Insbesondere Frauen gefällt der Gedanke, dass sich Designertaschen von teuren Marken als Geldanlage eignen. Was steckt dahinter?
Christine Sponchia/Pixabay
In der Tat existieren Designertaschen, die im Laufe der Zeit deutlich an Wert gewonnen haben.
Klassiker: Hermès und Chanel
Gerne genannt wird hier die Hermès Birkin Bag, die ihren Wert seit der Einführung im Jahr 1984 deutlich gesteigert hat. Laut dem Auktionshaus Sotheby’s konnte man die Tasche damals für knapp 2.000 US-Dollar erwerben. Seitdem hat Hermès den Preis mehrmals erhöht, sodass die kleinste Birkin-Tasche in 2024 etwa 11.400 US-Dollar kostete. Auf dem Sekundärmarkt müsse man jedoch in der Regel zwischen 28.000 und 30.000 US-Dollar zahlen.
Ähnliches gilt für die Chanel Classic Flap, deren Preis auch in diesem Jahr von Chanel um 6-8 Prozent je nach Modell erhöht wurde. Als die Tasche in den 1980ern auf den Markt kam, lag der Preis noch bei 1.000 US-Dollar – mittlerweile sind es je nach Modell über 10.000.
Renditen bei Designertaschen sind also durchaus drin. Gerade bei den Klassikern sollte man sich beim Kauf allerdings auf Wartezeiten von mehreren Jahren einstellen.
Auch Taschen von Louis Vuitton, Gucci & Co. haben unter anderem den Ruf, ihren Wert mit der Zeit deutlich zu steigern. Dazu kommt, dass die Anlage das Portfolio diversifizieren kann. Der Wert bestimmter Taschen ist nicht unbedingt an Marktentwicklungen geknüpft und kann daher eine Ergänzung für das Depot aus Aktien, ETFs, Fonds usw. sein.
Designertaschen: Erst Nutzen dann Verkaufen?
Nun kommt das große „Aber“:
Nicht jede Tasche gewinnt an Wert: Es kann auf Qualität, Farbe, Modell, verkaufte Stückzahl, Marke, Alter, Verarbeitung und vieles mehr ankommen. Teilweise gewinnen die Modelle an Wert, weil sie an einem Influencer, Promi oder in einer Netflix-Serie gesichtet wurden.
Auch das Wunschdenken, man könne die Tasche regelmäßig ausführen und im Nachhinein gewinnbringend verkaufen ist nicht immer korrekt. Werden die Modelle wenig genutzt, müssen sie ordentlich gelagert und gepflegt werden, am besten in bestimmten Beuteln und ausgestopft mit Zeitungspapier. Das Leder soll keine Risse bekommen, nicht knicken.
Trotzdem sagen manche Experten, man könne die Designertaschen bedenkenlos ausführen, da leichte Abnutzungen an der Oberfläche nicht schlimm seien und sogar zu einer Wertsteigerung führen können. Die Betonung liegt allerdings auf „leichte“.
Disclaimer: Dieser Artikel ist keine Anlageempfehlung und ersetzt keine fachliche Beratung.