Diese fünf Unternehmen haben von Brokern zuletzt ein besseres Rating verpasst bekommen.
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Analysten von Brokern wie etwa Morgan Stanley, UBS, J.P. Morgan, Stifel und Berenberg schauen sich regelmäßig die Geschäftsmodelle diverser Unternehmen an und sprechen Empfehlungen aus. Diese können z. B. „kaufen“, „halten“ oder „verkaufen“ lauten. Meist steckt intensive Recherche, Analyse der Zahlen des Unternehmens oder auch Gespräche mit dem Management hinter der Empfehlung. Folgende Aktien kamen dabei zuletzt in eine bessere Kategorie:
Stifel stuft ADP auf „Kaufen“
Die Investmentbank Stifel hat den französischen Flughafenbetreiber Aéroports de Paris (ADP) kürzlich auf „Kaufen“ angehoben, was die Aktie am Morgen um über drei Prozent nach oben schickte. Die zuständigen Analysten hoben auch das Kursziel von 130 Euro auf 148 Euro an und erwarten, dass die Kompensation der Infrastruktursteuer ab April 2025 sowie die Klärung der CEO-Nachfolge eine Neubewertung der Aktie im Jahr 2025 unterstützen werden. Zudem geht Stifel davon aus, dass Indiens GMR Airports, an dem ADP etwa zu 30% beteiligt ist, seinen Umsatz und operativen Gewinn mittelfristig zweistellig steigern wird.
Jefferies stuft Ence auf „Kaufen“
Jefferies hat die Bewertung von Ence auf „Kaufen“ angehoben und geht davon aus, dass die Preise für Zellstoff in China im ersten Quartal 2025 ihren Tiefpunkt erreichen und nicht länger negativ sein werden. Zellstoff ist zurzeit besonders wichtig für Ence und macht im aktuellen Jahr etwa 75% des operativen Gewinns aus. Ence ist der führende Produzent von erneuerbarer Biomasseenergie in Spanien mit einem Marktanteil von etwa 40%. Jefferies sieht das Geschäft mit erneuerbarer Biomasseenergie als gut aufgestellt für das neue Jahr und sagt, niedrigere Rohstoffkosten für Biomasse in Spanien sollten sich 2025 fördernd für die Gewinne des Unternehmens auswirken. Jefferies fügt hinzu, dass auch das Wachstumspotenzial in Ences Energiesparte vielversprechend aussieht.
ODDO startet Heijmans mit „Outperform“-Ranking
ODDO BHF hat vor kurzem die Bewertung von Heijmans eingeleitet und dem Unternehmen eine „Outperform“-Bewertung mit einem Kursziel von 36,50 Euro verpasst. Der Broker glaubt, dass das niederländische Bauunternehmen von der Erholung des Wohnungsmarktes in den Niederlanden profitieren wird und geht davon aus, dass die Einnahmen von Heijmans wachsen, denn das Unternehmen habe seine Standorte vor 10-15 Jahren erworben. Seitdem seien die Hauspreise schneller gestiegen als die Inflation, sodass der Broker nun erhebliche Gewinne erwartet. Zudem sei Heijmans im Vergleich zu anderen europäischen Unternehmen noch günstig.
Citi rät, Geberit zu halten, statt zu verkaufen
Citi hat Geberit vor etwa einer Woche von „Verkaufen“ auf „Neutral“ hochgestuft und zwar auf Basis von neuesten Daten aus dem europäischen Kernmarkt. Diese seien sehr positiv, was man zum Beispiel an der Zunahme von Baugenehmigungen und den besseren Erwartungen für das Bauwesen sehe. Citi glaubt, dass der aktuelle Preis die Chancen korrekt widerspiegelt. Geberit sollte weiterhin gute Geldflüsse generieren, und Citi erwartet, dass das Unternehmen in den nächsten drei Jahren im Durchschnitt etwa 60% seines freien Cashflows an die Aktionäre ausschütten wird.
UBS hebt Bewertung von Swiss Re doppelt an
UBS hat die Bewertung von Swiss Re von „Verkaufen“ auf „Kaufen“ gleich um zwei Stufen angehoben. Das Schweizer Rückversicherungsunternehmen hat seine US-Haftungsreserven im dritten Quartal um 2,4 Milliarden Dollar erhöht, was laut den Analysten positive Effekte haben dürfte. Durch die Erhöhung ist die UBS nun zuversichtlicher, dass im Jahr 2025 höhere Gewinne generiert werden und die Möglichkeit eines Aktienrückkaufs steigt. Ab dem kommenden Jahr geht die UBS von Rückkäufen in Höhe von 1 Milliarde Dollar pro Jahr aus.
Vorsicht geboten
Nichtsdestotrotz ist Vorsicht geboten: Nur weil ein Broker eine Aktie nach oben stuft, heißt das nicht, dass diese am Ende auch an Wert gewinnt, denn auch Analysten können sich irren. Oft sind Broker-Bewertungen zudem langfristig ausgerichtet, sodass nicht davon ausgegangen wird, dass die Aktie sofort steigt, sondern gegebenenfalls erst in der nahen – oder auch nicht so nahen – Zukunft.