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Die 50/30/20-Regel: Budgetieren leicht gemacht

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picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann

So kannst du die 50/30/20-Regel zum Sparen, Budgetieren und Investieren nutzen.

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Die 50/30/20-Regel ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um Einnahmen sinnvoll zu verteilen, Ausgaben im Blick zu behalten und gleichzeitig für die Zukunft vorzusorgen. Diese Regel hilft dabei, eine klare Struktur für das monatliche Budget zu schaffen. Besonders junge Menschen, die den Überblick über ihre Finanzen behalten und gleichzeitig investieren möchten, können von dieser Methode profitieren.

Bei der 50/30/20-Regel wird das monatliche Einkommen in drei Kategorien aufgeteilt: 50% für Notwendiges, 30% für Wünsche und 20% zum Sparen und Investieren. Auf diese Weise sollen deine Ausgaben kontrolliert bleiben und dennoch genug Raum für Wünsche und langfristige Ziele wie Sparen und Investieren lassen.

Anleitung zur Umsetzung der 50/30/20-Regel

  1. Einkommen berechnen: Im ersten Schritt wird das monatliche Netto-Einkommen, also das Geld, das nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben bleibt, berechnet. Das kann das Gehalt sein oder auch Einnahmen aus Nebenjobs.
  2. 50% für Notwendiges einplanen: Dieser Betrag sollte die festen und unverzichtbaren Ausgaben abdecken. Falls die Miete oder Nebenkosten sehr hoch sind und die 50% überschreiten, könnte es sinnvoll sein, hier Anpassungen vorzunehmen. Vielleicht lässt sich eine günstigere Wohnung finden, oder die Nebenkosten können reduziert werden.
  3. 30% für Wünsche reservieren: Die 30% für Wünsche sollen Freiraum schaffen, um das Leben zu genießen, ohne in die „Notwendigen“-Ausgaben einzugreifen. Wer seine Wünsche flexibel und bedacht plant, vermeidet es, das Budget zu überschreiten und schafft eine Balance zwischen Sparsamkeit und Lebensqualität.
  4. 20% für Sparen und Investieren zurücklegen: Dieser Teil ist entscheidend für den Vermögensaufbau und die finanzielle Sicherheit in der Zukunft. Hierbei können Rücklagen für Notfälle (wie eine „Notgroschen“-Reserve) sowie Investitionen in ETFs, Aktien oder ein Sparkonto angespart werden. Wer früh mit dem Investieren beginnt, profitiert langfristig vom Zinseszinseffekt.

Wie du die 50/30/20-Regel für deine Investments nutzt

Das Geld, das in den Bereich „Sparen und Investieren“ fließt, kann je nach persönlicher Situation und Risikobereitschaft unterschiedlich genutzt werden:

  • Sparpläne und Notgroschen: Ein Teil der 20 % sollte in einen Notgroschen fließen, der für unerwartete Ausgaben oder Notsituationen gedacht ist. Als Faustregel gilt, mindestens drei bis sechs Monatsgehälter als Notfallreserve zu haben.
  • ETF-Sparpläne: ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Fonds, die den Vorteil bieten, dass sie das Risiko durch Diversifikation (Streuung) verteilen. Junge Menschen können mit kleinen Beiträgen bereits einen ETF-Sparplan starten und so langfristig ein Vermögen aufbauen.
  • Alternative Anlagen: Neben klassischen Sparplänen und ETFs gibt es alternative Investitionsmöglichkeiten wie Kryptowährungen oder nachhaltige Investments. Hier sollte jedoch bedacht werden, dass diese Anlagen volatiler (schwankungsreicher) sein können.

Tipps, um die 50/30/20-Regel erfolgreich umzusetzen

  • Budget-Tools nutzen: Apps wie PocketGuard, YNAB („You Need a Budget“) oder einfache Tabellen in Excel helfen dabei, die Ausgaben stets im Blick zu behalten und das Budget korrekt einzuhalten.
  • Automatisches Sparen einrichten: Wer seine Sparrate automatisch vom Konto abbuchen lässt, sorgt dafür, dass die 20% für Investitionen und Rücklagen konstant erhalten bleiben und nicht für spontane Käufe verwendet werden.
  • Regelmäßige Überprüfung des Budgets: Einmal im Monat lohnt es sich, die Ausgaben zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Vielleicht haben sich Bedürfnisse geändert oder es gibt Sparpotenziale bei den notwendigen Ausgaben.
  • Langfristige Perspektive behalten: Gerade für junge Menschen ist es wichtig, geduldig zu bleiben. Kleine, regelmäßige Beiträge zum Investieren mögen anfangs gering wirken, doch über Jahre hinweg bauen sie sich durch den Zinseszins-Effekt zu beträchtlichen Beträgen auf.

Geeignet für verschiedene Lebensstile

Die 50/30/20-Regel ist eine simple Methode, die klare Grenzen setzt und die finanzielle Kontrolle erleichtert. Sie ist flexibel genug, um sich an verschiedene Lebensstile und Budgets anzupassen, und gleichzeitig streng genug, um langfristig finanzielle Sicherheit zu ermöglichen. Durch die bewusste Entscheidung, in die eigene Zukunft zu investieren und dennoch Raum für Wünsche zu lassen, kann diese Regel helfen, finanzielle Freiheit zu erreichen und gleichzeitig einen erfüllenden Lebensstil zu führen.

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