgeschäft zurückzog, bleibt er eine einflussreiche Figur in den Geschäften seiner Söhne.

Philanthropie und Spenden für gute Zwecke

Li Ka-shing ist nicht nur für seinen Geschäftssinn bekannt, sondern auch für seine großzügigen Spenden. 1980 gründete er die Li Ka Shing Foundation, die sich auf die Förderung von Bildung, Gesundheitswesen und medizinischer Forschung konzentriert. Seine Stiftung hat im Laufe der Jahre über drei Milliarden US-Dollar an verschiedene Projekte gespendet. Besonders engagiert ist er in den Bereichen Bildung und Wissenschaft. So hat er beispielsweise große Summen an Universitäten wie die University of Hong Kong und das Shantou University Medical College gespendet.

Ein Beispiel für seine Großzügigkeit war eine Spende von 100 Millionen US-Dollar zur Unterstützung der medizinischen Forschung an der Universität Oxford. Diese und andere philanthropische Aktivitäten haben ihm international Anerkennung und Respekt eingebracht. Li Ka-shing gilt heute als einer der größten Wohltäter Asiens.

Li Ka-shing ist ein außergewöhnlicher Unternehmer, der es geschafft hat, aus einfachen Verhältnissen zu einem der reichsten und einflussreichsten Menschen der Welt aufzusteigen. Seine Erfolge in der Geschäftswelt, seine klugen Investitionen und sein Engagement für wohltätige Zwecke haben ihn zu einer Legende gemacht. Auch nach seinem Rückzug aus dem Tagesgeschäft bleibt sein Vermächtnis durch seine Unternehmen und philanthropischen Projekte lebendig. Li Ka-shing ist ein herausragendes Beispiel für unternehmerischen Weitblick und soziale Verantwortung.

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