Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im Vergleich zum Vorquartal erstmals seit zwei Jahren gestiegen.
Bernd Weißbrod/dpa
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, war es der erste Anstieg verglichen mit dem Vorquartal seit dem zweiten Quartal 2022.
Verteuerungen vor allem in den Top-Sieben-Städten
So wurden Wohnungen in den sieben größten Städten Deutschlands, zu denen etwa Berlin, Hamburg und München gehören, 1,6% teurer verglichen mit dem ersten Quartal dieses Jahres. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern lag der Anstieg bei 2,3%.
In dünn besiedelten und ländlichen Kreisen fielen die Preiserhöhungen etwas milder aus. Hier legten die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 0,9% zu, die Preise für Wohnungen sanken dagegen um 3%.
Schaut man sich die Mitte an, also andere kreisfreie Großstädte, waren Wohnungen 1,4% teurer als im Vorquartal, Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich um 1,3%.
Preise im Vergleich zum Vorjahr jedoch gefallen
Vergleicht man die Preise jedoch mit denen von vor einem Jahr, haben sich Wohnimmobilien um 2,6% vergünstigt. Schaut man sich diesen Rückgang im Vergleich mit den vergangenen sechs Quartalen an, fiel dieser allerdings schwächer aus.
In den sieben größten Städten Deutschlands mussten Käuferinnen und Käufer für Wohnungen im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 1,5% weniger bezahlen, bei Häusern waren es 4% weniger.
In ländlichen Gebieten gaben die Preise noch mehr nach. So lagen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser 5% unter denen vom Vorjahr, Wohnungen waren in den dünn besiedelten Gegenden 6,5% günstiger.
Geldpolitik der EZB mit Einfluss auf Wohnimmobilienpreise
Der Häuserpreisindex, der die Veränderungsraten der Wohnimmobilienpreise anzeigt, zeigte in den Jahren 2011 bis zum dritten Quartal 2022 immer einen Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahresquartal an. Seit dem vierten Quartal 2022 bis heute haben die Preise abgenommen. Das lag vor allem an den hohen Kosten für Kredite und verteuertem Baumaterial.
Dass die Preise sich allem Anschein nach wieder positiver entwickeln, könnte insbesondere an der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen, die im Juni und im September den Leitzins senkte. Kredite, auch für Häuser, sind daher wieder günstiger zu haben, was der Nachfrage zugutekommt – und auch den Preisen.