Tupperware, der bekannte Hersteller von Frischhaltedosen, hat nach jahrelangen Problemen Insolvenz in den USA angemeldet.
Wolfram Steinberg/dpa
Tupperware, ein Pionier im Bereich der Haushaltswaren, sieht sich seit längerer Zeit mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. In einer offiziellen Mitteilung gab das Unternehmen nun bekannt, dass es einen Insolvenzantrag in den USA gestellt hat.
Streit mit Gläubigern
Dieser Schritt kommt offenbar nach einem Streit zwischen der Firma und wichtigen Gläubigern. Diese erheben Anspruch auf große Teile des Unternehmens, nachdem diverse Schuldenzahlungen ausgeblieben sind. Mit dem Antrag schützt Tupperware sich vor den Forderungen. In den letzten Monaten hatte es Verhandlungen mit Geldgebern gegeben, denen das Unternehmen mehrere hundert Millionen US-Dollar schuldet.
Laut dem Frischhaltedosen-Experten haben die Gläubiger die Kreditpapiere sehr günstig und mit großen Abschlägen erworben. Pro US-Dollar Schulden wurden laut dem Unternehmen damals lediglich drei bis sechs Cent bezahlt.
Tupper-Partys wurden zum Verhängnis
„Die finanzielle Lage des Unternehmens wurde in den letzten Jahren durch das herausfordernde makroökonomische Umfeld stark beeinträchtigt“, sagt Tupperware-CEO Laurie Goldman in der Pressemitteilung. Insbesondere der zunehmende Konkurrenzdruck durch den Online-Handel hat dem Unternehmen zu schaffen gemacht.
Tupperware wurde im Jahr 1946 gegründet und vor allem durch die beliebten „Tupperware-Partys“ bekannt. Diese wurden dem Unternehmen mit der Zeit zum Verhängnis, da man sich auf das lange funktionierende Erfolgskonzept konzentrierte, statt Chancen wie den Online-Handel frühzeitig zu nutzen.
In den letzten Quartalen hat Tupperware Umsatzrückgänge verzeichnet, was dazu führte, dass schon im März vor Liquiditätsproblemen gewarnt wurde. Zudem stellte das Unternehmen infrage, ob es in der Lage sein wird, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.
Neuer Käufer gesucht
Um die Marke zu schützen und die Zukunft des Unternehmens zu sichern, plant Tupperware, sich in ein digitales Unternehmen zu transformieren. Man beabsichtige, die Zustimmung des Gerichts einzuholen, um während des Insolvenzverfahrens weiterhin die Geschäfte fortzusetzen, sowohl über den Direktvertrieb als auch online. Gleichzeitig wird nach einem Käufer gesucht. Inwiefern das deutsche Geschäft betroffen sein wird, ist noch unklar.
Tupperware rechnet damit, dass die betroffenen Gläubiger gegen den Insolvenzantrag vorgehen und versuchen werden, das Ruder zu übernehmen. Daher will das Unternehmen versuchen, einen eigenständigen Verkauf innerhalb von 30 Tagen zu erreichen.