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David Tepper: vom Kreditanalysten zum Milliardär

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picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Nell Redmond

David Tepper zählt heute zu den reichsten Menschen der Welt und ist einer der erfolgreichsten Hedgefonds-Manager überhaupt. Sein Vermögen wird im Jahr 2024 auf rund 18,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Tepper hat sich nicht nur durch seinen Erfolg im Finanzsektor einen Namen gemacht, sondern auch durch den Kauf des NFL-Teams Carolina Panthers, was seinen Status als einflussreicher Akteur in der Welt des Sports festigte. Doch sein Weg an die Spitze war keineswegs vorgezeichnet.

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Tepper wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Geboren 1957 in Pittsburgh, Pennsylvania, war er das dritte von drei Kindern einer jüdischen Arbeiterfamilie. Sein Vater arbeitete als Buchhalter, seine Mutter engagierte sich ehrenamtlich und in der Bildungsarbeit. Schon früh zeigte Tepper eine Vorliebe für Zahlen und entwickelte ein starkes Interesse für das Börsengeschehen.

Nach erfolgreichem Schulabschluss studierte David Tepper an der University of Pittsburgh und schloss sein Studium mit einem Bachelor of Arts ab. Sein Weg in die Finanzwelt begann bei der Equibank, wo er als Kreditanalyst tätig war. Diese Position ermöglichte es ihm, wertvolle Erfahrungen im Bereich Risikobewertung und Finanzmanagement zu sammeln. Doch Tepper hatte höhere Ambitionen.

Die Meilensteine im Leben von David Tepper

Er entschloss sich, an der Carnegie Mellon University Business School einen Master of Science in Industrial Administration zu erwerben. Dieses Studium, das sich auf Finanzwesen, Investitionsstrategien und Unternehmensführung konzentrierte, legte den Grundstein für seine spätere Karriere als erfolgreicher Hedgefonds-Manager. Finanziert hat Tepper dieses Studium durch Stipendien und eigene Ersparnisse aus seinen ersten beruflichen Stationen.

Nach seinem Abschluss startete Tepper seine Karriere bei Republic Steel und später bei Keystone Mutual Funds, bevor er 1985 zur Investmentbank Goldman Sachs wechselte. Dort stieg er schnell auf und wurde Teil der Abteilung für High-Yield-Bonds (auch bekannt als „Junk Bonds“). Tepper bewies in dieser Rolle ein besonderes Gespür für risikoreiche, aber potenziell lukrative Investments, insbesondere während turbulenter Phasen an den Märkten. Doch nach sieben Jahren bei Goldman Sachs entschied er sich 1993, seinen eigenen Weg zu gehen, und gründete den Hedgefonds Appaloosa Management.

Hohes Risiko, große Gewinne

Appaloosa Management wurde schnell für seine aggressiven, aber äußerst erfolgreichen Wetten auf angeschlagene Unternehmen bekannt. Tepper setzte vorwiegend auf sogenannte „distressed assets“, also Vermögenswerte von Firmen in finanziellen Schwierigkeiten. Seine wohl bekannteste Wette platzierte er während der Finanzkrise 2008, als er massiv in Banken wie Citigroup und Bank of America investierte. Als sich der Markt erholte, erzielte er für seinen Fonds spektakuläre Gewinne, was ihm den Ruf eines der scharfsinnigsten Investoren der Branche einbrachte.

Tepper ist bekannt dafür, hohe Risiken einzugehen, gleichzeitig aber auch extrem kalkuliert zu agieren. Sein Hedgefonds Appaloosa ist vor allem in volatilem, oft risikobehaftetem Terrain aktiv, was für seine Anleger hohe Renditen bedeutete – jedoch auch potenziell hohe Risiken. Tepper selbst wird nachgesagt, dass er keine Angst davor hat, in Krisen zu investieren, wenn andere Marktteilnehmer aus Angst verkaufen. Diese Strategie brachte ihm und seinen Investoren in den letzten Jahrzehnten erhebliche Gewinne ein.

Rückschläge und Kontroversen

Sein jährliches Einkommen war dementsprechend gewaltig. In den Jahren, in denen Appaloosa herausragende Erträge erzielte, verdiente Tepper teils mehrere Milliarden US-Dollar jährlich. Sein Gehalt war stark leistungsorientiert und basierte auf dem Prinzip der Gewinnbeteiligung. Für die Verwaltung des Fonds erhielt er eine Provision, die auf einem Prozentsatz der erzielten Gewinne beruhte – ein typisches Vergütungsmodell in der Hedgefonds-Branche.

Doch auch ein so erfolgreicher Investor wie Tepper ist nicht frei von Rückschlägen und Kontroversen. In den 1990er-Jahren sorgten einige seiner Wetten auf Unternehmen in Russland und Argentinien für Schlagzeilen, als diese Märkte in Turbulenzen gerieten. Dennoch gelang es ihm immer wieder, aus Krisen gestärkt hervorzugehen, da er die Risiken seiner Strategien genau kalkulierte und langfristig auf Markterholung setzte.

Das Privatleben von David Tepper

Mit seinem enormen Vermögen lebt Tepper einen luxuriösen Lebensstil, hält sich jedoch im Vergleich zu anderen Milliardären relativ bedeckt. Er besitzt mehrere luxuriöse Immobilien, darunter eine Villa in den Hamptons, ein Anwesen in Miami und ein Penthouse in New York City. Auch die Carolina Panthers, das NFL-Team, das er 2018 für rund 2,3 Milliarden US-Dollar erwarb, gehören zu seinen prestigeträchtigsten Investitionen.

David Tepper ist verheiratet und hat drei Kinder. Seine Familie lebt weitgehend zurückgezogen, und er vermeidet es, sein Privatleben in die Öffentlichkeit zu tragen. Ein bedeutender Teil seines Reichtums fließt in philanthropische Projekte. Er unterstützt zahlreiche Bildungsinitiativen und wohltätige Organisationen. Insbesondere die Carnegie Mellon University, an der er selbst studiert hat, hat er großzügig unterstützt, unter anderem durch eine 67-Millionen-Dollar-Spende, nach der die Business School in „Tepper School of Business“ umbenannt wurde.

David Tepper hat sich durch außergewöhnliche Risikobereitschaft und ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt zu einem der erfolgreichsten Hedgefonds-Manager der Welt entwickelt. Trotz einiger Rückschläge hat er bewiesen, dass er nicht nur in der Lage ist, in schwierigen Marktphasen zu bestehen, sondern auch massiv von ihnen zu profitieren. Heute genießt er den Status eines Milliardärs und Sportmagnaten und setzt sich gleichzeitig für Bildungsprojekte und gemeinnützige Zwecke ein – eine beeindruckende Erfolgsgeschichte aus bescheidenen Anfängen.

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